Amtsgericht Fürstenwalde - Prozess gegen Klima-Aktivisten nach Tesla-Protest auf A10 begonnen

Do 07.09.23 | 18:03 Uhr
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Polizeieinsatz au der A10 nach Protestaktion gegen die Eröffnung des Tesla-Werks in Grünheide. (Quelle: Polizei Brandenburg)
Audio: Antenne Brandenburg | 07.09.2023 | Elke Bader | Bild: Polizei Brandenburg

Am Eröffnungstag der Tesla-Fabrik in Grünheide protestierten Aktivisten gegen das Werk. Einige seilten sich von Schilderbrücken ab und störten den Verkehr auf der A10. Dreien von ihnen wird nun der Prozess gemacht.

Drei Klima-Aktivisten müssen sich seit Donnerstag vor dem Amtsgericht Fürstenwalde (Oder-Spree) verantworten - rund eineinhalb Jahre nach einer Protestaktion zur Eröffnung der Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide. Sie sollen am Eröffnungstag im März 2022 auf Autobahnschilder bei Grünheide geklettert sein und sich von ihnen abgeseilt haben, um mit der Aktion die Eröffnung des Werkes zu verhindern.

Den zwei Männern und einer Frau wird gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Dies kann nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe zur Folge haben.

Am Tag der Eröffnung war es auf der Autobahn 10 bei Erkner zu einer stundenlangen Sperrung des Berliner Autobahnrings gekommen, weil sich zehn Aktivisten nach Polizeiangaben von Schilderbrücken abgeseilt hatten. Der Verkehr auf der A10 wurde in beide Richtungen gestoppt. Die Aktion löste lange Staus aus. Auch an der Tesla-Fabrik gab es damals Proteste: Laut Polizei hatten 17 Menschen die Zufahrt blockiert, vier davon klebten sich auf dem Boden fest.

Vor dem Amtsgericht von Fürstenwalde halten Klimaaktivisten ein Transparent mit der Aufschrift "Tesla vernichtet unser Trinkwasser wir werden das stoppen". (Quelle: dpa/Patrick Pleul)Protest vor dem Gerichtsgebäude in Fürstenwalde

Aktivisten bleiben bei ihrer Meinung

"Wir leben in Zeiten, in denen wir uns nicht mehr leisten können, lange zu warten. Wir brauchen eine Veränderung. Manchmal unterstützen kreative Protestformen Gegenimpulse in eine andere Richtung", sagte eine der Angeklagten vor Prozessbeginn dem rbb. Doch solche Protestformen seien nicht genug. Notwendig seien auch Diskussionen mit Politikern, Petitionen und Demonstrationen, so die Aktivistin.

Ein anderer Angeklagter sei der Meinung, dass Elektroautos kein zukunftsweisender Weg seien. "Weil eben das System Auto das Problem ist", so der 29-jährige Aktivist aus Hessen. "Wo kommen die Rohstoffe für diese Autos her? Die Welt wird abgebaggert für diese Produkte."

Menschen protestierten vor dem Gerichtsgebäude

Die Staatsanwältin Ricarda Böhme las anderthalb Stunden nach Prozessbeginn ihre Anklageschrift vor. Neben dem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr wirft sie den drei Aktivisten "Nötigung und gemeinschädliche Sachbeschädigung" vor.

Mehr als ein Dutzend Menschen protestierten am Donnerstag vor dem Gerichtsgebäude gegen das Tesla-Werk und stellten sich hinter die Aktion der Aktivisten. Auf einem Transparent war zu lesen "Tesla vernichtet unser Trinkwasser - Wir werden das stoppen". Die Fabrik war im März 2022 eröffnet worden. Umwelt- und Naturschützer befürchten angesichts von Problemen mit Trockenheit in Brandenburg negative Folgen für das Trinkwasser. Tesla weist Bedenken zurück und verweist darauf, dass der Verbrauch unter dem Branchendurchschnitt liege.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.09.2023, 16:40 Uhr

Mit Material von Elke Bader

52 Kommentare

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  1. 52.

