Frankfurt (Oder) - Pilot-Projekt soll arbeitswillige Rentner in den Job bringen

Do 13.04.23 | 17:44 Uhr
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Audio: Antenne Brandenburg | 12.04.2023 | Max Beuthner

Obwohl es viele versuchen, ist die Chance auf einen Job im Rentenalter gering. Ein Pilot-Projekt in Frankfurt (Oder) will das nun ändern und bietet Unterstützung bei der Jobsuche und sozialen Integration, um der steigenden Altersarmut entgegenzuwirken.

Das am Donnerstag in Frankfurt (Oder) gestartete Projekt "Senioren sind aktiv – Generation Erfahrung" soll Rentner, die sich etwas hinzuverdienen wollen, künftig einfacher in Jobs vermitteln.

Um die Rente aufzubessern, wollen und müssen viele Menschen in Deutschland auch nach dem Eintritt in die Rente weiterarbeiten. Das Pilotprojekt der Deutschen Angestellten Akademie (DAA) Frankfurt (Oder) und der Lebenshilfe soll diese Menschen vor allem bei der Jobsuche unterstützen, weil arbeitssuchende Senioren nicht von der Arbeitsagentur vermittelt würden, erklärte Bern Ketelhöhn von der DAA.

Das Projekt richte sich an erster Linie an die Generation von Senioren, die älter als 60 Jahre sind. Es gehe um diejenigen, "die noch im Arbeitsleben stehen oder auch nicht mehr, die den Übergang in die Rente gerade planen, die aber weiter Lust haben, aktiv zu sein", so Ketelhöhn weiter.

Jeder fünfte Rentner von Altersarmut betroffen

Nicht selten leiden Menschen in Deutschland nach dem aktiven Arbeitsleben unter Altersarmut. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat mehr als ein Viertel der Rentner in Deutschland ein monatliches Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro. Somit ist knapp jeder fünfte Rentner oder jede fünfte Renternin in Deutschland von Altersarmut betroffen – das ist schon dann der Fall, wenn die monatliche Rente weniger als 1.135 Euro beträgt.

Soziale Unterstützung und Integration zentrales Anliegen

Neben finanziellen Aspekten sei auch die soziale Unterstützung und Integration ein zentrales Anliegen des Projekts, denn immer mehr ältere Menschen seien in der Region von Einsamkeit betroffen, sagte Peggy Zipfel von der Lebenshilfe.

"Die Kinder sind ausgezogen, der Partner ist vielleicht erkrankt oder gestorben, sodass die Menschen in ihren Wohnungen isoliert sind und dann den Zugang zu sozialen Einrichtungen suchen, wo sie unter Gleichgesinnten sind. Das ist ein zunehmendes Thema. Das haben wir so wahrgenommen."

40 Teilnehmer pro Jahr

Bis 2027 sollen jährlich 40 Teilnehmer an dem Projekt teilnehmen können. Das Bundesfamilienministerium und die Europäische Union stellen dafür pro Jahr 150.000 Euro zur Verfügung.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.04.23, 16:42

Mit Material von Max Beuthner

5 Kommentare

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  1. 5.

    eigenartig welche Rentner sind wohl gemeint ?? und wieso sind weder Arbeitslose und ALG II Empfänger gemeint??

  2. 4.

    Man kann ja die Rente noch weiter kürzen und versteuern,so das die Alten noch arbeiten gehen müssen bis sie umfallen.Sie arbeiten dann und tun es dann auch heute schon nicht aus Langeweile,sondern weil die Rente einfach nicht reicht.Irgentwie beschämend für einLand wie Deutschland,wo die eigen Alten noch im Alter für den Lebensunterhalt arbeiten müssen.Da kann man die Franzosen voll verstehen, leider hat man das hier mit unserer Mentalität verpasst.Aber so langsam werden die Leute wach.

  3. 3.

    Die Ziele dieser Aktion sind etwas unklar. Nicht jeder Rentner, der gerne arbeiten würde, benötigt soziale Integration. Und nicht jeder Rentner, der soziale Integration benötigt, möchte auch arbeiten. An welche Person richtet sich also das Angebot? Oder geht man einfach davon aus, dass Rentner einen Job suchen, weil sie nicht sozial integriert sind?

  4. 2.

    Gibt es auch Pilotprogramme für Arbeitsunwillige junge Leute?

  5. 1.

    Es ist eine Schande für das reiche Land Deutschland, daß viele Rentner nach einem langen Berufsleben unter Altersarmut leiden müssen. Vielen Dank an die Politik der letzten Jahrzehnte! Aber die Politiker sind ja bestens versorgt.

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