Wildau - Neuer Bürgermeister will sich zuerst Platzproblemen in der Grundschule widmen

Mo 19.09.22 | 17:08 Uhr
Luftaufnahme der Stadt Wildau im Landkreis Dahme-Spreewald. (Foto: Soeren Stache/dpa)
Bild: Soeren Stache/dpa

Nach der Stichwahl in Wildau hat der neue Bürgermeister Frank Nerling erklärt, dass er als eines der vordinglichsten Probleme - den Platzmangel in der Grundschule - anfassen und zusammen mit dem Stadtparlament lösen möchte.

Frank Nerlich ist neuer Bürgermeister von Wildau (Dahme-Spreewald). Er setzte sich am Sonntag in einer Stichwahl gegen den ebenfalls parteilosen László Ungvári durch.

Der Wahlgewinner ist parteiloser Stadtverordneter Mitglied der Fraktion Bürger für Wildau/Grüne. Er erhielt rund 55 Prozent der abgegebenen Stimmen. Auf Ungvári, langjähriger Präsident der Technischen Hochschule Wildau, entfielen 45 Prozent.

Nerlich und seine Frau waren fassungslos

In einer ersten Reaktion sagte Nerlich dem rbb, dass er und seine Frau über den Wahlerfolg "einigermaßen fassungslos waren […] Dass das in so einer Deutlichkeit ausgeht, war so nicht zu erwarten." Er habe im Vorfeld ein paar in seine Richtung gehende Töne gehört. Dass er nun tatsächlich gewonnen habe, sei "Wahnsinn!"

Bereits 2017 wollte Nerlich bei der Bürgermeisterwahl antreten. Damals sagte seine Frau zu diesem Vorstoß aber Nein. Zu dieser Zeit waren die drei Drillinge der Nerlichs noch zu klein.

In der ersten Wahlrunde Ende August konnte keiner der fünf Kandidaten eine Mehrzahl an Stimmen gewinnen. Deswegen kam es zwischen Ungvári und Nerlich zur Stichwahl. Allerdings konnte der ehemalige Hochschulpräsident im ersten Wahlgang 41 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen. Nerlich kam damals nur auf 30 Prozent.

Dass er jetzt Ungvári stimmenmäßig überholt hat, kann sich Nerlich nur durch einfache Arithmetik erklären. "Die anderen drei Mitbewerber, die ausgeschieden sind, hatten auch Wähler. Möglicherweise haben die sich jetzt für mich entschieden", sagte der neue Bürgermeister. Andererseits habe er im Wahlkampf auch nicht lockergelassen. Nerlich sei mit Marktständen unterwegs gewesen, habe sich per offenem Brief an die Wählerinnen und Wähler gewendet. "Ich war nach wie vor greifbar, habe mich nicht zurückgelehnt." Wahrscheinlich habe dies zu seinem Wahlsieg beigetragen.

Sachthemen sollen wieder in den Vordergrund rücken

Insgesamt sieht Frank Nerlich Wildau vor einem Neuanfang. Die Stadt steuere wieder ruhigere Fahrwasser an. Amtsvorgängerin Angela Homuth (SPD) war abgewählt worden. Eine Bürgerinitiative warf Homuth unter anderem politische Intransparenz und Vetternwirtschaft vor.

"Ich habe den Eindruck, dass durch die Abwahl etwas mehr 'Kultur' wieder reingekommen ist, dass man sachlicher sprechen kann.“ Das sei ziemlich schnell gegangen, so Nerlich weiter. Für ihn sei jetzt wichtig, dass in der Stadt eine gute Kommunikation miteinander geführt wird, dass man sich an Sachthemen abarbeitet, dass man im Stadtparlament gemeinsam Lösungen findet. Schon vor der Stichwahl habe Nerlich entsprechende Signale empfangen. Da lasse sich anknüpfen. Er sei da "sehr optimistisch".

Als vordringlichstes Thema hat Nerlich das Platzproblem in der Grundschule ausgemacht. Er will einen Erweiterungs- und Neubau auf den Weg bringen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.09.2022, 14:10 Uhr

Mit Material von Stefan Kunze

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