Landgericht Frankfurt - Ehrenamtlicher DRK-Mitarbeiter muss sich wegen sexuellen Missbrauchs verantworten

Mo 04.09.23 | 15:55 Uhr
Symbolbild: Wachtmeister im Verhandlungssaal (Quelle: IMAGO/Jan Huebner)
Audio: Antenne Brandenburg | 04.09.2023| Dorett Kirmse | Bild: IMAGO/Jan Huebner

Seit Montag muss sich ein 28 Jahre alter DRK-Mitarbeiter vor dem Frankfurter Landgericht wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten. Er soll sich in Strausberg an drei Mädchen vergangen haben.

Strausberger Eltern wollten eigentlich, dass ihre Kinder frühzeitig Erste Hilfe lernen und haben sie deshalb zu Übungen beim Deutschen Roten Kreuz geschickt. Doch bei dem Training in Strausberg im vergangenen Herbst soll sich dann ein früherer ehrenamtlicher DRK-Mitarbeiter an drei Mädchen vergangen haben. Seit Montag muss sich der 28-Jährige, der in Untersuchungshaft sitzt, dafür vor dem Frankfurter Landgericht wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in drei Fällen verantworten.

Staatsanwaltschaft schilderte geplantes Vorgehen des Angeklagten

Die Frankfurter Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass der Angeklagte die Taten im Vorfeld ausführlich geplant hat. Bei einer der Taten soll der Mann im vergangenen Jahr mit zwei sieben Jahre alten Mädchen allein in einem Rettungswagen gewesen sein. Zusammen mit ihnen soll der 28-Jährige dann in eine Autowaschanlage auf dem Übungslände gefahren sein, so dass die Mädchen keine Fluchtmöglichkeiten hatten, erklärte eine Staatsanwältin am Montag vor Gericht. Ihren Aussagen zufolge mussten sich die Mädchen ausziehen. Er hat ihnen dann neue Sachen gegeben, die sie anziehen mussten. Dann hat er das laut Anklage erstmal wie eine Rettungsübung aussehen lassen. Er hat die Kleidung der Kinder aufgeschnitten, so wie das ja auch bei Notfällen gemacht wird. Nachdem die zwei Mädchen nackt waren, soll er sie missbraucht haben.

"Deal" von Angeklagtem abgelehnt

Zu den von der Staatsanwaltschaft vorgetragenen Vorwürfen hat sich der 28-Jährige am Montag nicht vor Gericht geäußert. Auch einen vom Gericht angebotenen "Deal" - Haftstrafe von maximal dreieinhalb Jahren gegen ein umfassendes Geständnis - lehnte er ab. Stattdessen wird er sich laut Verteidigung nicht zu den Vorwürfen äußern. Das bedeutet aber auch, dass die Kinder alle noch einmal vor Gericht aussagen müssen. Mit einem Geständnis wäre ihnen das erspart geblieben.

Am Mittwoch soll der Prozess fortgesetzt werden. Die Eltern der Kinder sollen gehört werden. Ein Urteil in em Verfahren ist dann für Ende September geplant.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.09.2023, 15:40 Uhr

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