Nach einem Großbrand in Beeskow (Oder-Spree) dauern die Ermittlungen zur Ursache weiter an. Das teilte die zuständige Polizeidirektion Ost dem rbb am Freitag auf Nachfrage mit. Dort war am vergangenen Montag eine über 100 Meter lange Lagerhalle komplett abgebrannt. Nun soll ein unabhängiger, privater Gutachter die Untersuchungen des Unglücksortes übernehmen, so Polizei-Sprecher Roland Kamenz.

Große Teile des Gebäudes wurden bei dem Feuer zerstört. Hinzu kommen Gegenstände und die Einrichtung. Kamenz sagte dazu: "Zur Höhe des Schadens ist uns vom Versicherer mitgeteilt worden, dass die aktuell auf circa sechs Millionen Euro geschätzt wird. Fahrzeuge und auch Boote waren in dem Gebäude gewesen, und natürlich noch die Solaranlage, die sich auf dem Dach befunden hat. Insofern ergibt sich in Summe dieser gewaltige Betrag."

Nach ersten Erkenntnissen der Einsatzkräfte am Dienstag könnte eines der Fahrzeuge die Ursache für das Feuer gewesen sein. Dieses habe für Reparaturarbeiten innerhalb der Halle auf einer Hebebühne und damit knapp unterhalb der Decke gestanden. Dort soll ein Brand ausgebrochen sein, der schließlich auf die Solaranlage übergesprungen sei. Die Feuerwehr konnte verhindern, dass benachbarte Gebäude in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Polizei hat von Amtswegen eine Anzeige aufgenommen. Der Verdacht lautet auf fahrlässige Brandstiftung, sagt Polizei-Sprecher Kamenz am Freitag. Dies sei Routine, wenn es Hinweise dafür gibt, dass das Feuer durch mangelnde Sorgfalt verursacht wurde.

Bei dem Brand wurde ein 69-jähriger Mann verletzt, als er versucht hatte, Fahrzeuge aus der brennenden Halle zu holen. Er wurde in ein Krankenhaus geflogen. Ein Feuerwehrmann war aufgrund von Überlastung beim Einsatz zusammengebrochen. Wie die Feuerwehr Beeskow am Donnerstag mitteilte, sei der Mann wieder wohl auf und zurück im Dienst.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.05.2022, 12:30 Uhr