Nördlicher Uferbereich - Munitionssuche im Wandlitzsee wird fortgesetzt

Mo 17.02.20 | 18:24 Uhr | Von Maximilian Horn
Eingang des geschlossenen Strandbad Wandlitz
Audio: Antenne Brandenburg | 17.02.2020 | Maximilian Horn | Bild: Bildquelle: rbb/Maximilian Horn

Die Suche nach Munition aus dem Zweiten Weltkrieg im Wandlitzsee geht weiter. Rund 3.000 Quadratmeter sollen von Tauchern und Schwimmbaggern abgesucht werden. Die Eröffnung des Strandbads im Mai soll dadurch nicht gefährdet sein. Von Maximilian Horn

Vor Jimelo Ramadanis Restaurant steht keine Strohmauer mehr. Die Mauer war im vergangenen Jahr aus Sicherheitsgründen aufgestellt worden: Ramadanis' Restaurant liegt direkt neben dem Strandbad Wandlitzsee, das im Sommer 2019 wegen der Suche nach Weltkriegsmunition geschlossen werden musste.

Das war schlecht fürs Geschäft, sagt Ramadanis. "Umsatzmäßig hat es uns sehr getroffen. Nicht nur uns als Gaststättenbetreiber - ganz Wandlitz und auch die Gemeinde wegen des Strandbadausfalls. Alle leben hier vom Tourismus im Sommer." Doch die Wandlitzer und auch Stammgäste aus Berlin hätten ihn unterstützt, sagt Ramadanis. So sei er gut durch das Jahr gekommen. Jetzt hofft er, dass das Strandbad pünktlich im Mai 2020 wiedereröffnet.

Beseitigung geht weiter

Hierfür muss die Arbeit des Kampfmittelbeseitigungsdienstes erfolgreich sein: Noch fehlen 3.000 Quadratmeter im nördlichen Uferbereich des Wandlitzer Strandbades. Konkret geht es um den Bereich des alten Bootssteges und das Ufer vor dem Gelände des Segelvereins. Offiziell hat die Suche am Montag wieder begonnen. Eine Privatfirma bereitete das Areal für die Taucher des Kampfmittelbeseitigungsdienstes vor, die an vier Tagen pro Woche nach Munition suchen sollen.

Im September vergangenen Jahres waren die Arbeiten vorerst unterbrochen worden. Grund sei eine hohe Anzahl an "Störquellen" gewesen, zum Beispiel Uhren, so Elisabeth Schulte-Kuhnt, Sprecherin der Gemeinde Wandlitz. Um diesem Problem beizukommen, werde ein besonders belastetes Areal von 1.000 Quadratmetern ab März von einem speziellen Schwimmbagger bearbeitet. "Das Material wird an Land gebracht, relativ flach dort ausgebreitet – ich sage mal pfannkuchenmässig – und dann vom Kampfmittelbeseitigungsdienst auf Munition hin durchsucht", sagte Schulte-Kuhnt. Die restlichen 2.000 Quadratmeter würden von den Tauchern abgesucht.

Strandbad Wandlitz - der zu durchsuchende Uferabschnitt
Gesperrter Bereich am Wandlitzsee | Bild: Bildquelle: rbb/Maximilian Horn

Gesamtkosten von über einer Million Euro

Den Einsatz des Schwimmbaggers und den Abtransport des Aushubs bezahlt die Gemeinde Wandlitz. Sie kalkuliert dafür rund 200.000 Euro. "Das Land wird nach Abschluss der Arbeiten mehr als eine Million Euro in die Munitionsberäumung am Wandlitzsee investiert haben. Betont werden sollte noch einmal: Dies ist keine Pflichtleistung des Landes", sagte Schulte-Kunnt.

Bisher seien aus dem See mehr als 2.000 Pistolen- und Gewehrpatronen, Waffenteile, Hand- und Gewehrgranaten geborgen worden, allein im Uferbereich. "Den gesamten See zu durchkämmen, ist weder finanziell noch zeitlich zu stemmen", so Gemeindesprecherin Schulte-Kuhnt.

In der Gemeindeverwaltung Wandlitz gibt man sich optimistisch, dass die Arbeiten bis zum Saisonstart des Strandbads Anfang Mai erfolgreich abgeschlossen sein werden. "Wir arbeiten gemeinsam mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst mit Hochdruck daran, dass das klappt und haben jetzt zehn Wochen Zeit, um die restliche Strandbadfläche abzusuchen", sagte Oliver Borchert, Bürgermeister der Gemeinde Wandlitz. Letztes Jahr musste das Strandbad wegen der Munitionssuche geschlossen bleiben.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.02.2020, 15:40 Uhr

Beitrag von Maximilian Horn

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