Slubice - Kleist-Turm soll jetzt fertiggestellt werden

Di 23.05.23 | 11:02 Uhr
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Blick von Frankfurt über die Oder nach Slubice. (Foto. dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.05.2023 | Tomasz Pilarski | Bild: dpa

Der Kleistturm im polnischen Slubice wartet weiter auf seine Fertigstellung. Planung und Arbeiten des EU-Projekts stocken seit Jahren immer wieder. 2018 beantragte die Doppelstadt die Mittel. In Frankfurt sollte damit das Bolfras-Haus saniert, in Slubice der Kleist-Turm aufgebaut und als Finale die gemeinsame Stadtbrücke beleuchtet werden. Bis auf den Turm ist alles realisiert.

Pandemie und Krieg gegen Ukraine führten zu Verzögerungen

Im vergangenen Jahr hatte eine Stadtsprecherin Slubices mitgeteilt, dass die Pandemie und dann die geopolitische Situation sich auf die Baubranche in Polen stark ausgewirkt habe. Infolge des Kriegs gegen die Ukraine hatte es Lieferprobleme bei Baumaterialien gegeben. So hatten die Macher des Kleistturms mit gestiegenen Preisen und fehlenden Fachkräften zu kämpfen.

Nun kommt Bewegung in das Projekt. "Der Vertrag zur Fertigstellung des Turms wurde gerade durch die Stadt Slubice unterschrieben. Wir hoffen, dass der Bau des Turms und die Eröffnung der Sehenswürdigkeit viele Touristen anzieht", sagte der Leiter des Frankfurter Stadtmarketings, Tomasz Pilarski.

Namenspate war Ewald Christian von Kleist

Der 30 Meter hohe Turm soll auf einer Anhöhe hinter dem Slubicer Stadion errichtet werden. Der Neubau ist beieinflusst vom alten Frankfurter Aussichtsturm, der sich früher in der Nähe erhob. 1892 errichtet war er seiner Zeit ein beliebtes Ausflugsziel, bis er 1945 von Wehrmachtssoldaten gesprengt wurde.

Seinen Namen erhielt er damals vom Dichter und preußischen Offizier Ewald Christian von Kleist. Dier fiel 1759 in der Schlacht von Kunersdorf. Vom Turm aus konnte man auf das historische Schlachtfeld sehen. Überreste des alten Ziegelsteinturms liegen noch immer im Wald. Er soll auch die durch die Doppelstadt verlaufende touristische Kleist-Route attraktiver machen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.05.2023, 08:30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Man könnte ja dann wenigstens den Turm nutzen um dort noch eine Kletterwand zum Seilklettern zu installieren. Da ist Frankfurt ein weißer Fleck in der Region (selbst Cottbus hat eine Kletterhalle) und es würde vermutlich die Akzeptanz erhöhen. Dann wäre mit relativ geringem Aufwand ein tolles Sportangebot für die Region geschaffen.

  2. 2.

    Wie auch immer man darauf kommt...

    Im Artikel steht einzig und allein, warum der Turm so heißt, nicht, dass da irgendjemand irgendwelchen historischen Schlachten nachspüren soll.

    Ob das jetzt (wieder) ein beliebtes Ausflugsziel wird, ist die andere Frage.

    Das Stadion, und somit auch der Turm, sind schon ziemlich außerhalb der Stadt. Als das zuletzt ein beliebter Ausflugspunkt war fuhr da noch eine Straßenbahn bis vor das Stadion. Heute kommt man mit dem 983er Bus auf 1,6km Entfernung heran.

    Die Slubicer Stadtbuslinie 1, die das Stadion direkt bedient, fährt mit bis zu 6 Stunden Taktlücke und nur Mo. bis Fr., Linie 5, die auch am Wochenende dort verkehrt, fährt nur einmal täglich.

  3. 1.

    Na, da kann ma ja bald den historischen Schlachten nachspüren. Schhhhhhh, ein Schrapnell saust vorbei.
    Und dort : ein Trupp der napoleonischen Gebirgsmarine schleicht mit ihren Kanonenkanus durch die Slubicer Heide auf der Suche nach der Oder.
    Jetzt heißt es Daumendrücken. Denn wenn die Oder wieder umkippt und zu stinken anfängt, so wie letztes Jahr, dann macht auch das retroperspektivische Verweilen auf dem Turm keinen Spaß mehr.
    Vielleicht hätte man die finanziellen Mittel für den Turm dann doch lieber in die Gewässeraufsicht investieren sollen. Aber ich muss Schluss machen. Pferdegetrappel kündigt die preußische Kavallerie an. Und ob die mich als harmlosen Schlachtenbummler erkennen. Ich geh lieber in Deckung.

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