Zwölf Euro ab Oktober - Gewerkschaftsbund macht auf Erhöhung des Mindeslohns aufmerksam

Mi 28.09.22 | 13:55 Uhr
Friseur in Werder (Havel) in Brandenburg (Bild: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.09.2022 | Nico van Capelle | Bild: rbb

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Oktober 2022 auf zwölf Euro die Stunde. Darauf hat der Deutsche Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg (DGB) am Mittwoch mit einer Info-Aktion auf mehr als 230 Bahnhöfen und Marktplätzen im gesamten Bundesgebiet aufmerksam. DGB- Mitglieder waren auch in Brandenburg unterwegs, darunter in Angermünde, Eberswalde, Frankfurt (Oder) und Strausberg.

DGB: 570.000 Berliner und Brandenburger profitieren

In Berlin und Brandenburg kommt der höhere Mindestlohn laut Gewerkschaft knapp 570.000 Beschäftigten zugute, die aktuell weniger als zwölf Euro pro Stunde verdienen. In Brandenburg betreffe das demnach knapp 30 Prozent der Arbeitnehmer. Vor allem Frauen und geringfügig Beschäftigten helfe die neue Lohnuntergrenze - in Branchen wie dem Gastgewerbe, bei Lieferdiensten und im Einzelhandel, so der DGB.

Besonders in Betrieben ohne Tarifvertrag würden häufig Niedriglöhne bezahlt, sagte Nele Techen, stellvertretende DGB-Bezirksvorsitzende: "Der gesetzliche Mindestlohn ist auch ein Mittel gegen Lohndumping-Konkurrenz durch Unternehmen, die sich Tarifverträgen verweigern."

Die Gewerkschaft fordert mehr Überprüfungen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls, um Mindestlohnbetrügereien zu bekämpfen. Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise könne der neue Mindestlohn jedoch nicht auffangen, so die Gewerkschaft. Dazu müsse die Bundesregierung schnellstens einen Energiepreisdeckel beschließen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.09.2022, 06:30 Uhr

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