Corona in Ostbrandenburg - Versorgung in Pflegeeinrichtungen und Altenheimen trotz Corona sichergestellt

Do 20.01.22 | 18:45 Uhr
Archivbild: Bewohnerinnen eines Seniorenzentrums in Jüterbog beobachten hinter Fensterscheiben sitzend mit Mund-Nasen-Schutz einen Weihnachtsauftritt (Bild: dpa/Christoph Soeder)
Audio: Antenne Brandenburg | 20.01.2022 | Felicitas Montag | Bild: dpa/Christoph Soeder

In Pflegeeinrichtungen und Altenheimen melden sich wegen Corona immer mehr Mitarbeiter krank. Laut DRK sei die Versorgung in Ostbrandenburg sichergestellt – doch die kommende Impfpflicht im Gesundheitswesen könnte die Lage ändern.

Wegen Omikron steigen in Ostbrandenburg die Corona-Fälle rasant. Viele Einrichtungen des Gesundheitssystems kommen an ihre Belastungsgrenze. Doch aktuell sei die Versorgung in den Ostbrandenburger Pflegeeinrichtungen und Altenheimen sichergestellt, bestätigt dem rbb Hubertus Diemer, Vorstandsvorsitzender im Landesverband Brandenburg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Trotzdem gebe es wegen der rasant ansteigenden Corona-Zahlen krankheitsbedingen Ausfälle. "Wir haben die Herausforderung der Quarantäne-Anordnung von Kontaktpersonen und die Problematik der Kinderbetreuung von Beschäftigten", sagte Diemer. Dazu käme noch ein jahreszeit-bedingter Krankenstand, der im Winter immer höher als im Sommer sei, so Diemer.

DRK könnte im Notfall einspringen

Und in diesem Winter verbreitet sich die Omikron-Variante des Coronavirus ganz schnell. Allein in der Uckermark wurden zwischen Mittwoch und Donnerstag 500 Infektionen registriert. Am Donnerstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Brandenburg schon bei 789 Fälle pro 100.000 Einwohner. Hinzu kommt, dass immer mehr Menschen in Quarantäne müssen, weil sie Kontakt zu positiv Getesteten hatten. Das hat betrifft auch das Personal in Pflegeeinrichtungen und Altenheimen.

"Das DRK wird als Organisation angefragt für den Einsprung im Notfall", sagte dem rbb der Sozialdezernent von Märkisch-Oderland, Friedemann Hanke, der einen klaren Ablaufplan bei Engpässen bestätigt. Auch mit der Impfquote zeigt er sich zufrieden. Die liege bei den Heimbewohnern im Landkreis derzeit bei 92 Prozent und bei den Mitarbeitern bei 84 Prozent.

Sorge um die Impfpflicht für Gesundheitspersonal

Doch der Gesetzgeber hat sich eine höhere Impfquote in den Gesundheitseinrichtungen gewünscht und eine Impflicht ab dem 16. März beschlossen. Ab dann dürfen dann nur noch Genesene und Geimpfte im Gesundheitswesen arbeiten.

"Leider macht der Bundesgesetzgeber hier bisher nur unklare Aussagen, was denn passiert, wenn ein Beschäftigter zum 15.3. keinen Nachweis über eine Impfung vorlegt", sagt Hubertus Diemer vom DRK. Dementsprechend wird jeder Fall individuell bearbeitet werden müssen. Darum werden sich Einrichtungsleiter, Einrichtungsträger und Gesundheitsämter kümmern müssen, wobei letztere entscheiden werden. Diemer fordert deswegen klare Ansagen vom Bund, wie das Gesetz umzusetzen sei, statt die Verantwortung an die einzelnen Gesundheitsämter abzugeben.

"Wir kommen an Stellen, wo wir uns jetzt ins Knie schießen“, sagte dazu der Sozialdezernent Hanke. "Das Gesetz besteht jetzt allerdings." Man müsse aufpassen, dass solche Maßnahmen nicht zu der Krise führen, vor der man eigentlich schützen will, sagte Hanke.

Noch ist die Lage in den Pflegeeinrichtungen und Altenheimen stabil. Doch in anderen Bereichen der kritischen Infrastruktur gibt es schon jetzt Engpässe. So musste die Barnimer Busgesellschaft BBG wegen erhöhter Krankenstände einen Notfallplan einsetzen und Fahrten in der Stadt Bernau streichen.

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