Für längere Züge ab Dezember - Bahn beginnt mit Verlängerung der Bahnsteige entlang der RE1-Strecke

Mi 28.09.22 | 20:49 Uhr
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Der RE1 unterwegs in Brandenburg
Audio: rbb24 Brandenburg aktuell | 28.09.2022 | Jakub Paczkowski | Bild: rbb

Die RE1-Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) gilt als die am stärksten genutzte Schienenverbindung in Brandenburg. Die VBB will längere Züge mit mehr Sitzplätzen auf die Strecke bringen. Dafür sind allerdings einige Umbauten erforderlich.

Die Deutsche Bahn will bis zum Fahrplanwechsel im Dezember sechs Bahnsteige entlang der RE1-Strecke für den Einsatz längerer Züge ausbauen. Dafür wurde am Mittwoch am Bahnhof Berkenbrück (Oder-Spree) der erste Spatenstich durchgeführt. Das teilte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) dem rbb mit.

Den Start für den Ausbau der Bahnsteige gaben am Mittwoch Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) sowie Vertreter der Deutschen Bahn und des VBB.

Mehr Sitzplätze, besserer Service und Wlan

Ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember halten an allen RE1-Stationen sechsteilige neue Züge vom Typ Desiro HC mit 637 Sitzplätzen. In einer zweiten Stufe sollen ab 2025 weitere Bahnsteige auf der Strecke verlängert werden, damit achtteilige Züge an allen Stationen halten können. Dafür laufen derzeit noch die Planungen.

"Fahrgäste können sich nicht nur über weitere Sitzplätze freuen, sondern auch über noch besseren Service an Bord, wie WLAN, Echtzeit- oder ein Fahrgastsicherheitskomfortsystem", erklärte Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann am Mittwoch.

Mit den neuen Zügen und dem Ausbau sollen Bahnfahrten attraktiver gemacht und die Menschen zum Umsteigen bewegt werden. "Wir wollen durch die Verbesserung der Strecke, durch die größeren Kapazitäten, gerade auch den ländlichen Raum in der Hauptstadt besser anbinden. Es geht eben nicht immer nur um günstige Tarife, sondern es geht um Attraktivität des ÖPNVs", sagte Beermann dem rbb.

ODEG übernimmt zum Fahrplanwechsel die Trasse

Die RE1-Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) gilt als die am stärksten genutzte Schienenverkehrsverbindung in Brandenburg. Zum Fahrplanwechsel übernimmt die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) die Trasse von der Deutschen Bahn. Die neue Betreibergesellschaft hat bei Siemens 22 neue Züge bestellt.

Um längere Züge einsetzen zu können, müssen die Bahnsteige nun auf elf der 43 Brandenburger RE1-Bahnhöfe ausgebaut werden. Vorgesehen sind sechsteilige Doppelstockzüge, die mit 158 Metern länger sind als die bisherigen Züge.

Aufgrund der laufenden Bauarbeiten gibt es derzeit zwischen Erkner und Fürstenwalde Schienenersatzverkehr mit Bussen.

Verbesserung der Schienen-Infrastruktur in Berlin-Brandenburg

Der Ausbau ist Teil des Projekts "i2030" - eine Gemeinschaftsinitiative von Brandenburg und Berlin, gemeinsam mit dem VBB, der Niederbarminer Eisenbahn AG und der DB Netze, einer Tochterfirma der Deutschen Bahn. Bei acht Teilprojekten sollen Gleise und Haltestellen ausgebaut sowie mehr und größere Züge eingesetzt werden. Geplant sind Veränderungen für den Prignitz-Express, die Heidekrautbahn, die Potsdamer Stadtbahn, den RE1, die Siemensbahn, die Berliner S-Bahnen, sowie die Strecken Spandau-Nauen, Berlin-Dresden und Cottbus-Königs Wusterhausen. Das Projekt ist mit Planungs- und Baukosten von 8,5 Milliarden Euro angesetzt.


Sendung: Antenne Brandenburg, 28.09.2022, 16:30 Uhr

 

26 Kommentare

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  1. 26.

    In der Höhe sind durch das Lichtraumprofil (Wie breit und wie hoch dürfen Schienenfahrzeuge zwecks gefahrlosem Betrieb maximal sein) Grenzen gesetzt, auch damit es nicht zum Kontakt Waggon<>Oberleitung kommt, da die Oberleitungen mit 15.000 Volt betrieben werden.

  2. 25.

    Das ist so nicht richtig. Jeder RE1-Bahnhof hatte in den 90er (und meist auch noch in den 00er-Jahren) einen Bahnsteig, der lang genug für die jetzt geforderten Längen gewesen wäre.

