Wiedereröffnung ab Samstag - Wie die Brandenburger Bühnen die Corona-Regeln umsetzen

Fr 05.06.20 | 19:06 Uhr
Staatstheater Cottbus (Quelle: dpa/Schoening)
Bild: dpa/Schoening

Vorhang auf für Ballett, Konzert und Travestie-Komödie: Brandenburger Theater öffnen wieder. Aber die Abstandsregeln gelten dennoch. Das führt zu vielen kreativen Lösungen, vor und hinter der Bühne. Ein Überblick.

Wegen der Corona-Pandemie mussten Brandenburgs Theater ihre Spielzeit vorzeitig abbrechen und viele Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Von diesem Samstag an darf es aber mit Abstandsregeln wieder losgehen. Die Brandenburger Bühnen setzen die Vorgaben ganz unterschiedlich um.

Transvestiten in der Uckermark, Ballett in Cottbus

Auf den Uckermärkischen Bühnen in Schwedt proben die Schauspieler schon seit einer Woche wieder, damit alles klappt, wenn am Sonntag die Travestie-Komödie "Ganze Kerle" startet. Die gibt es auf der Freilichtbühne an der Oder zu sehen. In den kommenden Wochen sollen auch Kindertheater und Kabarett wieder loslegen.

Das Staatstheater Cottbus hat extra ein neues Programm für seine Rückkehr aus der Corona-Zwangspause zusammengestellt. Ab Mitte Juni gibt es an jeweils einem Abend Schauspiel, Ballett, Oper und Konzert zu sehen und zu hören. An einem fünften Abend finden dann alle vier Künste zusammen.

Unverhofft kommt oft in Brandenburg an der Havel

Das Brandenburg Theater in Brandenburg an der Havel lässt sich ebenfalls noch etwas Zeit mit dem Neustart. Aber auch hier hat man sich etwas Besonderes ausgedacht: "Wir planen Veranstaltungen unter dem Motto Unverhofft", erklärt Steffan Drotleff von der Marketing-Abteilung. Das Wort hat eine Doppelbedeutung: "Wir dürfen unverhofft wieder öffnen und unser Neubau wird 20 Jahre alt." Am Geburtstag des neuen Gebäudeteils am 18. Juni gibt’s deshalb Werke von Beethoven zu hören, die schon zur Eröffnung des Glasbaus gespielt wurden.

Symbolische Küsse an der frischen Luft

Aber die Corona-Abstandsregeln gelten natürlich dennoch. So sollen etwa bei den Geburtstagskonzerten im Brandenburg Theater nur 19 Musiker musizieren. Auch sind statt gut 400 nur 75 Zuschauer zugelassen. Die müssen – wie in allen anderen Theatern auch – am Kartenschalter Masken tragen. Erst wenn man am Platz sitzt, darf die Maske runter. Einige Theater verkaufen Tickets nur noch online.

Aber auch hinter der Bühne hat Corona viel durcheinander gewirbelt. Wegen der Hygiene-Vorschriften konnte nicht wie gewohnt geprobt werden. Große Ensembles sind nicht mehr möglich. Raumgröße und Lüftung wollen beachtet werden. Ganze Stücke mussten die Theatermacher uminszenieren, um etwa Küsse auf der Bühne zu vermeiden oder symbolisch darzustellen. Viele Häuser verlegen ihre Inszenierungen an die frische Luft: auf Freilichtbühnen oder in Autokinos.

Orgelsanierung in Frankfurt (Oder)

An der Carl Philip Emmanuel Bach Konzerthalle in Frankfurt (Oder) geht man all diesen Problemen aus dem Weg. Aber untätig sind die Betreiber von der Messe und Veranstaltungs GmbH dennoch nicht. "Wir haben die Renovierung unserer Orgel vorgezogen", sagt Sonja Jenning von der Marketingabteilung. Das meterhohe Instrument bläst normalerweise aus fast 4.000 Pfeifen. Bei der Generalüberholung müssen die jetzt alle ausgebaut werden. Das dauert. Aber zum Start der neuen Spielzeit im September sollen alle wieder klingen.

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