Tiefdruckgebiet Hendrik - Herbststurm führt in Ostbrandenburg zu vielen Feuerwehreinsätzen

Do 21.10.21 | 18:04 Uhr
Ein umgestürzter Baum ist auf die Strasse zwischen Lindchen und Neupetershain gefallen
Audio: Antenne Brandenburg | 21-10.2021 | Marie Stumpf | Bild: rbb/Phillipp Manske

Schwere Sturmböen haben am Donnerstag für Schäden und zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Der erste Herbststurm des Jahres 2020 fegte teilweise mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometer pro Stunde über das Land.

Herbststurm Hendrik verursachte am Donnerstag in Ostbrandenburg vor allem massive Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr. Mehrere Zugverbindungen kamen zu spät oder wurden gleich ganz von der Bahn gestrichen. "Auf der Bahnstrecke Templin-Milmersdorf (beides Uckermark) ist es zu Personenschäden gekommen", informierte Sven Kobalt von der Regionalleitstelle Nord Ost in Eberswalde (Barnim). Ein Zug habe demnach wegen eines umgestürzten Baumes einen Nothalt einlegen müssen. Beim Räumen der Strecke seien dann weitere Äste herabgestürzt. Dabei sei ein Bahnmitarbeiter verletzt worden.

500 Einsätze in Oder-Spree, Märkisch-Oderland und Frankfurt (Oder)

Allein in der Uckermark und im Barnim sei es nach Aussage Kobalts zu insgesamt 210 Einsätze bis zum späten Nachmittag gekommen. Ähnlich sah es auch weiter südlich aus. In der selben Zeit verzeichnete die Regionalleitstelle Oderland mit Sitz in Frankfurt (Oder) für die Bereiche Oder-Spree und Märkisch-Oderland 500 sturmbedingte Einsätze der Rettungskräfte. Die meisten Anrufe seien dabei aus Oder-Spree und Märkisch-Oderland gekommen.

Umgestürzte Bäume auf Straßen und Gehwegen seien auch dort der Einsatzschwerpunkt gewesen, wie Brandoberamtsrat Burkhard Blasche erklärte. So sei es auch in diesem Bereich zu Zugverspätungen gekommen, als ein Baum auf die Gleise zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) fiel. Es sei jedoch niemand verletzt worden.

In der Regionalleitstelle Oderland in Frankfurt (Oder) werden die Einsätze koordiniert.
In der Regionalleitstelle Oderland in Frankfurt (Oder) werden die Einsätze koordiniert. | Bild: Marie Stumpf/rbb

Bislang noch kein Ausnahmezustand

In Frankfurt (Oder) sei zudem ein weiterer Baum auf vier parkende Autos gestürzt. Der Wind habe auch das Baudenkmal "Türmchenhaus" beschädigt und teile des Daches mit sich gerissen. Verletzte habe es aber nach Aussage Blasches keine gegeben. Zudem seien auch Telefon- und Stromleitungen beschädigt worden.

Die Leitstelle Oderland hatte für den Donnerstag extra personell aufgestockt. Doch ein Ausnahmezustand wie in Berlin sei das noch nicht, wie Blasche erklärte: "Erst wenn wir alle Plätze in der Leitstelle besetzt hätten und wir dann gar nicht mehr hinterherkämen, würden wir den Ausnahmezustand ausrufen." Gegen 16 Uhr sei dies aber noch nicht der Fall gewesen, trotz der insgesamt 500 Einsätze. "Momentan sind die Einsätze nach Prioritäten geordneten und werden danach auch abgearbeitet", erklärte der Brandoberamtsrat.

Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 21.10.2021, 16:10 Uhr

Mit Material von Marie Stumpf

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