Orchester der Frankfurter Musikfreunde - 50. Geburtstag wird mit zweijähriger Verspätung gefeiert

Do 16.06.22 | 12:50 Uhr
Symbolbild. (Foto: Axel Heimken/dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.06.2022 | Dorett Kirmse | Bild: Axel Heimken/dpa

Musik ist ihre Leidenschaft. Ambitionierte Laien haben sich im Orchester der Frankfurter Musikfreunde zusammengefunden, um ihrer Liebe zu Noten und Klängen frönen. Am Sonntag spielen die zu einem runden Geburtstag auf.

Wenn es in Frankfurt um klassische Musik geht, denkt jeder sofort an das Brandenburgische Staatsorchester. Doch es gibt in der Oderstadt noch ein großes Orchester: das Orchester der Frankfurter Musikfreunde. Die Mitglieder sind keine Profis, sondern alles Laien. Am Sonntag feiert das Orchester, in dem sich auch mehrere Ehepaare gefunden haben, sein 50-jähriges Bestehen.

Die Orchester-Historie ist auch eine Liebesgeschichte

Jeden Montagabend probt das Orchester der Frankfurter Musikfreunde in der Konzerthalle der Oderstadt. Immer mit dabei sind die Eheleute Angela und Michael Köhne. Sie spielt Geige, er Flöte. Die beiden Über-70-Jährigen sind Mitglieder der ersten Stunde. Und die Musik hat die beiden auch zusammengebracht. "Mit elf Jahren haben wir uns bei der Musik kennengelernt, aber nicht in diesem, sondern im Schülerorchester", sagte Michael Köhne. Da habe es einmal ein Orchesterlager für Schüler gegeben und dort habe es dann gefunkt, ergänzte Ehefrau Angela. "1970 ist dieses Orchester unter Gunter Reinecker gegründet worden und so lange spielen wir mit einer kleinen Pause, wo unsere Kinder ganz klein waren, mit", erinnerte sich Michael Köhne.

Seit der Wende erlebte das Orchester einen Umbruch

Damals hieß es noch Sinfonieorchester der Werktätigen und feierte bereits nach kurzer Zeit erste Erfolge, erhielt zu DDR-Zeiten zahlreiche Auszeichnungen. Nach dem politischen Umbruch 1989 wurde der Name in "Orchester der Frankfurter Musikfreunde" geändert.

Viele Mitglieder verließen das Orchester, Neue kamen hinzu wie Sabine Niedermeyer. Die Ärztin zog 1997 mit ihrer Familie von Hamburg nach Müllrose. In der neuen Heimat hat sie dann ihre alte Liebe zur Geige wiederentdeckt. Und ihre Geigenlehrerin schob sie regelrecht in das Frankfurter Orchester. "Und ohne dass sie mich geschubst hätte, hätte ich mir das nie getraut. Aber dann war ich glücklich. Ich bin hier sehr dankbar", sagte Niedermeyer.

Jubiläumskonzert am Sonntag in der Frankfurter Konzerthalle

50 Mitglieder hat das Orchester jetzt. Ob Lehrer, Landwirt oder Arzt: Sie alle proben gemeinsam für zwei Höhepunkte im Jahr, erzählt Dirigent Markus Wolff, der die 2012 die Leitung des Orchesters übernommen hat. "Im Grunde sind es zwei Konzerte. Dadurch, dass wir eben wirklich schon immer einige Zeit brauchen, um ein Programm zu arbeiten, ist das unser Weihnachts- und unser Frühlingskonzert. Und darum rankt sich noch einiges anderes", sagte Wolff.

Vor zwei Jahren hätte das Orchester eigentlich sein 50. Jubiläum gehabt. Wegen Corona konnte es nicht gefeiert werden. Am Sonntag soll der runde Geburtstag nun mit einem Konzert nachgeholt werden. Punkt 16 Uhr soll es in der Frankfurter Konzerthalle es losgehen. Dort erklingen dann unter anderem Werke von Beethoven und Brahms, aber auch Jazz.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.06.2022, 16:40 Uhr

 

 

Nächster Artikel

Bild in groß
Bildunterschrift