
Mitbewohner in Basdorf zerstückelt -
Das Landgericht Frankfurt (Oder) hat am Montag einen 27 Jahre alten Mann wegen Totschlags zu zehn Jahren Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann im März dieses Jahres seinen Mitbewohner in Basdorf (Lankreis Barnim) getötet und zerstückelt hat. Zwei Wochen nach der Tat stellte sich der Mann in Tschechien der Polizei und gestand die Tat.
Umstände nicht vollständig klärbar
In der Urteilsbegründung kam das Gericht zu dem Ergebnis, dass viele Umstände und auch die Motivation für die Tat nicht umfassend geklärt werden konnten. Der Angeklagte gestand zwar gestanden, dass er mehrfach mit einem Messer auf seinen Mitbewohner eingestochen hat, aber an das Zerstückeln der Leiche und das Verpacken der Leichenteile in einen Koffer konnte oder wollte er sich nicht mehr erinnern.
Außerdem sagte er aus, dass es vor der Tat zu einem Streit gekommen sein soll. Dabei sei er von seinem Mitbewohner angegriffen und gewürgt worden. Er habe sich dann nicht mehr anders wehren können, als mit dem Messer zuzustechen, das er als Koch immer bei sich habe.
Spurenlage spricht gegen Notwehr
Die Spurenlage am Tatort hat das dem Gericht zufolge aber nicht belegen können. Auch der Argumentation, dass der Angeklagte von seinem Mitbewohner angegriffen worden sein soll und deshalb in Notwehr gehandelt habe, folgte das Gericht nicht.
Die Staatsanwaltschaft hatte 13 Jahre Haft wegen Totschlags beantragt. Die Verteidigung hatte auf einen minder schweren Fall plädiert.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Eine Woche haben haben Staatsanwaltschaft und Verteidigung Zeit, dagegen Rechtsmittel einzulegen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 30.11.2020, 13:30