Polizei im Grenzgebiet - Neue Polizeiautos für deutsch-polnische Streife

Do 24.10.19 | 17:38 Uhr | Von Markus Woller
Deutsch-polnische Polizei
Audio: Antenne Brandenburg | 24.10.2019 | Markus Woller | Bild: rbb/Markus Woller

Verbrecher, die über die Grenze vor der Polizei fliehen - deutsche und polnische Polizisten wollen das verhindern. Jetzt erhalten die Ermittler neue Streifenwagen, ausgestattet mit Technik aus beiden Ländern. Damit soll ihre Arbeit noch effektiver werden.

Deutsche und polnische Polizisten bekommen von der Europäischen Kommission sechs neue Autos für ihre gemeinsamen Streifenfahrten. Die neuen Wagen - drei Jeeps und drei Kleinbusse - wurden am Donnerstag vor der Universität in Slubice vorgestellt.

Grenzübergreifende Technik

Deutsche und polnische Polizisten fahren im Grenzgebiet schon seit über 20 Jahren gemeinsam Streife. Aber ein Problem war immer mit an Bord: Die Kommunikation mit den Dienststellen auf der jeweils anderen Seite klappte nur auf Umwegen. Manchmal sollen sich die Beamten mit ihren Privathandys beholfen haben. Das soll sich jetzt ändern, erklärt der deutsche Polizist Robert Cosi: "Ein Riesenvorteil ist, dass die Fahrzeuge mit Technik beider Länder ausgestattet wurden. Da ist zum Beispiel ein deutsches und ein polnisches Funkgerät im Fahrzeug." Dank der Kommunikations- und IT-Technik beider Länder können die Beamten auf beide Fahndungssysteme zugreifen.

Zu wenig Personal

Von den neuen Wagen sind drei in polnischem Grün und drei in deutschem Blau lackiert. Sie sollen in den Dienststellen im mecklenburgischen Pomellen, in Swiecko bei Frankfurt (Oder) und in Ludwigsdorf in Sachsen eingesetzt werden. "Insgesamt ist perspektivisch vorgesehen, dass jede gemeinsame Dienststelle mit 30 deutschen und 30 polnischen Polizisten ausgestattet wird", erklärt Projektleiter Torsten Ebert. Noch ist es allerdings nicht soweit. Bisher sind in den Wachen aus beiden Ländern nur jeweils 20 Polizisten stationiert.

Sprachkurse auf EU-Kosten

Die Europäische Union hat die neue gemeinsame Streifenflotte möglich gemacht. Im 600.000-Euro-Paket enthalten ist auch die Weiterbildung der Beamten. Die läuft schon seit Oktober und umfasst einen Sprachkurs, regelmäßige Trainings und die Vermittlung des Strafrechts beider Länder.

Beitrag von Markus Woller

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