Zerstörte Fassade, Fenster und Heizungen - Polizei ermittelt nach Explosion in Schöneicher Grundschule wegen Brandstiftung
Bei einer Explosion im Keller einer Schule in Schöneiche wurde das Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen. Jetzt hat die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen. Derweil müssen die Schüler im Homeschooling unterrichtet werden.
In einer Grundschule in Schöneiche (Landkreis Oder-Spree) ist es bereits am Samstag zu einer explosionsartigen Verpuffung gekommen. Das bestätigte die Polizei dem rbb. Eine Sicherheitstür wurde meterweit durch die Luft geschleudert. Mehrere Klassenzimmer sind ohne Strom und auch die Heizungsrohre sind stark beschädigt. Deswegen gibt es bis Freitag eine Notbetreuung im Jugendzentrum in der Prager Straße.
Schulgebäude durch Explosion beschädigt
Die Außenfassade ist noch rußgeschwärzt, berichten Reporter am Dienstag von vor Ort. Zwei Tage nach der Explosion klafft ein großes Loch in der Fassade der Grundschule. Schüler und Lehrer können das Gebäude bislang nicht betreten. Zum Ausmaß der Schäden sagt Schöneiches Bürgermeister Ralf Steinbrück (SPD): "Es sind einige Türen und Fenster kaputt. Auch Rauch von dem Ereignis ist in Teile des Schulgebäudes gedrungen, sodass Reinigungsarbeiten erforderlich sind."
Steinbrück geht davon aus, dass die Behebung der Schäden noch einige Wochen dauern könnte. Die Gemeinde-Mitarbeiter hätten bereits damit begonnen. Man versuche, bis zum kommenden Wochenende zumindest einen Teil der Räume wieder nutzbar zu machen. Doch das hänge auch von den Ermittlungen ab, meint der Bürgermeister.
"Glück im Unglück gehabt"
Die Polizei hat eine Anzeige wegen des Verdachts der Brandstiftung aufgenommen, wie Sprecher Roland Kamenz erklärt. Seit Dienstag nun ist die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes vor Ort und sucht nach der Brandursache. Laut Kamenz wird die Auswertung der Spuren noch Tage in Anspruch nehmen. Gegenüber dem rbb Studio Frankfurt sprach Polizeihauptkommissar von 150.000 Euro Schaden, die offensichtlich entstanden sind. Auch hätte man "Glück im Unglück" gehabt, dass an dem Tag keine Menschen im Gebäude waren, sonst "wäre es zu Verletzten gekommen".
Schüler vorerst im Homeschooling
Die Verunsicherung habe auch Bürgermeister Ralf Steinbrück wahrgenommen. "Es sind erstmal alle geschockt, dass so etwas passieren konnte. Aber bei den Lehrern habe ich den Eindruck, dass sie sehr professionell damit umgehen." Diese hätten gleich am Samstag Maßnahmen ergriffen, um zumindest einen Teil des Unterrichts sicherzustellen. So würden Aufgaben für den Heimunterricht an die Schüler vergeben. Insgesamt 22 Schüler nutzen zudem ein Notbetreuungsangebot in dem benachbarten Kinder- und Jugendzentrum. Laut Steinbrück gebe es durch die Corona-Pandemie bereits Routine.
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.09.2022, 16:40 Uhr
Mit Material von Martin Krauß und Sabine Tzitschke