Kleist-Forum in Frankfurt (Oder) - "Das Ding" feiert Premiere

Do 17.02.22 | 17:31 Uhr | Von Michael Lietz
Kleist Forum FFO
Audio: Antenne Brandenburg | 17.02.2022 | Michael Lietz | Bild: rbb

Eine virtuose Komödie über die Geschichte der Globalisierung: "Das Ding", inszeniert von Boris Aljinovic und Line Claudius, feiert am Samstag im Frankfurter Kleistforum Premiere. Michael Lietz hat die Probe besucht.

Wortgefechte durchschneiden den Raum. Ein Satz ergibt den anderen. Verändert er sich, verändert sich die Geschichte. Alles hängt zusammen, alles ist global.

"Das Ding", um das es geht, wird geboren, wandert um die Welt, ändert sie und sich und bringt Turbulenz ins eigene Leben. Das Ding kann alles sein, Baumwollsamen, ein Fisch, Waffenschmuggel. Greifbar scheint es jedenfalls nicht - schmunzelt Regisseur Boris Aljinovic: "Es ist ein wunderbar naives Ding, das die Welt anders sieht, die Welt anders hört und am Ende feststellt, dass wenn das immer so ist, immer wieder ein Anfang ensteht."

Arbeit an der Aufführung dauerte ein halbes Jahr

Viel Philosophie, die der Ex-Tatort-Komissar Aljinovic und die bildende Künstlerin Line Claudius auf die Bühne bringen. Beide führen Regie in der bereits elf Jahre alten Komödie von Philipp Löhle, die an Aktualität jedoch nichts verloren habe. Konsumkritisch und unterhaltsam werden in "Das Ding", Geschichten aus der globalisierten und flüchten Welt erzählt. Für die Produktion wurde eigens ein Schauspiel-Ensemble sowie ein Team aus Bühnenbild-, Kostüm- und Videokünstler:innen zusammengestellt.

Ein halbes Jahr Arbeit investierten Claudius und Aljinovic in die Aufführung. Immer in der Hoffnung, dass Corona der ganzen Arbeit keinen Strich durch die Rechnung macht, erzählt Aljinovic: "Vor einem halben Jahr wussten wir noch gar nicht, gibt's nochmal einen Lockdown, kann das alles verschoben werden? Also das ist schon ein Stress, den man mittlerweile aber gewöhnt ist."

Hygienevorschriften im Kleist-Forum

Laut der aktuellen brandenburgischen Eindämmungsverordnung gilt für Kultureinrichten die 2G-Regel. Da es im Kleist-Forum aber auch ein gastronomisches Angebot gibt, gilt 2G Plus - das heißt, doppelt Geimpfte und Genesene brauchen zusätzlich einen tagesaktuellen negativen Test. Geboosterte sind von dieser Regelung ausgenommen.

Im Kleist-Forum gibt es ein Testzentrum, das eine Stunde vor Vorstellungsbeginn öffnet. Außerdem ist im gesamten Gebäude und während der Vorstelllung das Tragen einer medizinischen Maske Pflicht und der Große Saal wird nur zur Hälfte besetzt. Sicher sei sicher und immerhin besser, als gar nicht zu öffnen, sagt Theatersprecherin Nora Weise. Das Publikum dürste nach Unterhaltung, der Vorverkauf laufe deshalb recht gut. Nach der Premiere am Samstagabend finden noch zwei weitere Aufführungen am Sonntag und Montag statt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.02,2022, 15:10 Uhr

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