    Das Gegenteil scheint eher zu stimmen. Klingt doch jung und dynamisch.
    Ich fühle mich bei Tempo 300 auch sehr wohl. Kann ich Ihnen empfehlen, zwischen Köln und Frankfurt/Main. Da fahren Sie an abgeriegelten Porsches mit schönem Gefühl vorbei. Elektrisch. Nehmen Sie ruhig Kinder mit.

    Mit dem ICE.

  2. 51.

    Danke und ein schönes sonniges Wochenende mit Ausflug an einen Badesee - natürlich nur autofrei ;-)

  3. 50.

    "Sprechen/schreiben Sie bitte nur für sich! "

    Jawoll!
    ... aber wir sind hier zu zweit und wir machen alles gemeinsam - was Sie ja nicht wissen können...
    Nächstes Mal schreibt wieder jeder für sich. Versprochen!

  4. 49.

    Ihr Beitrag lässt mich an ihrer Intelligenz zweifeln. Sie haben schon immer eine recht eigenartige Art und Weise ihren Frust, gegenüber Menschen die nicht ihrer Ansicht sind, kundzutun.

  5. 48.

    "...ein 100er Limit ist doch überzogen, wenn morgen das 90er Limit diskutiert wird. Ähnlich der Gartendiskussion. Nach dem Steinvorgartenverbot kommt das Rasenverbot und danach das Hortensienverbot...."

    Wir wussten gar nicht, was hier manchmal für scheinbar alte, grantige Männer mit all Ihren wirren Thesen umherziehen. Da zieht's einem schon mal fast die Schuhe aus. Möchte man nicht kennenlernen müssen.

  6. 47.

    Herr Josti schreibt:
    „Tesla entwickelt Technologien, um mit E-Mobilität, PV- und Speichertechnik endlich von diesen Brennstoffen wegzukommen. Dagegen zu protestieren ist doch krank.“

    Herr Josti nicht dagegen zu protestieren und solch krankhafte Kommentare zu verfassen zeigt ein fortgeschrittenen Karnkheitstadium an.
    1. Bei Entwicklung von Stromspeichertechniken ist äußerste Zurückhaltung geboten. Es handelt sich stets um Energievernichtungstechnologien. Immense Verlusten, die ungenutzt zu Wärme umgewandelt tragen zum klimawandelnden Aufheizen der Erde bei. Wasserstoff- und Batterietechnologien sind keine Ausnahmen. Größenordnungsmäßig betragen deren Verluste 25 % und mehr.
    2. Wie die Speicherung ist auch die Energieerzeugung durch EE-Verfahren nicht klimaneutral. So soll für die Produktion von Solarpanelen mehr Strom benötigt werden als später durch sie in unserer Region erzeugt wird. Zutreffend ist diese Aussage in Hohensaaten, wenn für Panelen 300-450 ha Wald gerodet werden.

  7. 46.

    Es sind IMMER die Anderen, die Schuld haben und anfangen sollen! Welch Selbstkritik...
    Auch ich bin für vernünftige Klimaziele. Und hab auch mit dem Kleben kein Problem. Aber wenn es darum geht, dass Menschen gefährdet werden, sind die Ziele eine einzige Makulatur!
    Noch sind wir eine Demokratie und nicht jedes Mittel ist erlaubt um Ziele zu erreichen, egal wie gut sie sein mögen.

  8. 44.

    Ich wünsche ja niemandem etwas schlechtes, ABER ...
    hoffentlich kommen Sie nie in die Verlegenheit sich von einem "Betonkopf" oder einem "Autofetschist" fahren lassen zu müssen!

    Lassen Sie sich im hohen Alter evtl. von Ihrem Enkelkind zum Kaffeekränzchen an einen schönen brandenburger See fahren oder radeln bzw. ÖNV + laufen Sie dann dorthin?

