Tourismus und Naturschutz - Sieben neue Vogel-Beobachtungsgebiete sollen Touristen nach Oder-Spree locken

Mo 05.06.23 | 15:41 Uhr
Symbolbild: Eine Touristengruppe beim Birdwatching (Quelle: imago/Cate Brown)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.06.2023 | Eva Kirchner-Rätsch | Bild: imago/Cate Brown

Die vielfältige Vogelwelt im Landkreis Oder-Spree soll durch neue Beobachtungsgebiete mehr Touristen anziehen. Auch Naturschutz sei ein wichtiger Aspekt vom Projekt - denn auch seltene Vogelarten sind in der Region zu hören und sehen.

Der Tourismusverband Seeland Oder-Spree hat am Groß Schauener See in Storkow (Oder-Spree) eine von insgesamt sieben neu ausgewiesenen Vogel-Beobachtungsgebieten vorgestellt. Mit dem Projekt "Birdwatching" übernimmt man damit eigenen Angaben zufolge eine Vorreiterrolle im Land und verknüpft Tourismus, Forschung und Naturschutz.

Die Vogelbeobachtung in unterschiedlichen Gebieten soll künftig für Reisende in die Region ziehen, aber auch Einheimische ansprechen. Bis zu 60 Vogelarten sind allein an der Groß Schauener Seenkette zu entdecken, sagte Ellen Rußig, Geschäftsführerin vom Tourismusverband Seeland Oder-Spree, dem rbb.

Potential der vielfältigen Vogelwelt soll ausgeschöpft werden

Zu den neuen Gebieten zählen unter anderem auch die Altfriedlander Teiche, die Ziltendorfer Niederung, diverse Bereiche an der Oder und das Gebiet rund um den Scharmützelsee. Zudem gebe es im Kurpark in Buckow (Märkisch-Oderland) die Möglichkeit, sich über dort lebende Vögel und deren Lebensgewohnheiten zu informieren, erklärte Rußig.

Insbesondere in der Region zwischen Bad Freienwalde, Neuzelle und Erkner gebe es eine vielfältige Vogelwelt, welches Potential der Tourismusverband Seenland Oder-Spree nun ausschöpfen will.

Seltene Vogelarten seien zu beobachten und hören

Vom Ufer des unter Naturschutz stehenden Groß Schauener See sei einiges zu beobachten, sagte Entwickler vom "Birdwatching“ Projekt, Andreas Lorenz. Unter anderem könne man dort Kuckucke, Feldschwirle, Rohrsänger und die relativ seltenen Seeschwalben beobachten, so der Hobby-Ornithologe.

Zudem sei im Naturpark Schlaubetal die Ziegenmelker zu beobachten und hören - eine sogenannte Nachtschwalbe. "Der Ziegenmelker ist nachtaktiv und die hört und sieht man eigentlich erst im Sommer in der Dämmerung und das ist wirklich eine absolute Rarität", so Lorenz.

Vogelbeobachtungen in der Region seien das ganze Jahr über möglich. Einen Überblick der Gebiete gibt es auf der Internetseite des Tourismusverbandes inklusive besonders geeigneter Stellen wie Aussichtstürme.

Fürchten um Tourismus nach Fischsterben

Nach dem massiven Fischsterben in der Oder vergangenen Jahres fürchten Politiker weiterhin um Touristen in der Region. Vor allem Tagesausflügler waren infolge der Umweltkatastrophe deutlich weniger in der Region unterwegs. Zudem kann sich die Umweltkatastrophe Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zufolge wiederholen, was sich ebenfalls weiter auf den Tourismus auswirken könnte.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.06.23, 15:12

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