Grenzwert überschritten - In Cottbus und Oder-Spree gelten schärfere Corona-Regeln

So 11.10.20 | 16:10 Uhr
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In Brandenburger Gastronomien gilt ab bestimmten Grenzwerten eine Maskenpflicht (Quelle: imago images/Eberhard Thonfeld).
Video: Brandenburg aktuell | 11.10.2020 | Phillip Manske | Bild: imago images/Eberhard Thonfeld

In Cottbus und im Landkreis Oder-Spree übersteigt die Zahl der Corona-Infektionen die Marke von 35 pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Dort muss nun die Maskenpflicht ausgeweitet und das Feiern engeschränkt werden.

Die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus ist in Brandenburg am Wochenende stark gestiegen. Das Gesundheitsministerium meldete am Sonntag 36 neue Covid-19-Ansteckungen innerhalb eines Tages, nach 97 neuen Fällen am Vortag.

Die meisten Neuinfektionen meldete am Sonntag die Stadt Cottbus mit neun Fällen. Dort überstieg die Zahl der Ansteckungen mit 37,1 pro 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen die kritische Marke von 35, ab der verschärfte Corona-Regeln gelten.

Als erste Kommune setzte der Landkreis Oder-Spree die neuen Regeln in Kraft, nachdem dort am Samstag ein Wert von 39,1 festgestellt worden war. "Damit gelten nach der neuen
Umgangsverordnung des Landes Brandenburg, die am Sonntag in Kraft tritt, ab dem 11. Oktober zusätzliche Restriktionen im gesamten Landkreis Oder-Spree", teilte der Landkreis mit.

Maskenpflicht in Oder-Spree in Bürogebäuden und Gaststätten

Nach der neuen Brandenburger Verordnung herrscht bei Überschreiten der kritischen Marke in Landkreisen und kreisfreien Städten eine Maskenpflicht in Büro- und Verwaltungsgebäuden, wenn man nicht am festen Platz ist und der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann. Außerdem dürfen nur noch 50 Menschen an Feiern in öffentlichen oder angemieteten Räumen teilnehmen. Zuhause liegt die Obergrenze bei 25 Teilnehmern. In Gaststätten gilt die Maskenpflicht für Beschäftigte mit Gästekontakt sowie für Gäste, die nicht am Tisch sitzen.

In ganz Brandenburg war am Samstag mit 97 Neuinfektionen wieder eine Steigerung festgestellt worden. Am Freitag waren es landesweit 90 Neuinfektionen und am Donnerstag 55. Für das ganze Land stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen um 2,1 auf 15,3.

Beherbergungsverbot für Corona-Hotspot Berlin

Bereits seit Freitag gilt in Brandenburg ein Beherbergungsverbot für Touristen aus Berlin und anderen Corona-Hotspots in Deutschland, weil dort die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen über 50 gestiegen war. Tabu sind Übernachtungen in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen in Brandenburg auch für Gäste aus Frankfurt am Main, Offenbach, Bremen, Hamm, Herne, Remscheid, Rosenheim sowie den Landkreisen Cloppenburg, Vechta und Wesermarsch in Niedersachsen und dem Kreis Esslingen in Baden-Württemberg.

Nicht betroffen sind Berufspendler, Tagesausflügler und Besucher. Auch wer zwingend notwendig verreist, etwa beruflich, darf übernachten - Voraussetzung ist ein negativer ärztlich attestierter Corona-Test, der höchstens 48 Stunden vor Anreise gemacht wurde. Besuche auf dem eigenen Grundstück in Brandenburg, sowie bei Verwandten und Freunden sind erlaubt, sofern Abstand gehalten wird.

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17 Kommentare

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  1. 17.

    Es ist belegt, dass Reisende im Inland nicht zu höheren Infektionszahlen führen.
    Zudem wurde den Bürgern nahe gelegt, lieber im Inland zu verreisen. Das tut man nun und wird dennoch betraft

  2. 16.

    Weil die Klinik in Bad Saarow es nicht im Griff hat die Hygieneregeln zu managen, leidet nun ganz LOS. Wann begreifen die Betreiber von Kliniken endlich, dass es nicht ihre Aufgabe ist Gewinn zu erwirtschaften sondern Menschen zu helfen.
    An die Bürger kann ich nur appellieren sich an alle Regeln zu halten.
    Es geht. Der Beweis ist MV. Wir sind zur Zeit auf Rügen. Alle tragen Masken und auch sonst sieht man, dass die Regeln vorbildlich beachtet werden. Die niedrigen Zahlen sind der Lohn.
    Mich graust es schon in das rücksichtslose Brandenburg zurückzukehren.