  9. 43.

    "Sowas interessiert mich alles nicht... Ehrlich gesagt bekomme ich von dem ganzen Ringelpiez gar nichts mit, daher ist mir alles egal."

    Jawoll! Augen zu und durch! Wat jeht mir'n dit an! Nach mir die Sintflut!

    Wir schämen uns 'n bisschen für Sie...

  10. 42.

    Bei der Wasserverschwendung setzen wir erstmal bei den Berlinern an, die wöchentlich auf ihre Zweit- oder Drittgrundstücke im Bereich des WSE oder sonstwo nach Brandenburg fahren, um dort ihre Pools zu füllen und stundenlang ihren Rasen sprengen. Ich nehme diesbezüglich alle Kleingärtner von meiner Betrachtung raus, die tun viel nützliches und gehen meist sparsam mit Wasser um.
    Wer das nicht glaubt, stellt sich mal Freitag oder Sonntag an die B1 oder besser auf Alte Poststrassenbrücke, da kann man das "Wunder" bestaunen.

  11. 41.

    Ein höher gelegtes Auto muss Vorteile haben. Auch wenn man nicht 300 fahren kann. Dann erledigt die Bauform und die Reichweite die T.limitdiskussion von ganz alleine. Manchen reicht ein selbstauferlegtes 200er Limit aus. Muss nicht immer 300 sein. Nur manchmal, als Ausnahme. Deshalb kauft man aber keinen Sportwagen. Eher wegen der Beschleunigung. Und da laufen E-Mobile den Verbrennern leise (!) den Rang ab. So ganz nebenbei.

    P.S. Ehrlich, ein 100er Limit ist doch überzogen, wenn morgen das 90er Limit diskutiert wird. Ähnlich der Gartendiskussion. Nach dem Steinvorgartenverbot kommt das Rasenverbot und danach das Hortensienverbot. Oder beim Sport die Rangfolgenvermeidung: Keine Jugendfestspiele mehr, wegen der Medaillen und der Fußballbund muss die Tore als Wertung abschaffen, damit diejenigen die keine schießen nicht physische Nachteile bekommen. Die letzte Leichtathletik WM hat es gezeigt: Deutschland taucht in der Nationenwertung nicht auf. Es gibt nichts zu bewerten.

  12. 40.

    Herr Neumann ich beschränke mich auf lokale Medien. Ich bin kein X-Kunde (ehemals Twitter). In der 1. Reifenentlüftungsmeldung, die ich wahrgenommen habe, wurden 20 Autos genannt. Der Fakt, dass die Anzahl der betroffenen Fahrzeuge zugenommen hat, ist ohne Frage für die betroffenen Fahrzeugbesitzer ärgerlich. Doch angesichts der Schäden, die durch die meist überdimensionierten SUV-Karren der Gemeinschaft zufügt werden, handelt es sich bei den Delikten der Letzten Generation eher um Peanuts. Es zeigt sich, durch gemeinsame Kommunikation werden Autofetischisten nicht einsichtig. Herr Neumann sehen sie es positiv, wenn statt 20 sogar 70 Autos für einen Tag die Straßen weniger belasten, dann ist das schon der Weg in die richtige Richtung. Ziel solcher Aktionen sollte es sein, Betonköpfe zum Einlenken zu bewegen. Dadurch haben sie eine gewisse Berechtigung. Gemeinsame Gespräche erwiesen sich meist als zwecklos und endeten als Verunglimpfung der Leute, die sich um ihre Zukunft sorgten.

  13. 39.

