Strausberg (Märkisch-Oderland) - Bundeswehr eröffnet neuen Standort für ABC-Abwehrregiment in Barnim-Kaserne

Di 06.10.20 | 16:59 Uhr
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ABC Abwehrregiment Strausberg 1
Audio: Antenne Brandenburg | 06.10.2020 | Robert Schwaß | Bild: rbb

In Strausberg (Märkisch-Oderland) hat am Dienstagvormittag der Aufstellungsstab des ABC-Abwehrregiments der Bundeswehr seinen Dienst in der Barnim-Kaserne angetreten.

Abwehr von unsichtbaren Bedrohungen

Dort beginnen die ersten Soldaten des neuen Abwehrregiments nun ihre Arbeit. Sie sollen in den nächsten Jahren eine Abwehrkompanie aufbauen. Die ABC-Abwehr der Bundeswehr ist für Schutzmaßnahmen gegen nukleare, chemische und biologische Kampfmittel zuständig und versammelt ihre Streitkräfte momentan im Bruchsal in Baden-Württemberg und Höxter in Nordrhein-Westfalen.

Das Regiment soll Auslandseinsätze der Bundeswehr unterstützen. Wie Generalleutnant Martin Schelleis gegenüber dem rbb erklärte, gebe es eine weltweite Zunahme der Gefahren mit Kampfstoffen. "Es wird mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Biologische Waffen haben wir durch Terroristen-Gruppen gesehen und chemischen Waffen leider auch durch Staaten."

Standort nahe der Hauptstadt

Mit der Barnim-Kaserne in Strausberg soll ein dritter Standort unweit von Berlin etabliert werden. Die Wahl auf den Standort sei bewusst getroffen worden. Schelleis sagte dazu: "Es liegt nahe an der Hauptstadt, wir werden wieder sichtbar im Osten repräsentiert sein und es ist ein attraktiver Standort für unsere jungen Feldwebel."

Bis 2027 soll die Truppenstärke des neuen Abwehrregiments auf bis zu 700 aktive Soldaten anwachsen. Zunächst beginnen auf dem Gelände umfangreiche Bauarbeiten, sagt der Kommandeur des Abwehrkommandos Klaus-Werner Schiff.

Strausberg baut auf Soldaten

Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler zeigte sich erfreut über die Standortentscheidung. Dabei sollte die Kaserne noch vor wenigen Jahren geschlossen werden. Jetzt sei die Stadt darauf vorbereitet, dass eine größere Zahl von Soldaten nach Strausberg zieht. "Strausberg wurde damals über diesen Standort der Nationalen Volksarmee definiert. Jetzt ist es die Bundeswehr. Wir wollen, dass die Menschen auch Wohnungen und ihre Perspektiven finden und ihre Kinder hier großziehen."

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.10.2020, 15:10 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Mit den stationierten Atombomben geben wir zudem ein ganz tolles Ziel ab, obwohl die nicht mal uns gehören, sondern einer anderen "Demokratiebewegung". So blöd muss man erst mal sein. Kriegsspiele anderer mitspielen und dann am besten noch den Gegenschlag abbekommen.


  2. 4.

    Wo ist denn unser Feind. Lauter Freunde um uns herum. Was der Herr Schiff von sich gibt, hört sich nicht als Abwehr an.

  3. 3.

    Friedensstiftender wäre ein Abzug der Atomwaffen aus Deutschland; wie in GR und GB ;) "Für den Einsatz im Ernstfall lagern die USA Atombomben auf deutschem Boden. Auf dem Atomwaffenstützpunkt „Fliegerhorst Büchel“ in der Eifel sind bis zu 20 B61-Bomben für die Verwendung durch Bundeswehr-Soldat*innen stationiert. Jede dieser Bomben hat eine maximale Sprengkraft, die mit der von 13 Hiroshima-Bomben vergleichbar ist. Die Hiroshima-Bombe hat vor 70 Jahren binnen vier Monaten 140.000 Menschen getötet und Unzählige zu langjährigen Leiden verurteilt. Ihre Auswirkungen sind bis heute spürbar.
    Mit 36 Tornado-Kampfflugzeugen stellt das Taktische Luftwaffengeschwader 33 seit 1984 das Trägersystem für die Atombomben des Typs B61 bereit. Deutsche Pilot*innen trainieren regelmäßig den Abwurf. Sie sind im Ernstfall verpflichtet, die Atombomben auf Befehl der NATO von deutschem Boden aus im Zielgebiet abzuwerfen..."
    www.icanw.de/fakten/weltweite-atomwaffen/deutschland/

  4. 2.

    Straußberg war schon immer Garnisionsstadt? Mein Spieß hat wie ich(1977/78)wohl schon zu GröFaZ Zeiten dort als Soldate Dienst, Mein Schwiegersohn dann dort die A-Kompanie als Zugführer gemacht und nun hat ABC das Gelände übernommen.
    Die Mannschaftsräume waren halt noch von Annodunnemal müssen erneut werden, aber die Bunker ein paar Kilometer weiter könnten vorübergehend Schutz bieten. Wenn dort die Fledermäuse nicht einen Eingang gefunden habenden

  5. 1.

    Das Abc Abwehrbataillon 805 war bis ins Jahr 2000 in Prenzlau stationiert wurde dann aufgelöst. Der Sinn dieser Auflösung hat sich mir nicht erschlossen. Es konnten Übungen gefahren werden die woanders nicht möglich waren.

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