  3. 15.

    Super Idee, wenn die Hotspot's weiter unbegrenzt durch die Gegend fahren dürfen und Urlaub machen dann werden wie die steigenden Infektionen nie aufhalten! Hr. Müller sollte sich lieber Gedanken machen wie er die Lage in Berlin in den Griff bekommen kann, anstatt sich dafür einzusetzen das seine infizierten Mitbürger ungebremst sich im ganzen Land ausbreiten können!

  4. 14.

    Pankow war eben schon immer vorbildlich. Wieso strahlt das dann aber nicht aus?

  5. 13.

    Echt jetzt?! Leute, sie tun als hätten hier ALLE Corona ! In Pankow sind es aktuell 29!!!!! Auf 100.000! Und in den Risikogebieten 50!!!! Auf 100.000

  6. 12.

    Was soll das Beherbergungsverbot für Berliner in Brandenburg?
    Hier werden unbescholtenen Bürgern insbes. mit Kindern die Ferien versaut.
    Ich finde das alles nur noch sowas von daneben.
    Wann wird dieser Unsinn gestoppt?
    Selbst die Medien kritisieren schon diesen Unsinn.

  7. 11.

    Das weniger, aber man muss ja erst mal nach Hause bzw. zurück kommen. Wenn man tgl. die ganzen Ferien über mit den Öffentlichen oder dem Auto fährt, klappt es in den Öffentlichen oder im Straßengetümmel, vom Bahnhof oder vom Parkplatz des Autos nach Hause bzw. umgekehrt, garantiert irgendwann mal, zumindest eher als wenn man im Hotel geblieben wäre. Bitte etwas aufmerksamer lesen und dabei mitdenken.

  8. 9.

    Nein, sondern auch in (Schul!!)Bussen, Klassenräumen, Altenheimen und im engen priventen Bereichen.
    Schülen und im Altenheim wohnende Rentner gehen abends nicht in Bars saufen....

  9. 7.

    Solange man Gastronomie nicht schließt und Partys verbietet werden die Zahlen weiter drastisch steigen! Das sind nun mal die Orte wo sich Covid19 richtig böse verbreiten kann.

  10. 6.

    Volle Zustimmung insbesondere was die Blauäugigket der Potsdamer Landesregierung anbelangt. Sie schreiben "Ein weiterer Faktor, der zu steigenden Fallzahlen geführt hat, sind Pendlerbewegungen aus und nach Berlin." dieses Thema blenden die voll aus, genauso wie den Tagestourismus. Urlaub in Brandenburg geht nicht mehr also fahren die Familien zum Schlafen nach Berlin. Frisch infiziert kommen sie dann am nächsten Tag wieder.

  11. 4.

    Oh man es wird immer schlimmer.
    Und man versucht mit immer mehr Aktionen die Wirtschaft im Tal zu halten...
    Wann wacht bloß mal jmd auf und merkt Viren werden die Menschheit immer beschäftigen. Ausrotten geht nun mal nicht und schon gar in dem man die Bevölkerung für dumm verkauft und/oder immer weiter einschränkt.

    Dazu gesagt: Die Deppen, die die Hygieneregeln (Hände waschen, Abstand bei Unwohlsein...) nicht befolgen können oder nie gelernt haben in der Erziehung, kann man ja "isolieren"...

  12. 3.

    Sinnlos ist der richtige Ausdruck. Die nun ergriffenen Maßnahmen, haben nichts mit der Ursache zu tun:

    Der Landkreis hat am 10. Oktober 2020 veröffentlicht: "Der starke Anstieg des Wertes in den vergangenen sieben Tagen ist im Landkreis Oder-Spree maßgeblich auf einen COVID-19-Ausbruch im Helios Klinikum Bad Saarow mit 60 bestätigten Fällen zurückzuführen. Ein weiterer Faktor, der zu steigenden Fallzahlen geführt hat, sind Pendlerbewegungen aus und nach Berlin. In der nach dem Wohnort-Prinzip geführten Statistik des Gesundheitsamtes waren für den Landkreis Oder-Spree mit Stand 9. Oktober 2020 (23:59 Uhr) insgesamt 85 aktive Fälle einer Infektion mit SARS-CoV-2 registriert.


  13. 2.

    Warum treten diese Politiker nicht zurück beweisen jeden Tag ihre Unfähigkeit

  14. 1.

    Das ist alles so sinnlos!

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