Erwerb von Kunstschätzen - Museum Viadrina will mit Hilfe der Bürger Silbersammlung ankaufen

Di 28.06.22 | 14:42 Uhr
Archivbild: Dr. Maria Deiters, Mitglied der Berlin - Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, betrachtet die Exponate einer Ausstellung. (Quelle: imago images/W. Mausolf)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.06.2022 | Tim S. Müller, Leiter Museum Viadrina | Bild: imago images/W. Mausolf

Rund 33.000 Euro fehlen dem Museum Viadrina in Frankfurt (Oder) für den Ankauf von zehn Silberobjekten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hierfür möchte das Museum den Sommer über unter dem Motto "Ein Schatz für Frankfurt" bei Unternehmen und Privatpersonen die Werbetrommel rühren.

Rubelbecher aus der russischen Kriegskasse

Gekauft werden soll damit eine Sammlung, die Tim S. Müller, Leiter des Viadrina-Museums, als "einzigartiges Zeugnis der ostbrandenburger Kulturlandschaft" bezeichnet. Dazu gehört zum Beispiel eine Abendmahlskanne aus der Küstriner Marienkirche, ebenso wie die Amtskette der Küstriner Hofrichter und Bürgermeister.

Dabei sind auch sogenannten Rubelbecher. Sie wurden aus einem Rubel geschlagen, der aus der russischen Kriegskasse stammte, berichtet Müller. Bei der Schlacht von Zorndorf (Westpommern) im Jahr 1758 waren die Münzen der preußischen Armee in die Hände gefallen. "Der Sammler hat in den vergangenen vier Jahrzehnten sich bemüht, die Objektgeschichte der Schmiedearbeiten aus Gold und Silber aufzuarbeiten", sagt Müller. Dank der Inschriften, Wappen und Monogramme erfahre man etwas über das Leben von Hofapothekern, jungen Frauen, Prinzen und Kunsthandwerkern.

Sammlung soll ausgestellt werden

Insgesamt kostet der Ankauf der Objekte 190.000 Euro. Der Großteil des Geldes sei jedoch bereits durch höhere Spenden und öffentliche Förderungen zusammengekommen. Der Leiter des Museums hofft nun, die fehlende Summe bis zum Herbst zu sammeln. "Wir haben zeitliche Not, weil das Land Brandenburg die Fördermittel nur bis zum Ende des Jahres 2022 bereitstellen kann", so Müller.

Falls der Ankauf gelingt, sollen die Objekte so bald wie möglich in einer Sonderausstellung zu sehen sein. "Darüber hinaus ist aber auch geplant, die Objekte aktiv für den Dialog mit polnischen Museen zu nutzen, zum Beispiel mit dem Museum der Festung Küstrin", sagt Müller.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.06.2022, 13:30 Uhr

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