Überlastetes Netz, Wetter, Krankenstand - Viele Regionalzüge in der Region fallen bis Neujahr aus

Mo 19.12.22 | 17:55 Uhr
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Der Regionalexpress RE1 der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG) ist am 12.12.2022 in Richtung Frankfurt (Oder) unterwegs (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Video: rbb24 | 19.12.2022 | Material: rbb24 Brandenburg Aktuell | Bild: dpa/Patrick Pleul

Bahnfahrende in Berlin und Brandenburg müssen sich voraussichtlich bis Ende des Jahres auf Ausfälle im Regionalverkehr einstellen. Gründe dafür sind unter anderem das Wetter und der hohe Krankenstand. Viele Züge bleiben deshalb stehen.

Bahnfahrende in Berlin und Brandenburg müssen sich noch bis Neujahr darauf einstellen, das viele Regionalzüge ausfallen.

Die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (Odeg) teilte mit, dass es seit Montag bis zum 1. Januar zu Einschränkungen komme. Gründe sind demnach ein überlastetes Stadtbahnnetz, Baumaßnahmen, Folgen des Wetters - etwa durch eingefrorene Weichen - und ein hoher Krankenstand. Dieser habe sich innerhalb der vergangenen Woche verdoppelt, hieß es in einer Mitteilung der Odeg von Montagnachmittag.

Das Unternehmen meldete bereits am Wochenende ausgefallene Regionalzüge und Verspätungen. Auch die Deutsche Bahn teilte auf ihren Internetseiten mit, das Angebot in der Region bis Januar nicht in gewohnter Stärke aufrechthalten zu können.

RE1 vorerst nicht im 20-Minuten-Takt

Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember hatte der Verkehrsverbund Berlin-Bandenburg (VBB) eigentlich ein besseres Angebot für die Fahrgäste angekündigt. Die Odeg wollte unter anderem auf der Linie RE1 einen engeren Takt anbieten. Dreimal in der Stunde sollte der Regionalexpress in der Hauptverkehrszeit Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) mit Berlin verbinden. Diese Fahrplan-Verdichtung ist laut dem Unternehmen vorerst noch nicht möglich. Beim RE1 werde aber tagesaktuell geprüft, ob Kapazitäten für Verstärkerzüge vorhanden seien.

Betroffen vom knapperen Angebot sind laut Odeg neben dem RE1 auch zahlreiche weitere Regional-Linien [odeg.de]: Ausfälle gibt es bei den Zügen des RE 8 Nord zwischen Nauen und Flughafen BER sowie Verbindungen der RB 33 und 37 zwischen Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) und Jüterbog (Teltow-Fläming).

Die Deutsche Bahn meldete - ebenfalls wegen Bauarbeiten und einem hohen Krankenstand - bis Anfang Januar Einschränkungen auf den Linien RB24 Nord und RB32 Nord und Süd [bahn.de]. Beide Unternehmen empfehlen allen Fahrgästen, sich vor Reiseantritt über die Verbindungen zu informieren.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.12.2022, 14:00 Uhr

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47 Kommentare

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  1. 47.

    Hat der rbb nicht neulich berichtet dass der ÖPNV in Brandenburg gesichert sein wird während das in Berlin nicht garantiert werden konnte (Berichte am gleichen Tag)?
    War also wieder eine totale Nullnummer, wer sich auf irgendwas hier noch verlässt ist wohl zwangsläufig verlassen.
    Ein Armutszeugnis und dann wird noch nicht mal die ganze Wahrheit gesagt: dass mehrheitlich die geimpften die vielen Kranken sind. In sämtlichen Branchen wo zum impfen genötigt wurde herrscht dieser katastrophale Zustand, das müsste doch langsam mal auffallen.

  2. 46.

    Es reicht eben nicht in Stadt und Land die Tickets billiger zu machen, wenn der ÖPNV und der Rest der Streckennetze schon längst überlastet sind.Ich vertraue da lieber auf mein privates Transportmittel zumal ich aufgrund meiner körperlichen Einschränkung trotz Staus im eigenen PKW besser und sicherer aufgehoben und unterwegs bin.

  3. 45.