    Herr Josti sie missverstehen ganz bewusst meinen Kommentar und verdrehen den Inhalt. Ich bin nicht begeistert, dass die Personen der Letzten Generation sich in Gefahr bringen, um bornierten Leuten wie sie ihr frevelhaftes Gedankengut vor Augen zu führen, denn bei Querdenkern wie Ihnen werden sie wenig Erfolg haben.
    Dass durch Aktionen der Klimaaktivisten Personen geschädigt werden, kann nicht ausgeschlossen werden. Nur so viel, als Autofahrer sind sie ebenfalls verpflichtet, bei unvorhergesehen Situationen ihr Fahrzeug stets so im Griff zu haben, dass ein schwerwiegender Unfall nicht eintritt. Ansonsten fahren sie unaufmerksam oder zu schnell. Außerdem die Klimaaktivisten setzen sich für weltweit menschenwürdiges Leben ein. Sie Herr Josti scheint überhaupt nicht zu stören, dass weltweit für 1,5 Mrd. Menschen kein sauberes Trinkwasser vorhanden ist und mehrere Mill. Menschen jährlich an den Folgen sterben. Wasserverschwendung in Brandenburg sollte als Mordbeihilfe eingestuft werden.

  14. 38.

    Ihr Hass auf Autofahrer ist schon legendär. Es kann doch niemand dafür wenn sie sich kein vernünftiges Auto leisten können oder keinen Führerschein haben. Ich werde wegen Leuten wie ihnen mir immer wieder ein vernünftiges Auto kaufen und keine Hutschachtel.

  15. 37.

    Herr Neumann, was soll ihre dumme Frage?

    Sie sind doch jene Person, die alle in Tesla-Geschwindigkeit realisierten Untaten des Konzerns hochjubelt. Sie werden doch nicht plötzlich den Leuten weismachen wollen, dass Tesla nicht in der Lage sein soll, ungefragt eine lumpige Abwasserleitung bis zur Spree verlegen zu lassen. Erst wenn durch Zufall die Frevel aufgedeckt werden, stellt er Befreiungsanträge, denen behördlicherseits in der Vergangenheit stets stattgegeben wurde. So ist total abwegig, Abwasseraufbereitungsanlagen oder Schadstofflager im WSG zu genehmigen. Für „Götter“ gibt es Ausnahmen.
    Übrigens gibt es eine viel einfachere Möglichkeit (bitte nicht Tesla verraten), ohne aufwendigen Rohrleitungsbau Abwässer loszuwerden. Die Variante heißt Direktversickerung am Entstehungsort. Gereinigt werden diese Abwässer durch 170.000 Mägen der WSE-Kunden, die das Zeug in ein paar Jahren über ihren Morgen-Kaffeee konsumieren. Statt Entschädigung erfolgt als Dank eine Gebührenerhöhung.

  16. 36.

    Sie irren!

    Von mir kam das nie. Ich weiß nicht wo Sie das geträumt haben.
    Bitte keine Unterstellungen, das könnte man als Lügenverbreitung werten.

  17. 35.

    Sie irren!

    Von mir kam das nie. Ich weiß nicht wo Sie das geträumt haben.
    Bitte keine Unterstellungen, das könnte man als Lügenverbreitung werten.

  18. 34.

    Eiskalle ich nehme an, daß in ihrem Kommentar genannte Strafmaß sehen sie nur für sich selbst vor??? Solche Denkweise ehrt sie. Sie scheinen richtig erkannt zu haben, dass es allen gut tun würde, wenn sie 5 Jahre aus dem öffentlichen Verkehr gezogen werden würden. In aller Ruhe könnten sie darüber nachdenken, welchen verbalen Unrat sie auf der rbb24-Plattform verbreiten. Die 5-stellige Summe dürfen sie als Wiedergutmachung in die Gerichtskasse einzahlen. Die Erinnerung an den erlittenen Geldverlust soll sie in der Zukunft davon abhalten, weiter solch geistigen Bullshit zu verbreiten.

  19. 33.

    Tesla stellt doch umweltfreundliche E-Autos her, also die Zukunft der Autos. Wollen wir in Zukunft komplett auf Autos verzichten?

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