In Ostbrandenburg sind hunderte Stellen in Hotels und Gaststätten unbesetzt: Das sind über 400 Jobs von Oder-Spree, über das Oderland und Barnim bis in die Uckermark, die eine gute Jobperspektive auch für Geflüchtete aus der Ukraine bieten könnten. Das berichtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) dem. Demnach sind in Brandenburg circa 1.800 Stellen offen.

"Da bietet sich das Hotel- und Gaststättengewerbe als Quereinstieg besonders gut an, weil es da eine Menge von Tätigkeiten gibt, für die möglicheweise keine Fachausbildung notwendig ist", sagte Sebastian Riesner, Geschäftsführer der NGG in Berlin und Brandenburg, im Gespräch mit dem rbb.

Das setze allerdings gute Arbeitsbedingungen voraus, so der Gewerkschaftler. Ansonsten würden Menschen am Ende wieder aus der Branche abwandern. Es sei aber wichtig, dass sie von ihrer Arbeit leben können.

"Das muss der Anspruch sein: Vernünftige Arbeitsbedingungen zu haben und sie auch den ukrainischen Beschäftigten wie auch allen anderen anzubieten", sagte Riesner. Deswegen habe sich die Gewerkschaft mit dem Arbeitgeberverband auf den Weg gemacht, um diese zu verbessern.

Der Gewerkschafter verwies zudem darauf, dass sich die Bezahlung im heimischen Gastgewerbe zuletzt deutlich verbessert habe. So liegt der Einstiegsverdienst in Brandenburg ab Oktober bei 12,53 Euro pro Stunde. Fachkräfte kommen dann auf mindestens 13,62 Euro.

Weitere Infos rund um die Arbeitsrechte, die Nicht-EU-Bürger haben, bieten die Beratungsstellen des gewerkschaftsnahen Netzwerks "Faire Integration" [www.faire-integration.de] – auch in ukrainischer Sprache.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.05.2022, 08:30 Uhr