Nach guten Geschäftsjahr - Papierfabrik Leipa schickt Mitarbeiter in Kurzarbeit

Mi 03.05.23 | 14:08 Uhr
Ein Arbeiter beobachtet an einer Papiermaschine in der Papierfabrik des Herstellers Leipa das Papier. (Foto: Christophe Gateau/dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 02.05.2023 | O-Ton: Peter Probst | Bild: Christophe Gateau/dpa

Trotz eines guten Geschäftjahrs 2022 sollen Mitarbeiter des Schwedeter Papierherstellers Leipa in Kurzarbeit. Grund sei ein Rückgang in der Nachfrage für Papier und Verpackungen - das Unternehmen rechnet nicht mit Wirtschaftswachstum.

Trotz guter Geschäfte im vergangenen Jahr sollen Mitarbeiter des Papierherstellers Leipa in Schwedt (Uckermark) nun in Kurzarbeit geschickt werden. Das teilte jetzt der Leipa-Chef Peter Probst dem rbb mit. Ein großer Teil der Belegschaft sei von diesem Schritt betroffen. "Wir nehmen die Maschine vom Netz und schicken Mitarbeiter sprichwörtlich nach Hause”, sagte Probst dem rbb. Man nehme so "bewusste Marktstillstände in Kauf". Mehr als 1.000 Mitarbeitende müssten in Kurzarbeit geschickt werden.

Unternehmen sei neun von zwölf Monaten gut beschäftigt gewesen

Dennoch sei 2022 für Leipa ein erstaunlich gutes Jahr gewesen, sagte der Geschäftsführer weiter. Das Unternehmen habe ein sehr gutes wirtschaftliches Ergebnis erzielt und sei mindestens neun bis zehn Monate gut beschäftigt gewesen. "Wir hatten zwar sehr hohe Faktorkosten, was den Rohstoff Altpapier und was die Energiekosten anbetrifft. Wir waren aber in der Lage, diese Kostensteigerungen einzupreisen”, so Probst weiter.

Geschäftsführer erwartet auch im kommenden Quartal kein Wachstum

Erst zu Jahresende habe es einen Rückgang im Nachfrageverhalten nach Grafischen- und Verpackungspapieren gegeben. So sei die Papier- und Verpackungsfabrik zu Jahresbeginn im Durchschnitt nur bis zu 60 Prozent ausgelastet gewesen. Trotz einer möglichen Jahreskapazität von 1,2 Millionen Tonnen Papier rechne der Geschäftsführer in diesem Jahr mit einem Produktionsrückgang um rund 30 Prozent auf 850.000 Tonnen Papier und Verpackungen.

"Wir sind in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Auf meinem Verständnis gab es in Quartal vier 2022 und in Quartal eins 2023 ein negatives Wirtschaftswachstum”, so Probst. Demnach sehe der Geschäftsführer auch im zweiten Quartal dieses Jahres kein Wirtschaftswachstum und gehe von einer ähnlichen Situation wie im ersten Quartal aus.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.05.23, 15:30 Uhr

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