Im Nationalpark Unteres Odertal finden von Freitag bis Sonntag wieder die "Singschwantage" statt. Etwa 400 Singschwäne können dort nach Angaben des Nationalparks beobachtet und gehört werden.

Seit 2006 kommen Gäste anlässlich der "Singschwantage" in das Nationalparkzentrum in Criewen bei Schwedt (Uckermark), um die Singschwäne auf ihrem Zwischenstopp in den Norden zu erleben. Wegen Corona fand diese Veranstaltung drei Jahre lang nicht statt.

Am Freitag soll zunächst eine abendliche Wanderung im Nationalpark stattfinden. Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr wird es nach Angaben der Organisatoren unter anderem Vorträge und geführte Wanderungen geben.

Der Singschwan (Cygnus cygnus) ist eine Tierart aus der osteuropäischen und sibirischen Taiga. Im Herbst und Winter sind Singschwäne auch in Deutschland zu beobachten. Ab März kehren sie die Tiere in ihre Brutgebiete zurück. Vom allbekannten Höckerschwan unterscheiden sich Singschwäne durch die Farbkombination ihres Schnabels und den gerade gehaltenen Hals.

Das Odertal gilt als eine der letzten europäischen Flussauenlandschaften. Unzählige Wasservögel und andere Zugvögel nutzen das Areal als Rastgebiet. Singschwäne brauchen der Nationalparkverwaltung zufolge offene Wasserflächen vor allem als Schlafplatz, um vor Fressfeinden wie dem Fuchs geschützt zu sein. Futter finden sie auf abgeernteten Mais- und Rapsfeldern in der Nähe des Nationalparks.

Über den Gesang der Brutvögel sagt Nationalparkleiter, Dirk Treichel: "Er ist melancholisch, wehmütig, glockenhell, er weckt Emotionen." Das passe hervorragend zu der weiten Oder-Landschaft und zu der winterlichen Stimmung im Nationalpark. "Eine verzauberte Atmosphäre", so Treichel.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.02.2023, 14:10 Uhr