    Mal an die Experten.
    Das die Strecken vorrangig durch Berlin an der Grenze des Machbaren belastetet sind, ist ja nicht neu.
    Was wäre denn eine technische Lösung, wenn Geld keine Rolle spielen würde?
    Eine Verdichtung im ländlichen kann man sich vielleicht noch vorstellen, mit 3. Gleis oder mehr Überholgleisen. Ich sehe schon Unter- oder Überführungen in Briesen, Jacobsdorf, Pilgram. Da dürften die Schranken ja bald nur noch geschlossen sein. Auch wenn Arcelor mit seinem neuen Zügen für Schüttgut angeblich deutlich weniger Züge benötigt und auch Kohlezüge irgendwann mal komplett wegfallen sollen. Dafür wollen andere (Tesla) mitspielen.
    Richtung Osten (Polen, Ukraine) soll langfristig nicht weniger werden.

  4. 44.

    Die Züge auf der Stadtbahn haben generell ein Problem, nicht nur der RE1. Aber für den RE1 ist in den nächsten Jahren auf Dauer nichts gutes zu erahnen. Da wartet die Baustelle in Köpenick - neuer Regionalbahnhof - und die umfangreichen Bauarbeiten im Bereich Fangschleuse und Tesla sowie die zusätzlichen die Shuttle Züge Tesla Erker!

  5. 43.

    Die Züge auf der Stadtbahn haben generell ein Problem, nicht nur der RE1. Aber für den RE1 ist in den nächsten Jahren auf Dauer nichts gutes zu erahnen. Da wartet die Baustelle in Köpenick - neuer Regionalbahnhof - und die umfangreichen Bauarbeiten im Bereich Fangschleuse und Tesla sowie die zusätzlichen die Shuttle Züge Tesla Erker!

  6. 42.

    Ich sehe auch keine Lösung, denn das Problem hat sehr viele Ursachen. Mag sein das es denn wie in den letzten Tagen so geht, aber nicht nach Plan. Bis man dann wieder Züge heraus nehmen muss und ehrlich gesagt ist mir ein stabiler Fahrplan lieber als ein politisch gewolltes Projekt was an der Infrastruktur scheitert. Das war vielen Fachleuten auch schon vorher klar, aber das wurde von allen Seiten durchgedrückt. Es gibt eben mehr BWL Studenten als Fachleute bei der Eisenbahn und Politik.

    Die Einschränkungen der Kapazität am Ostbahnhof bleiben weitere Jahre erhalten, die unpünklichkeit der Fern und Regionalzüge ebenfalls. Der Technische Zustand der Infrastruktur auch, das Problem ist das Flickwerk. Sobald eine Stelle in Ordnung gebracht wurde ist die nächste im Eimer. Es geht nur mit Totalsperrung das über Monate und alles raus und wieder neu rein. Das hat man auch bei der DB-Netz verstanden und will das 2024 auch so durchziehen. Das ist das sogenannte Tal der Tränen....

  7. 41.

    In #36 wird ein dichterer Signalabstand gefordert. Da die ODEG den dritten RE1 aber nur bis 01.01.23 ausfallen lassen will, muss es dafür ja eine Lösung geben.
    Die Verspätungen im FV hat die ODEG ja schon erahnt und weiß deshalb lange im Voraus, dass Mitarbeiter nicht rechtzeitig am Zug sein werden können- s. #32. Auch sonst scheint die ODEG eine gute Glaskugel zu haben.
    Ein akuter Knackpunkt könnten allerdings auch Bauarbeiten am Ostkreuz sein.

  8. 40.

    "Das Problem wird doch laut ODEG bis zum 01.01.23 gelöst sein." Nein. Wie kommen Sie darauf, das das laut ODEG gelöst wird?
    Aaber wenn sogar der Brandenburger Verkehrsminister den Schuldigen ausgemacht hat, dann wird es vielleicht etwas werden.
    „Dazu sage ich ganz klar: Das Vorgehen der DB Netz stößt bei uns auf Unverständnis“, sagte der Minister. „Es kann nicht sein, dass durch die massiven Verspätungen und weiteren Probleme im Fernverkehr die Berliner Stadtbahn so verstopft wird, dass die Regionalzüge und damit die Pendlerinnen und Pendler darunter leiden müssen.“

    Aber nicht nicht _durch_ die ODEG sondern nur mit ihr wird es vielleicht besser.

  9. 38.

    Das Problem ist aber auch das die Elektronische Zugbeeinflussung das Kapazitätsproblem nur zeitweilig löst und auch Störanfällig ist. Der Zug fährt dann plump gesagt einfach nicht mehr weiter, Störung ist Störung ohne Backup Lösung dann nach Signalen zu fahren da diese dann fehlen. Es müssen zwangsweise mehr Gleise her, zwar wird Tesla seine Güter nicht über die Stadtbahn schicken, aber über andere schon stark ausgelastete Trassen.

