Vor der Waldbrandsaison - Katastrophenschützer diskutieren über Optimierung von Evakuierungen

Fr 28.04.23 | 18:12 Uhr
Eine Rauchwolke ist weithin sichtbar unweit des Ortsteils Frohnsdorf zu sehen. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Antenne Brandenburg | 28.04.2023 | Stefanie Fiedler | Bild: dpa/Paul Zinken

In Hinblick auf die kommende Waldbrandsaision und die steigende Gefahr von Waldbränden in Brandenburg haben sich diverse Akteure im Katastrophenschutz mit neuen Evakuierungsplänen und Möglichkeiten im Ernstfall ausgetauscht.

Fachleute aus diversen Bereichen des Katastrophenschutzes haben am Freitag an der Technischen Hochschule in Wildau (Dahme-Spreewald) über Vegetationsbrände und Evakuierungen diskutiert. Insgesamt 180 Teilnehmende aus neun Bundesländern haben sich an dem 3. Netzwerktreffen Bevölkerungsschutz beteiligt.

Dazu gehörten unter anderem Fachleute aus dem Brand- und Katastrophenschutz sowie Personen, die im Zivilschutz oder Rettungswesen tätig sind, sagte Dirk Wagner, Selbständiger Berater des Netzwerk Bevölkerungsschutz, dem rbb.

"Wir erkennen die Wichtigkeit des Themas"

Das Thema Vegetationsbrände sei aufgrund vermehrter Wünsche der Teilnehmenden entstanden. "Wir kennen die Wichtigkeit des Themas, wir haben im letzten Sommer in Brandenburg und anderen Bundesländern viele Waldbrände gehabt”, so Wagner.

Der Berater sieht das Netzwerktreffen zu diesem Zeitpunkt als eine gute Gelegenheit, diese wichtigen Themen vor der nächsten Waldbrandsaison zu diskutieren. Er halte es ebenfalls für wichtig, alle Akteure zusammenzubringen, die zu dem Thema aussagefähig sind und die im Einsatzgeschehen beteiligt sind, sagte Wagner.

Vernetzung fördern, Vertrauen bilden und Verständnis schaffen

Im Rahmen von zahlreichen Workshops und Vorträgen über zwei Tage verteilt, hofft Wagner mit dem Treffen Vernetzung zu fördern, untereinander Vertrauen zu bilden und gegenseitig Verständnis zu schaffen. Es gehe ebenfalls darum, dass sich die Teilnehmer fachlich weiterentwickeln können, so der Berater.

Bei dem Treffen habe man insbesondere an Lösungsansätzen in Szenarien wie Waldbränden gearbeitet. Vor allem ging es dabei um Waldbrände in der Nähe von Ortschaften sowie die Evakuierungsplanung in Kliniken oder Kommunen. "Es geht um neue Strategien und Techniken zur Vegetationsbrandbekämpfung und natürlich um die Vernetzung der Akteure”, so Wagner weiter.

Vorbereitung auf Langzeitlagen

In Folge der Workshops und Diskussionsrunden sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass sich Akteure des Katastrophenschutzes gut auf Langzeitlagen vorbereiten müssen. "Wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass diese Brände, wenn sie groß sind, nicht in ein-zwei Tagen gelöscht sind, sondern teilweise mehrere Wochen in Anspruch nehmen”, sagte der Berater.

Dies sei eine große Herausforderung, insbesondere weil Akteure im Katastrophenschutz oftmals ehrenamtlich tätig sind. "Das gut zu organisieren, dass in diesen Langzeitlagen genug Personal da ist, dass man das gut austauschen kann, dass die Helferinnen und Helfer nicht überlastet werden, das ist eine große Herausforderung, die noch eine bessere Planung benötigt”, sagte Wagner dem rbb.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.04.23, 16 Uhr

Nächster Artikel

Bild in groß
Bildunterschrift