6.315 Tonnen Abfälle in Blumenhagen beseitigt - Illegales Abfall-Lager nach langjähriger Räumung wieder an Schwedt übergeben

Di 14.03.23 | 18:49 Uhr
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Archivbild: Illegale Müllentsorgung am Rande eines Waldgebiets. (Quelle: dpa/Shotshop)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.03.2023 | Torsten Glauche | Bild: dpa/Shotshop

Das illegale Abfall-Lager Blumenhagen bei Schwedt (Uckermark) ist komplett beräumt. Mehr als 20 Jahre lang hatte sich auf einer Freifläche und drei großen Hallen eines früheren Landwirtschaftsbetriebes Elektronikschrott getürmt. Das Brandenburger Umweltministerium hat das Areal eigenen Angaben zufolge am Dienstag an die Stadt Schwedt übergeben.

Beräumung mit öffentlichen Geldern finanziert

Auf dem Gelände mitten in einer Einfamilienhaussiedlung waren die Hinterlassenschaften einer insolventen Recyclingfirma gelagert: Kühlschränke, Computer, Batterien sowie Fässer mit unklarem Inhalt. Insgesamt wurden dort laut Landesumweltministerium in den Jahren 2021 und 2022 rund 6.315 Tonnen Abfälle beseitigt. Zum Schutz des Grundwassers musste das Landesamt für Umwelt (LfU) bereits vor rund zehn Jahren 308 Tonnen alter Kondensatoren entsorgen lassen, weil Öle ausgetreten waren.

Da ein Verantwortlicher nicht mehr ermittelt werden konnte, mussten für die Entsorgung öffentliche Mittel eingesetzt werden. Das Brandenburger Landesumweltamt hatte außerdem den Abriss aller Gebäude und Nebeneinrichtungen veranlasst. Die Gesamtkosten für die Beräumungs- und Abrissarbeiten betrugen rund 1,2 Millionen Euro.

Das Grundstück kann nun neu bebaut werden. Die Stadt Schwedt hatte das Areal zuvor vom Insolvenzverwalter gekauft und anschließend Fördermittel vom Land für die Beräumung bewilligt bekommen.

In Brandenburg sind nach Angaben des Landes insgesamt 77 Fälle illegaler Abfalllager bekannt, die nun in Zuständigkeit des Landesamtes für Umwelt (LfU) liegen. Insgesamt 26 Abfalllager seien inzwischen beräumt worden oder es wurde eine neue Genehmigung erteilt. Darüber hinaus existierten illegale Abfalllager, für deren Räumung Landkreise und kreisfreie Städte zuständig sind. Weiterhin sind Fälle illegaler Abfallentsorgung im Rahmen der Wiedernutzbarmachung von Tagebauen bekannt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.03.2023, 14:40 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    "Die Stadt Schwedt hatte das Areal zuvor vom Insolvenzverwalter gekauft und anschließend Fördermittel vom Land für die Beräumung bewilligt bekommen."
    Der Kaufpreis war sicher kein Baulandpreis und abzüglich der Wertminderungen; also quasi Null.
    Wenn die Stadt das ca. 11.000 m² große Grundstück 16303 Schwedt, Lauseberg 3a für 150 EUR/m² (einschließlich Erschließungskosten) vermarkten kann, dann ist wohl kein Schaden entstanden.
    Vielleicht gehört Flurstück 119/8 auch noch zur Insolvenzmasse, denn auf dem GMaps-Luftbild sieht es auch nach Lagerung von Abfall aus.

  2. 1.

    "Da ein Verantwortlicher nicht mehr ermittelt werden konnte" ?
    Irgendwem muss das Grundstück doch gehören, steht das nicht im Grundbuch ?
    Verstehe ich nicht so ganz.

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