Landkreis Oder-Spree - Brand zerstört 500 Jahre alte Mühle im Schlaubetal

Im Jahr 1520 wurde die Brehmsdorfer Mühle erbaut, nun hat ein Feuer sie weitestgehend zerstört. Dutzende Feuerwehrleute haben zwar einen Waldbrand verhindern können, die Schäden an dem historischen Gebäude sind jedoch gewaltig.
Das Gebäude der Bremsdorfer Mühle in Schlaubetal im Landkreis Oder-Spree hat in der Nacht zum Donnerstag gebrannt. Das Gebäude ist nun vollkommen unbewohnbar und einsturzgefährdet, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr wird nach eigenen Angaben noch bis Donnerstagabend im Einsatz sein.
Laut Polizei befanden sich drei Menschen in dem Haus. Sie konnten sich selbst aus dem Objekt retten und erlitten leichte Verletzungen. Die Brandursache war zunächst unklar. Die Polizei ermittelt. Auch die Höhe des Sachschadens war noch nicht bekannt.
"Es ist ein ganz trauriger Tag, weil die Bremsdorfer Mühle ein wichtiges Ausflugsziel ist und eines unserer Kulturdenkmäler, das jetzt durch das Feuer geschädigt wurde", sagte im rbb Mario Quast, Amtsdirektor Schlaubetal. Die Bremsdorfer Mühle im Naturpark Schlaubetal wurde 1520 gebaut, bis 2003 saniert und diente auch als Gaststätte.
Großes Feuer gelöscht, aber kleine Brandnester schwer zugänglich
70 Feuerwehrmänner waren kurz nach Mitternacht im Einsatz. Der Einsatzleiter der Feuerwehr Schlaubetal, Christian Weiss, sagte dem rbb: "Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Dachstuhl in ganzer Ausdehnung in Flammen. Es gab auch schon Teil-Einstürze. Deshalb konnten wir nur einen Außenangriff vornehmen."
Die Feuerwehr hatte anscheinend ein Überspringen der Flammen auf den angrenzenden Wald verhindern können. Das berichten auch Touristen, die auf dem Campingplatz nur wenige Meter vom Brandort übernachtet haben. Auch die benachbarten Gebäude der Jugendherberge, private Häuser und der direkt angrenzende Wald konnten nach Angaben der Feuerwehr durch die Löschmaßnahmen geschützt werden und erlitten keinen Schaden.
Bilder der Müllroser Kameraden [facebook.com] zeigen den nächtlichen Einsatz. Auf diesen ist zu sehen, dass das komplette Dach des Fachwerkhauses in Flammen steht. Ein weiteres Foto zeigt das Gerippe des ausgebrannten Dachstuhls.
Einer der Feuerwehrleute vor Ort sagte dem rbb am Vormittag, dass die großen Brandherde gelöscht seien: "Das Problem sind die Lehmdecken und die zum Teil eingestützten Wände. Wir kommen nicht rein, um die restlichen Brandnester abzulöschen."

Blick ins Innere nicht möglich
Der Einblick ins Innere des Hauses ist derzeit nicht möglich, weil Einsturzgefahr droht, sagt Patrick Grunow, Vize-Amtsleiter in Schlaubetal. "Die bauliche Situation ist so, dass das Gebäude vom Dachgeschoss und vom zweiten Obergeschoss herab abgetragen werden muss." Die Zwischendecke muss laut Grunow geöffnet werden, um die Glutnester löschen zu können.
Werkfeuerwehr ArcelorMittal um Hilfe gebeten
"Wir haben jetzt Spezial-Technik nachgefordert: Eine Höhenrettungsgruppe und ein Teleskopmast", sagte der Feuerwehr-Einsatzleiter, Christian Weiss, dem rbb. Wie die Müllroser Feuerwehr selbst mitteilte, wurde die Werkfeuerwehr ArcelorMittal aus Eisenhüttenstadt angefragt.
Die Spezialisten können sich dank dieser Technik gegen Absturz besonders gesichert auf den einsturzgefährdeten Flächen bewegen. Der gesamte Dachstuhl und die beiden Giebelseiten werden nach Feuerwehrangaben auf diese Weise von Hand abgetragen. Der Schutt soll mit einem Bagger in LKWs verladen und später entsorgt werden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.05.2022, 09:30 Uhr
Mit Material von Magdalena Dercz