
Märkisch-Oderland - Seelower Händler wollen Online-Handel aufbauen
Einzelhändler in Seelow wollen trotz geschlossener Geschäfte für ihre Kunden da sein. Die Interessengemeinschaft der Händler will gemeinsam mit der Stadt einen Onlinehandel organisieren. Von Elke Bader
Die Einzelhändler in Seelow sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Seit fast vier Wochen müssen sie ihre Boutiquen, Schuhläden oder Schmuckgeschäfte geschlossen halten. In der Boutique von Ute Reiche in Seelow (Märkisch-Oderland) stapelt sich die Winterware bis an die Decke. Sie beklagt, dass sie kein Weihnachtsgeschäft hatte und sie rund 2.000 Artikel habe, die sie nicht alle ins Internet stellen kann.
Ebenso ergeht es Heike Mahrenholz. Auch sie muss ihr Schmuck- und Uhrengeschäft geschlossen halten. Zumindest Uhren zur Reparatur darf Heike Mahrenholz annehmen, da sie ein Mischgewerbe zwischen Handwerk und Handel führt. Ihren Schmuck bietet die Händerlin online an.
Sozialer Kontakt leidet
Am meisten ärgern sich die Seelower Händler aber darüber, dass Kleidung, Schmuck und Elektrogeräte in großen Supermärkten angeboten werden. Viele Artikel, die sie auch in ihren Läden anbieten. Nur die Einzelhändler müssen ihre Läden seit Wochen schließen. Das gesellschaftliche Miteinander und die sozialen Kontakte leiden darunter, ärgert sich Heike Mahrenholz: Vor allem die persönlichen Gespräche blieben auf der Strecke.
Onlinepräsenz als Selbsthilfe
Heike Mahrenholz und Ute Reiche wollen dennoch für ihre Kunden da sein. Zusammen mit Heikes Ehemann Dirk Mahrenholz, der ein Elektronik Fachgeschäft führt, arbeiten sie an einer Onlinepräsenz. Damit wollen sie vor allem zeigen, dass sie noch da sind und es beispielsweise auch möglicht ist Gutscheine zu erwerben.
Gleichzeitig wünscht sich Dirk Mahrenholz mehr Unterstützung von der IHK bezüglich der Überbrückungshilfen, vor allem fehlen ihm Tipps, wie man die Zeit als Händler übersteht. Er empfindet die Bürokratie als sehr hoch. Da blicken die Händler einfach nicht mehr durch.
Sie können nur hoffen, dass der Lockdown so schnell wie möglich vorbei geht.
1 Kommentar
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Die Kammern müssten ihren Mitgliedern gut helfen können. Die haben auch einen Draht zu IT-Lösungen. Die erste Stundenplanapp mit Anbindung an das Schulsystem wurde hier auch von der IHK gesponsert und nicht vom Schulamt oder Bildungsministerium.
In Frankfurt halten sich auch einige kleine Geschäfte mit Abholbestellungen per Mail und Telefon über Wasser. Meine Solidarität haben sie so gut ich kann.
Amerikanische Handelsplattformen sind sicher nur begrenzt eine Alternative da ruinöser Preiskampf auf Kosten des Services.
@Dirk Mahrenholz Grüße an deinen Bruder. Soviele Matthiase aus der Schulzeit dürfte er ja nicht kennen. Vielleicht könnt Ihr euch ja als lokaler Dienstleister für die Glasfasergeschichten anbieten. In Seelow und Umgebung müsste da doch demnächst einiges in den Wohnungen umgerüstet oder ausgetauscht werden.