Kampf gegen Schweinepest - Umstrittener Zaunabschnitt im Nationalpark Unteres Odertal abgebaut

Fr 05.08.22 | 17:46 Uhr
Archivbild: Der neu gebaute Wildschutzzaun gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) steht im Nationalpark Unteres Odertal am Rand eines Feldes neben einem Plattenweg. (Quelle: dpa/S. Stache)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.08.2022 | Achim Wendland | Bild: dpa/S. Stache

Im Nationalpark Unteres Odertal ist ein Teil des umstrittenen Zauns gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) abgebaut worden. Der zehn Kilometer lange Abschnitt zwischen Schwedt und Stützkow in der Uckermark wurde von einer Baufirma entfernt. In diesem Bereich waren zahlreiche Rehe an den Zäunen verendet, als sie vor der Überflutung der Polder flohen.

Es seien insgesamt 30 bis 40 Rehe gewesen, so Amtstierarzt Achim Wendland gegenüber dem rbb. Nachdem die Rehe im Herbst und Frühjahr versucht hatten, dem Hochwasser auszuweichen, seien sie am Zaun hängen geblieben, so der Amtstierarzt weiter.

Ersatzzaun seit April fertig

Nachdem im September 2020 der erste ASP-Fall in Brandenburg gemeldet worden war, ließen die Behörden Pufferzonen mit sogennanten Schutzzäunen errichten. Damit sollte die Verbreitung der Seuche unter Wildschweinen kontrolliert werden. Im vergangenen Winter protestierten Tierschützer gegen den Zaun im Nationalpark Unteres Odertal und den Tod von Wildtieren wie beispielsweise Rehen. Daraufhin ließ die verantwortliche Behörde einen Ersatzzaun außerhalb des Nationalparks errichten, der im vergangenen April fertig wurde.

Es gehe jetzt darum, dass die Rehe sich auf höher gelegene Stellen zurückziehen können, wenn das Hochwasser wieder kommt, sagte Wendland dem rbb. Darauf habe man sich mit Umweltverbänden und Landesministerien geeinigt.

Der Streit darum, ob der Zaunbau im Schutzgebiet rechtens war oder gegen Naturschutzrecht verstößt, ist damit jedoch nicht beendet. Mehrere Umweltorganisationen haben dagegen geklagt. Über die Klagen muss noch vor Gericht entschieden werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.08.2022, 12 Uhr

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