Landkreis Uckermark - Immer mehr Wolfsichtungen bei Templin

Mi 24.02.21 | 13:46 Uhr
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Wölfe in Brandenburg (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: Antenne Brandenburg | 24.02.2021 | Bürgermeister Detlef Tabbert | Bild: dpa-Symbolbild/Soeren Stache

In der Uckermark gibt es immer mehr Meldungen über Sichtungen von Wölfen. Experten gehen davon aus, dass sich etwa in der Tangersdorfer Heide ein Wolfspaar oder -rudel angesiedelt hat. Das bestätigte Templins Bürgermeister Detlef Tabbert (Die Linke) dem rbb am Mittwoch. Zuletzt sei ein Tier im Templiner Ortsteil Petznick gesichtet worden. "Dort ist ein Jung-Wolf direkt durch die Ortslage spaziert", sagt Tabbert. Das Raubtier scheine zwischen Lychen, Prenzlau und Templin heimisch zu werden.

Auffällige Tiere melden

Detlef Tabbert - selbst Jäger - begrüßt prinzipiell die Rückkehr dieses Raubtieres. Bei Auffälligkeiten oder einer Häufung von Wolfsbegegnungen in unmittelbarer Ortsnähe bittet der Templiner Bürgermeister jedoch um eine Information an das städtische Ordnungsamt. Gemeinsam mit dem regionalen Wolfsbeauftragten werde dann nach praktikablen Lösungen gesucht, sagte Detlef Tabbert.

Tabbert rät, bei der Begegnung mit einem Wolf Ruhe zu bewahren und sich ruhig zu entfernen. Es könne aber auch helfen, sich lautstark bemerkbar zu machen, damit der Wolf sich zurückzieht. "Es handelt sich um ein gefährliches Raubtier. Man sollte also die nötige Umsicht und Vorsicht walten lassen."

Wölfe breiten sich aus

Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt ließen sich die Wolfspopulationen in Brandenburg nur schwer einschätzen, da die Anzahl der Tiere innerhalb der Rudel schwankt [www.lfu.brandenburg.de]. Die Schätzungen im vergangenen Jahr belaufen sich auf insgesamt 47 Rudel.

Besonders verbreitet ist der Wolf laut Umweltamt in Süd- und Westbrandenburg. Auf der Internetseite heißt es dazu: "Wie zu erwarten war, schließen sich die Lücken in Süd-Brandenburg und die Ausbreitung in Nord-Brandenburg schreitet voran." So soll es 2019/2020 Brandenburg-weit 57 Territorien und über 150 Welpen gegeben haben.

Ende Januar stimmte der Landtag einer neuen Wolfsverordnung zu. Demnach ist es erlaubt, Wölfe zu erlegen, wenn sie wiederholt Nutztiere reißen. Gejagt werden darf dann so lange, bis die Angriffe auf die Weidetiere aufhören. Bislang durfte nur der Wolf erlegt werden, der nachweislich den Schaden angerichtet hat.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.02.2021

13 Kommentare

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  1. 13.

    und Menschen sind keine Raubtiere und amchen immer alles richtig?

  2. 12.

    Nur mal so, HD Dokus sind nicht die Realität! Der Wolf ist ein Raubtier und kann gefährlich werden! Umso dichter die Region besiedelt umso whrsl eine Konfrontation. Der Mensch muss regulierend auf diese Art einwirken. Diese romatisieren bringt nichts und nervt! Und nein, die Hasenheide, der Tiergarten oder der Grunewald sind kein richtiger Wald!

  3. 11.

    Ich finde "sich leise entfernen" oder "den Wolf anschreien" ist ein Unterschied, was denn nun?

  4. 10.

    Kennen wir uns? :) Vom angeleinten Hund wurde ich öfter mal angefallen; vom Wolf jedoch nicht....l Ok, ich gehe gleich nach Hause; mal sehen, ob ich morgen noch da bin... Drücken Sie mir bitte die Daumen..

  5. 9.

    Ich denke wenn jemand einem Wolf keine 50m gegenüber gestanden hat, der nicht gleich "seines Weges" gehen will, denkt der Eine oder Andere etwas respektvoller. So mir im November 2020 geschehen.
    Damit ich nicht falsch verstanden werde. Sehr gern dort wo er leben kann, im Wald!
    Es sind imposante und wunderschöne Tiere. Sie in der Natur zu beobachten ist atemberaubend.
    In der Nähe von Siedlungen wird es leider wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis es zu Komplikationen kommen wird.
    Und da wie es leider üblich geworden ist, niemand Verantwortung übernehmen will, wird man warten bis etwas passiert, statt sanft und mit bedacht gegen zu steuern.
    MfG Andreas

  6. 8.

    Solche Kommentare zeugen nicht nur von Unwissenheit, sondern auch von der typischen Naturentfremdung der Großstädter.... ihr werdet Euch noch umsehen, soviel ist klar.

  7. 7.

    Hihihi, neeeee vermutlich nur irgendeinen nicht angeleinten Hund! Oder nen Wildschwein! Oder so.

  8. 6.

    Es handelt sich um ein gefährliches Raubtier, aber nicht für den Menschen. Mehr Natur, weniger Zersiedelung und Zerstörung!

  9. 5.

    Also ich bevorzuge das Wolfsgeheul.... :) Muss ich eigentlich, wenn ich gegen 20.00 Uhr durch den dunklen Wald nach Hause gehe, den Wolf fürchten? Nicht ernst gemeint.... ;)

  10. 4.

    Völlig richtig, die Natur regelt das von selbst. Aber irgendwie haben wohl viele Leute panische Angst vorm "bösen Wolf".

  11. 3.

    Würden die Jäger mehr Wild am Leben lassen müssten die Tiere nicht ausweichen auf andere Tiere. Zudem es Schutzhunde gibt für das Schaf und sonstige Tiere, also weiterleben lassen, die Natur regelt es schon von selbst. Würde der Mensch nicht immer eingreifen.

  12. 2.

    "Es handelt sich um ein gefährliches Raubtier. Man sollte also die nötige Umsicht und Vorsicht walten lassen." Ich lach mich schlapp. Ich fürchte, wenn ich weglaufe, kommt er nicht hinterher. Und wenn ich ihm hinterher laufe, hole ich ihn nicht ein, so scheu und so schnell ist der Wolf... da hat wieder einer zu viele Grimms Märchen gelesen.

    Worüber wir gerne debattieren können ist, ob das Geheule besser ist als beim Mops oder Pudel :-)

  13. 1.

    Bin gespannt, wann das mal schief geht!

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