Zum Tag der Computersicherheit - Experten raten zu regelmäßigen Updates, sicheren Passwörtern und Schulungen

Mi 30.11.22 | 15:53 Uhr
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Archivbild: Ein Schüler sitzt in Wildau im Vinn:Lab an der Fachhochschule an einem Computer. (Quelle: dpa/B. Pedersen)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 30.11.2022 | T. Erbach | Bild: dpa/B. Pedersen

Hacker-Angriffe auf Unternehmen und Verwaltungen, wie etwa in Angermünde, nehmen weiter zu. Auf Maßnahmen zum besseren Schutz soll der Tag der Computersicherheit aufmerksam machen. Erfahrungen und Tipps kommen auch aus Ostbrandenburg.

An der Technischen Hochschule Wildau (Dahme-Spree) werden täglich tausende Angriffe auf die Computersysteme festgestellt. Das sagte der Chef des Rechenzentrums der TH, Jörn Kripko, dem rbb. "Es wird immer irgendwo Schwachstellen geben, die wir jetzt zum Teil noch nicht kennen, man ist also immer verwundbar", sagte der Informationssicherheitsexperte Kripko. "Wir können nur versuchen, es Angreifer so schwer wie möglich zu machen."

Die Hochschule bietet deswegen Interessierten an, sich an einem Nachmittag über Themen wie Passwortsicherheit, Verhalten im Homeoffice oder dem sogenannten Social-Engineering zu informieren. Beim Social-Engineering geht es darum, dass Angreifer das Vertrauen von den Opfern gewinnen und sie täuschen, um an digitale Informationen zu gelangen.

Passwort-Manager werden empfohlen

Um sich oder sein Unternehmen zu schützen, können Nutzerinnen und Nutzer selbst einiges tun, sagt Jens Jankowsky von der IHK Ostbrandenburg. Er empfiehlt etwa, regelmäßig Updates durchzuführen und auch mal Endgeräte und alte Router wegzuwerfen, beziehungsweise auszutauschen. Doch wichtiger sei es, Mitarbeiter immer wieder in Informationssicherheit zu schulen.

Dazu rät auch das Bundesamt für IT-Sicherheit. Dort heißt es auch, dass Sicherheit nicht nur Sache der Mitarbeiter, sondern besonders auch der Unternehmensleitung sei. Schulungen könnten also auch in der Chef-Etage nicht schaden. Ein weiterer grundlegender Tipp ist zudem, unbedingt Daten zu sichern: "Legen Sie Sicherungskopien, so genannte Backups, an und testen Sie diese."

Laut Jens Jankowsky ist auch ein gepflegter Passwort-Wechsel unabdingbar. "Ich kenne kein Passwort von mir“, sagte Jankowski, der selbst Opfer von Hackerangriffen war. Er habe mehr als 300 Passwörter, benutze dafür aber einen Passwort-Manager. Jankowski empfiehlt solche Programmen, mit dene man die eigenen Passwörter sicher speichern und verwenden kann.

Nutzer, die lieber beim herkömmlichen Passwort bleiben wollen, finden Tipps und hinweise für mehr Sicherheit auf der Internetseite von Antenne Brandenburg.

Jeder dritter Betrieb war im vergangenen Jahr betroffen

Laut einer Studie des Sicherheitsanbieters SoSafe [it-daily.net] war jeder dritter Betrieb in Deutschland Opfer von Cyberangriffen. Demnach bestätigen neun von zehn IT-Sicherheitsexperten in den Betrieben eine Verschärfung der Angriffe.

In Ostbrandenburg geht auch die Stadt Angermünde (Uckermark) in die Offensive gegen Cyberkriminelle. Im vergangenen Jahr legten Hacker die Server der Stadt für mehrere Monate lahm. Die Daten waren weg oder gesperrt, wie Bürgermeister Frederik Bewer (parteilos) dem rbb sagte. Die Spezialisten der Kriminalpolizei mussten dran und in ein neues System investiert werden. Das alte System zu reparieren sei nicht zielführend gewesen, da "die Systeme in der Verwaltung über die Jahre aufeinander aufbauen", so Bewer.

Sendung: Antenne Brandenburg, 30.11.2022, 14:12 Uhr

Mit Material von Sabine Tzitschke

2 Kommentare

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  1. 2.

    Gilt das auch für Privatpersonen über 65 Jahren oder haben Die bzw. gibt es Dafür n anderen Algoritmus?
    Ich kann übrigens noch mit der Hand schreiben!!!

  2. 1.

    Folgendes mach ich täglich - "Er empfiehlt etwa, regelmäßig Updates durchzuführen und auch mal Endgeräte und alte Router wegzuwerfen, beziehungsweise auszutauschen."
    Ja und weiter?

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