Für Zukunft von "grünem Stahl" - Bundesminister Heil plädiert für eine "Weiterbildungsrepublik" bei Arcelor-Besuch

Di 14.03.23 | 19:20 Uhr
Hubertus Heil bei Rundführung des Berufsbildungszentrums von Arcelor
Audio: Antenne Brandenburg | 14.03.2023 | Elke Bader | Bild: Elke Bader/rbb

Der Stahlproduzent Arcelor Mittal will seinen CO2-Ausstoß langfristig senken, um einmal "grünen Stahl" herzustellen. Am Dienstag war Bundesarbeitsminister Heil zu Gast im Werk Eisenhüttenstadt.

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil (SPD), hat sich am Dienstag beim Flachstahlproduzent Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) über die Themen Ausbildung, Weiterbildung und Qualifizierung informiert.

Qualifizierung und Weiterbildung für klimaneutrale Produktion

Für den Umbau der Industrie hin zu klimaneutraler Produktion sieht Heil einen Schwerpunkt bei der Qualifizierung und Weiterbildung von Mitarbeitenden. Deutschland müsse eine "Weiterbildungsrepublik" werden, sagte er.

Eine Ausbildung sei die beste Eintrittskarte für ein selbstbestimmtes Erwerbsleben und die Fachkräftesicherung. "Es ist aber kein Dauerargument, denn die Tätigkeitsforderungen verändern sich", so Heil weiter.

Qualifizierungsgeld soll Unternehmen unterstützen

Um den stetig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, sollen Fachkräfte ständig weitergebildet werden. Das aktuelle Weiterbildungsgesetzt soll Maßnahmen zur Unterstützung der Unternehmen enthalten, sagte der Bundesminister.

"Wir werden ein neues Instrument, das Qualifizierungsgeld schaffen“, so Heil. Das Geld soll Unternehmen finanziell helfen, wenn sie berufliche Weiterbildungen brauchen.

Eine Reihe Jugendliche die im Bildungszentrum von Arcelor am Computer arbeitenAuszubildende arbeiten im Arcelor Berufsbildungszentrum

Auszubildende werden schon jetzt auf neue Technologien vorbereitet

Um das Ziel der grünen Stahlproduktion ab 2050 zu treffen, müsse man heute schon Fachkräfte für die neuen Technologien ausbilden, sagt Jens Liebelt vom Berufsbildungszentrum. "Der Industriemechaniker oder der Elektriker, den wir jetzt ausbilden, der muss natürlich schon perspektivisch aufgebaut werden für das, was da kommt“, so Liebelt.

Der Eisenhüttenstädter Chris Niedlich absolviert derzeit eine duale Ausbildung im Stahlwerk, er sieht für sich eine berufliche Zukunft bei Arcelor. Er findet das Projekt der klimaneutralen Produktion spannend und "dafür braucht man natürlich Personal, eine neue Generation, die von Grund auf mitgemacht haben und die ältere Generation ablösen können", sagte Niedlich. Dennoch wäre ihm bewusst, dass jede Generation im Stahlwerk ständig weiterqualifiziert werden muss.

Nach Angaben des Unternehmens hofft Arcelor Mittal, dessen CO2-Ausstoß bis 2030 in Europa um 30 Prozent zu senken und Stahl bis 2050 weltweit klimaneutral herzustellen. Dazu sollen bis 2026 an den Standorten Bremen und Eisenhüttenstadt zwei Hochöfen durch modernere Technologie ersetzt werden. Die Anlagen sollen in Zukunft mit Wasserstoff betrieben werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.03.2023, 15:30

Mit Material von Elke Bader

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