Corona-Sicherheit an Brandenburger Seen - Baden ja, aber nur mit Abstand

Do 04.06.20 | 17:52 Uhr | Von Eva Kirchner-Rätsch
Baden in der Spree bei Berkenbrück
Audio: Antenne Brandenburg | 04.06.2020 | Autorin: Eva Kirchner-Rätsch | Bild: Eva Kirchner-Rätsch/ rbb

Die heißen Tage locken die Brandenburger nach den wochenlangen Beschränkungen an die Badeseen und Flüsse. Dennoch gelten auch dort weiterhin Hygieneregeln. Das sorgt bei den Wasserratten für Verunsicherung. Von Eva Kirchner-Rätsch

Der Sprung ins kühle Brandenburger Nass - bisher war das kein Problem. Doch die Selbstverständlichkeit, in Seen und Flüssen abzutauchen, sorgt in Zeiten von Corona auch für Verunsicherung. Die Öffnung von Freibädern hat das Land Brandenburg erst kürzlich gestattet. Doch wie sollten sich Badegäste an den öffentlichen und auch vielen "wilden" Badestellen im Land verhalten? Fragen, die sich auch die Menschen in Berkenbrück im Landkreis Oder-Spree stellen.

Unsicherheit mit Hygieneregeln

Dort ist die öffentliche Badestelle an einem Seitenarm der Spree vor allem bei Familien beliebt. Hierher kommen Dorfbewohner und Gäste aus den umliegenden Orten. Der Rasen ist frisch gemäht, der Spielplatz gepflegt und das etwa 18 Grad warme Wasser lädt zum Baden ein.

Doch Hygieneregeln und Corona-Eindämmungsmaßnahmen sorgen für Unsicherheit. Darf hier nun gebadet werden oder nicht? Achselzucken bei den Badegästen. Die meisten gehen davon aus. Genau weiß es allerdings niemand. "Ein Schild mit Hinweisen wäre schön. So weiß man, woran man ist", wünscht sich eine Mutter, die mit ihren beiden Kindern auf der Liegewiese die Sonne genießt.

Unsicher, was aktuell erlaubt ist und was nicht, ist auch Nando Zerbian vom benachbarten Restaurant "Strandidyll". Von der Terrasse aus hat er einen guten Blick auf die Badestellen und hat beobachtet, dass die meisten einfach baden gehen. Ob das rechtens ist, weiß er nicht. Er erzählt, dass die Gemeinde Eigentümer der Badestelle ist.

Restaurantbesitzer Nando Zerbian_neuRestaurantbesitzer Nando Zerbian

Baden gestattet, aber...

Damit ist diese zusammen mit dem Amt Odervorland auch zuständig. Das bestätigt Amtsdirektorin Marlen Rost und stellt eines klar: Das Baden ist erlaubt. Nicht nur in Berkenbrück, sondern auch an allen anderen Gewässern des Oder-Spree-Kreises. Allerdings immer unter Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln, betont Rost. "Die Eindämmungsverordnung gilt auch für diesen öffentlichen Raum. Jeder sollte auf sich selbst achten und natürlich auch auf ein gutes Miteinander."

Die Regeln:

Das bedeutet: Auch am Badestrand und im Wasser muss der Mindestabstand von 1,50 Meter eingehalten werden und es dürfen sich nicht mehr als zehn Personen treffen. Der Mund-Nasen-Schutz ist keine Pflicht.

Ob die Badegäste die Regeln einhalten, soll im Amt Odervorland nun regelmäßig vom Ordnungsamt überprüft werden. Allerdings setzt die Behörde hier auf Gespräche, so die Amtsdirektorin. Damit habe man schon gute Erfahrungen gemacht. "Indem wir sozusagen noch mal darauf hinweisen, wie gerade das Kontaktverbot bzw. die Beschränkungen gelebt werden sollen. Und ein Auseinanderzugehen hat bisher immer gut geholfen."

Damit steht dem ungetrübten Badevergnügen nichts mehr im Weg und die Badegäste in Berkenbrück lassen sich trotz Abstandsregeln und Hygieneverordnung nicht davon abhalten in der Spree abzutauchen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.06.2020, 14:42 Uhr

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