Uckermark - Dominikaner-Kloster Prenzlau soll zum Kulturzentrum werden
Mehr Platz für Veranstaltungen, Ausstellungen und Bildung. Die Stadt Prenzlau will das Dominikanerkloster mit einem Umbau zu einer Kulturinstitution mit Format erweitern. Die Bauarbeiten dafür haben nun begonnen.
In der uckermärkischen Kreisstadt Prenzlau soll eines der größten Kulturzentren Brandenburgs entstehen. Das teilte die Stadtverwaltung dem rbb mit. Als Standort soll das dortige Dominikaner-Kloster dienen. Insgesamt sollen in den kommenden Jahren mehr als sechs Millionen Euro in den Umbau fließen.
Ende der langen Planungsphase
Die Sanierung hat bereits Anfang Januar begonnen. Nach Jahren der intensiven Vorbereitung zeigt sich Stephan Diller, Chef der Prenzlau Kultureinrichtung, jetzt mit dem Baustart zufrieden. "Ich freue mich, die Genehmigung zu bekommen, die ganzen Fördermittel zu akquirieren und dass wir jetzt vor allem in der Corona-Krise mit Ausschreibungen Baufirmen gefunden haben."
Im gläsernen Gang durch die Anlage
Als erstes nehmen Bauleute einen Teil des alten Pflasters im Innenhof des Dominikaner Klosters auf. Dort soll ein gläserner Kreuzgang entstehen, der die Gebäude im Nordteil verbindet. Diese waren über Jahrhunderte getrennt.
Allein der Verbindungsgang mehr als 450.000 Euro kosten. Doch nach historischem Vorbild wird er nicht errichtet. "Wir wissen nicht, wie der historische Nordflügel aussah", so Stephan Diller. "Also können wir ihn auch nicht rekonstruieren. Deswegen machen wir eine Stahl-Glas-Konstruktion. Die wird auch so eingebaut, dass sie nicht direkt mit dem Baukörper verschmilzt."
Mehr Raum für Bildung und Kultur
Bisher beherbergt die Klosteranlage schon das Kulturhistorische Museum und das historische Stadtarchiv. Es gibt eine Bibliothek, Veranstaltungs- und Galerieräume, einen Plattdeutschtreff und vieles mehr.
Außerdem sollen nun die angrenzende St. Nikolaikirche und die ehemalige Superintendentur in das historische Ensemble eingebunden werden. "Wir werden in die Superintendentur Räume für Museumspädagogik bauen", so Diller weiter. "Wir haben als außerschulischen Lernort und als Kultureinrichtungen Kooperationsverträge mit vielen Schulen."
Dazu soll eine Ausstellung über die uckermärkische Adelsgeschichte einziehen. Darüber hinaus sollen künftig in der Klosteranlage weitere Großveranstaltungen möglich gemacht werden.
Bis es so weit ist, könnte es aber noch dauern. Momentan nutzt die Evangelische Kirche das Gebäude. Ein Vertrag zur Nutzungsübernahme zwischen Stadt und Kirche ist bisher noch nicht unterschrieben. Der Verbindungsgang soll aber im Spätsommer schon fertig sein.
Sendung: Antenne Brandenburg, 12.01.2022, 15:10 Uhr
Mit Material von Riccardo Wittig