    Allerdings hat eine Firma Namens DB-Netz die Bahnsteige zurückgebaut bzw. bei Sanierungen den Bahnsteig nicht auf voller Länge saniert und den Rest abgesperrt.

    Das jüngste Beispiel von Infrastrukturzerstörung durch DB-Netz auf der Strecke ist die Bahnsteigverkürzung in Eisenhüttenstadt im Jahre 2021 gewesen.

  3. 23.

    Die Lok auf dem Bild hat eine Werbefolie.

    Und ja, alle Züge auf der Linie haben aktuell 5 Wagen plus Lok, der auf dem Zug auch. Man braucht nur zählen.

  4. 22.

    Ich sehe seit Jahrzegnten, dass der Ausbau im Schienennetz nur minimalistisch ausgeführt wird. Selbst vor Tesla waren die RE1- Züge welche die kpl. Streckenlänge befahren, gut gefüllt. Erst im vergangenen Jahrzehnt wurden die jetzt wieder betroffenen Bahnsteige verlängert. Davor passten nur vier Großraumdoppelstockwagen plus Lokomotive an den Bahnsteig. Es gilt auch für die S-Bahn S5. Für den 20 Minuten Verkehr nach SRB- Nord, wurde nur eine Begegnungstelle gebaut, Platz für mehr war vorhanden.

  5. 21.

    Vergleichen Sie mal obiges Bild mit dem in #11 verlinkten Bild des Zuges mit fünf Wagen. ;-) Ich war mir zuerst auch nicht sicher und habe es mir deshalb formatfüllend auf dem Bildschirm angeschaut. Das ist allerdings wegen des veralteten CMS des RBB etwas aufwendiger als nur ein Mausklick wie bei vielen anderen üblich.

  6. 20.

    Das ist wahr. :-) Ich bin allerdings oft nach Magdeburg unterwegs, und diese stündliche Variante des RE1 hat auf jeden Fall immer fünf Waggons plus Lok. Auch, wenn der Zug mal nicht kommt - aber fünf Waggons hat er garantiert!! :-)
    Ein entsprechender Zug fährt ja auch in dem Beitrag oben durchs Bild. Vielleicht ist es anders für die Züge dazwischen, die nur bis Brandenburg fahren.
    Für gewöhnlich ist die Lok auch immer in demselben Rot wie die Waggons (anders als auf dem Bild).

  7. 19.

    96cm ist Bahnsteig nur für S-Bahn. Wo gibt es 38cm am Bahnsteig des RE1?

  8. 18.

    "...ein Fahrgastsicherheitskomfortsystem..."
    Und was soll das nun heißen? Was für ein Geschwafel...

  9. 16.

    "den Bahnhof Fangschleuse zu verlegen."
    Der Bahnhof Fangschleuse wird verlängert.



    Sie vermischen zwei vollkommen unabhängige Tatsachen.

  10. 14.

    In GB werden einfach an kürzeren Bahnhöfen vordere oder hintere Türen einfach nicht geöffnet. Ist sicher nicht optimal, aber sicher sinnvoller, als massiv umbauen zu müssen, wie z. B. den Bahnhof Fangschleuse zu verlegen.

  11. 13.

    Ja, bitte auf allen Strecken längere und höhere Doppelstockzüge einsetzen. Den Takt kann man dann der Umwelt zur Liebe auch verlängern, dann muss ja nicht mehr so oft eine Bahn fahren.

  12. 12.

    Gesucht und gefunden: 220 m sollen die Bahnsteige lang werden, also ausreichend für 2x4-Teiler in Doppeltraktion.

  13. 11.

    Fünf Wagen + Lok fahren bisher auf dem RE1, wobei die Wagen am Bahnsteig stehen oder Türen geschlossen bleiben müssen, vergl. auch
    https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/studio_frankfurt/2022/5/sonstige/Bahn6_neu.jpg

  14. 10.

    Welche Bahn meinen Sie? Die ODEG Bahn musste jedenfalls 2019 Kritik einstecken, weil die von denen angebotenen Züge etwas länger als die der DB Bahn. Die DB Netz baut wiederum in SPNV nur das, was bestellt wird.

  15. 9.

    Es ist bei den Zügen egal, ob 76cm-Standardbahnsteig oder tiefer 55cm-Bahnsteigen, vergl. z.B.
    https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2022/09/re1-desiro-siemens-odeg-neuer-regionalzug.html

  16. 8.

    Es dürfte sich um den Bahnhof Pillgram handeln - ebenfalls am RE1 und ebenfalls mit angekündigter Bahnsteigverlängerung. Insofern: passt schon.

  17. 7.

    "Laut Verkehrsvertrag besteht die Option,"
    Die Option "kann" gezogen werden. 2025.
    Bis dahin muss erstmal klar sein, wann und wie die Bahnsteighöhen auf 55cm gezogen werden.

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