    Baustellen mit 1 Jahr Vollsperrung möchte nun auch niemand haben und deswegen würden Lösungen auch immer wieder verschoben. Es ist ja heute schon so das ein SEV im RE1 auch in Teilabschnitten nicht zu bewältigen wäre. Ohne eine lange Vollsperrung wird wohl kaum eine Zeitnahme Lösung des Problems in Sicht sein. Verdanken haben wir es vor allem Verkehrsminister der CDU/CSU, dafür herrlichen Dank. Aber man will ja im beschleunigten Verfahren lieber Straßen bauen!

  10. 37.

    Auch was deren Stabilität, Statik, Verschleiß und Unfallgefahr angeht ? ... Eine freundlich gemeinte Frage ... Denn, wenn dem so wäre wie sie sagen, na dann wäre das ja wohl eine (relative) Kleinigkeit, die Kapazität dort zu erhöhen.

  11. 36.

    Die Stadtbahn an sich könnte weit mehr Verkehr aufnehmen, die Kapazität dort wurde durch absurd weite Signalabstände künstlich verringert.

  12. 35.

    " Dann ziehen sie doch dorthin. Immer nur rummaulen."

    Das hätten Leute wie Sie sicher sehr gern aber denn gefallen werde ich Ihnen nicht tun denn im Gegensatz zu Ihnen liegt mir etwas an diesem Land und dazu gehört auch das man auf Missstände hinweist und auch sieht und anerkennt das es woanders unter Umständen besser läuft wovon man vielleicht auch etwas lernen kann . Und die Zustände bei der Bahn sind da nur ein Beispiel was in unseren Land seit mindestens 20 Jahren schief läuft und langfristig der Gesellschaft und damit uns allen schadet .

  13. 34.

    Der RBB ging erst sehr spät auf das Thema ein, vermeldete weiter den vollen Erfolg. Komisch das dies die Fahrgäste anders empfanden. Beim BOS fährt kaum noch ein Bus, viele Verbindungen durch Personalmangel eingeschränkt oder fallen aus. Technische Probleme beim RE10, der heute auch deswegen ausfiel.

    Es läuft in Deutschland würde ich sagen.

  14. 33.

    Jetzt noch so'ne chique Idee wie das unnötige (Tourismus-)9-Euro-Ticket, und dann mal schauen, was passiert :-) also ich bleibe bei Auto. Billiger, pünktlicher, zuverlässiger, keine 1000 andere hustenden Mitmenschen um mich rum. SO wird das nix mit dem Wechsel zur Bahn...

  15. 32.

    "RE33; So 18.12.2022, 20:45 - 23:49 Uhr
    Meldung vom So 18.12. - 20:45 Uhr
    62232 Berlin-Wannsee - Jüterbog fällt am 18.12.2022 zwischen Berlin-Wannsee und Jüterbog aus. Grund: verspätetes Personal aus vorheriger Fahrt" Bei der ODEG haben die offensichtlich ein sehr gute Glaskugel oder beherrschen die Störungs-Code nicht.

  16. 31.

    Schade! Ich hatte mich auf den Wechsel gefreut und vor allem auf die viel gelobte 20 Minuten takttung. Jetzt wo der Fahrplan raus ist muss ich feststellen, dass es keine 20 Minuten Taktung gibt, sondern lediglich eine Zugverdichtung im Berufsverkehr. Im Gegenzug fährt der Zug in den Neben Zeiten, zum Beispiel wenn man abends aus Berlin wieder rausfahren will, nur noch einmal die Stunde. Ist also eine deutliche Verschlechterung durch Halbierung des Angebots. So muss man wohl doch wieder überlegen, ob man für abends das Auto nimmt.

  17. 30.

    Als Grund ein hoher Krankenstand ist Blödsinn, sowas gibt es nicht, das nennt man dann eher Management-Versagen.

  18. 29.

    Mit dem Finger auf andere zeigen, konnte die ODEG schon immer hervorragend. Wie bei einem Kleinkind sind immer die anderen Schuld. Dass etliche Züge wegen "Reparatur am Zug" oder betriebsinternen Störungen ausfallen wird von denen kleingeschrieben, aber schön dass man jetzt nicht mehr ohne Gewissheit ob überhaupt ein Zug kommt, +30min in der Kälte stehen muss, wie es die letzten Tage war

  19. 28.

    Das von der Boulevardpresse bejubelt Angebot der ODEG hatte nichtmals bis zum ersten Werktag des Fahrplanwechsels gehalten. Schon da fielen kaputte Züge aus, oder führte Unterstützung beim Einstieg zu 30 Minuten Verspätung.

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