Hip-Hop aus dem Barnim - Rapper aus Finowfurt huldigen ihrer Heimat

Mi 14.04.21 | 15:32 Uhr | Von Anna Bayer
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Joe und Danyel, die Rapper aus Finowfurt
Audio: Antenne Brandenburg | 14.04.2021 | Anna Bayer | Bild: Anna Bayer/rbb

Es muss nicht immer Schlager sein. Das dachten sich auch zwei Rapper aus Finowfurt in der Gemeinde Schorfheide. Statt mit seichter Folklore setzen sie ihrer Heimat mit elektronischen Rhythmen ein Denkmal. Die Texte erzählen aus ihrem Leben. Von Anna Bayer

Langsam schwebt die Kamera über das Panorama: Flache Bauten, Einfamilienhäuser und viel Wald bis zum Horizont - so der Auftakt eines Musikvideos. Dann setzen die Elektro-Beats ein. Was zunächst wie Hip-Hop aus Berlin klingt, kommt aus dem der Gemeinde Schorfheide (Barnim), Ortsteil Finowfurt. Im Lied heißt es "Finowfurt, unsere Gegend, ja wir leben beide hier. Viel erlebt, viel gesehen. Für uns begann die Reise hier."

Gerappt werden die Zeilen über ihren Heimatort von Danyel und Joe. Die beiden Musiker sind 24 und 26 Jahre alt, arbeiten bei der Deutschen Post und als Montagehelfer auf dem Bau. Ihre Leidenschaft gilt aber dem Rap. Ihre Gemeinde in Richtung Berlin zu verlassen, kommt für das Duo nicht in Frage. Zu sehr sehen sie sich mit ihren Freunden und Familien im Barnim verwurzelt.

In dem Lied mit dem Titel "Heimat", das immerhin schon knapp 12.000 Views bei Youtube hat, thematisieren sie gute und schlechte Erfahrungen, die sie an unterschiedlichen Orten gemacht haben. "Wir haben zur Bühne, Spielplatz, überall wo wir hinfahren eine Verbindung", sagt Joe. "Wir haben da Sachen erlebt und es wurde an der Zeit, dass man das Finowfurt bisschen zurückgibt, was man hier erlebt hat."

Persönlich, aber nicht gefühlsduselig

Auch wenn ihre Vorbilder wie Sido, Bushido und Kollegah aus dem klassischen Deutsch-Rap kommen, sind die Themen ihrer Songs ganz andere. "Wir sprechen halt nicht über Sachen, die wir nicht besitzen", so Joe. "Ich sage nicht, ich fahr jetzt mit dem Mercedes Benz ins Kasino und werf lila Scheine. Dann könnte ich nicht mehr in den Spiegel gucken."

Glaubwürdigkeit sei ihnen wichtig. Und auch ohne Lieder über Liebe und Herzschmerz, sind die Texte emotional und persönlich. Danyel erklärt: "Für mich war Musik immer eine Form von Ventil und wenn ich Musik als Ventil nutze, muss ich das rauslassen, was mich belastet. Das sind meine persönlichen Probleme."

Große Pläne nach der Pandemie

Ihr nächster Song ist schon geplant und soll Anfang Mai erscheinen. Außerdem wollen sie ein Album rausbringen. Die Themen dafür würden den beiden Musikern nicht ausgehen. Gerne würden sie endlich auch ein Konzert geben. Doch Corona macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. "Bei uns würde das langsam anlaufen, aber durch die ganze Corona-Sache verzögert sich das alles", sagt Danyel. "Wir hoffen, dass das Ende nächsten Jahres richtig losgeht."

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.04.2021, 16:10 Uhr

Beitrag von Anna Bayer

2 Kommentare

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  1. 2.

    Ich finde HipHop langweilig. Der Musik fehlt die Energie. Abdancen kann man dazu einfach nicht.

  2. 1.

    Ich räppe öfter mal auf Arbeit, nach Feierabend habe ich keine Lust mehr, zu müde wegen früh aufstehen, so ist das Leben.

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