Internationale Meisterschaften - Feuerwehrsport-Team Märkisch-Oderland erkämpft sich Gold beim "Löschangriff Nass"

Mi 27.07.22 | 14:43 Uhr
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Das Feuerwehrsport-Team Märkisch-Oderland beim Wettkampf am 21.07.2022. (Quelle: Feuerwehrsport-Team Märkisch-Oderland)
Audio: Antenne Brandenburg | 26.07.2022 | Team-Leiter Andreas Zwick | Bild: Feuerwehrsport-Team Märkisch-Oderland

Es ist eine historische Leistung: Nach 2017 gelingt den Kameraden aus Ostbrandenburg erstmalig in der Geschichte des Wettbewerbs die Titelverteidung in der Disziplin "Löschangriff Nass". Mit Euphorie wurden sie in der Heimat empfangen.

Das Feuerwehrsport-Team Märkisch-Oderland hat bei den Internationalen Feuerwehrmeisterschaften die Goldmedaille erkämpft. In der Disziplin "Löschangriff Nass" setzten sich die heimischen Einsatzkräfte mit der Bestzeit von 26,48 Sekunden klar gegen die internationale Konkurrenz durch – und schrieben Geschichte, wie Team-Leiter Andreas Zwick berichtet.

Teamleistung entscheidend

"Das gab es bis dato nicht, dass so eine Medaille in der Disziplin verteidigt wurde", so Zwick fassungslos. Denn bereits 2017 hatten die Feuerwehrmänner aus Ostbrandenburg Gold in ihrer Spezial-Disziplin geholt. Der wiederholte Erfolg sei aber leicht zu erklären, sagt Toni Bittner, der mit seinen Kameraden in Slowenien die Medaille erkämpft hat.

Die Gewinner aus Ostbrandenburg:

Matthias Vogt (Feuerwehr Briescht), Christoph Misterek (Feuerwehr Klein Briesen), Christian Mlosch (Feuerwehr Kittlitz), Nico Zwick (Feuerwehr Genschmar), Patrick Piater (Feuerwehr Küstrin Kietz), Michael Grunzke (FeuerwehrGenschmar), Toni Bittner (Feuerwehr Genschmar), Tom Luca Schmeer (Feuerwehr Libbenichen), Leonard Rösler (Feuerwehr Gieshof), Gerd Giese (Feuerwehr Frankfurt Oder), Andreas Zwick (Feuerwehr Genschmar), Alexander Krenz (Feuerwehr Genschmar) und Erik Oldinskie (Feuerwehr Alt Zeschdorf)

"Das Geheimnis ist eigentlich, dass wir mit unseren sieben Mann schon seit annährend zehn Jahren zusammenlaufen", sagt Bittner. In dieser Zeit sei das Team zusammengewachsen. Das habe geholfen, "diese Leistung wiederholen zu können", berichtet er. Wie im Einsatz zähle auch beim Wettkampf die Teamleistung. Dafür hatte das "Team MOL", wie es unter den Feuerwehren und Fans genannt wird, aber auch hart trainieren müssen, erzählt Toni Bittner.

Wochen der Vorbereitung

So stand bereits im Winter Kraft- und Ausdauertraining auf dem Programm, wie Bittner berichtet: "Wir hatten immer die letzten Jahre die Chance, in Kienbaum (Oder-Spree, Anm. d. Red.) beim Leistungszentrum zu trainieren. Aufgrund der Corona-Pandemie war das dann aber nicht möglich." Daher habe jedes Teammitglied das in Eigenregie leisten müssen.

Erst als das Wetter im Frühjahr besser geworden ist, ging es raus auf den Platz. "Und dann die letzten drei, vier Wochen vor der Olympiade waren es so drei bis vier Mal Training die Woche", sagt Bittner. Dabei wurde noch einmal Wert auf das Zusammenspiel der einzelnen Sportler gelegt. Denn beim "Löschangriff Nass" komme es genau darauf an, erklärt er.

Hinten von links Richard Münder, Leonard Rösler, Michael Grunzke, Erik Oldinski, Christian Mlosch , Nico Zwick, Gerd Giese, Davor Toni Bittner, Andreas Zwick, Tom Luca Schmeer, Christoph Misterek, Patrick Piater, Alexander Krenz (Quelle: Feuerwehrsport-Team Märkisch-Oderland)

"Das ist der 'Löschangriff Nass'"

Ziel der Disziplin ist es, Wasser möglichst schnell zu fördern. Dafür komme eine sogenannte Tragkraftspritze zum Einsatz. Diese Pumpe müsse mit verschiedenen Schläuchen verbunden werden, erklärt Bittner: "Durch 3B- zum Verteilen und durch 2C-Schläuche zum Befüllen von zwei Zehn-Liter-Behälter." Das könne am Ende nur ein Team leisten – vor allem in einer Geschwindigkeit von nicht einmal einer halben Minute. "Und das ist der 'Löschangriff Nass'", sagt Toni Bittner stolz.

Die Goldmedaille an sich, aber insbesondere die historische Titelverteidigung sind in der Heimat euphorisch gefeiert worden, wie Team-Leiter Zwick berichtet: "Das war ein gigantischer Empfang gewesen." Nach knapp elf Stunden Autofahrt von Slowenien in die Heimat sei die Begrüßung überwältigend ausgefallen. "Vielen Dank an die Kameraden und Kameradinnen und auch an den Förderverein. Und an alle, die daran beteiligt waren", sagt Andreas Zwick.

Denn auch beim Feiern kommt es offensichtlich auf die Teamleistung bei der Feuerwehr an. Und das scheint nicht nur in Märkisch-Oderland zu funktionieren.

Insgesamt sieben Goldmedaillen konnten sich Feuerwehrkräfte aus Deutschland bei den internationalen Meisterschaften sichern. Der Wettbewerb des Weltfeuerwehrverbands CTIF fand in der Zeit vom 17. bis zum 24. Juli in Clji (Slowenien) statt. Neben dem Team Märkisch-Oderland war auch das Team Lausitz für Brandenburg erfolgreich. In der Gesamtwertung der Männer belegte das Team Lausitz den 2. Platz. Sieger wurde die Mannschaft aus Tschechien.

Sendung: Antenne Brandenburg, Antenne am Nachmittag, 26.07.2022, 16:40 Uhr

Mit Material von Torsten Clauche

3 Kommentare

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  1. 3.

    Glückwunsch und Wahnsinn, dass die Teams in diesen stressigen Zeiten dafür Nerven und Kraft aufbrachten.

  2. 2.

    Ach, sorry: Gratulation der Mannschaft!

  3. 1.

    Was ist denn hier los?
    Keiner meckert, dass die Feuerwehrmänner nicht löschen?

    P.S. Wäre wirklich toll, wenn die Meckerei diesmal ausbleibt, aber ich will mal nicht zu früh jubeln. ;-)

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