Bis zu einem Gigabit pro Sekunde - Oder-Spree startet Breitbandausbau für 9.500 Haushalte

Do 22.04.21 | 17:44 Uhr
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Symbolbild: Glasfaserkabel liegen auf einer Baustelle. (dpa/S. Schuldt)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.04.2021 | Michael Lietz | Bild: dpa/S. Schuldt

Im Landkreis Oder-Spree hat der Ausbau des Breitbandnetzes begonnen. Der symbolische Startschuss dafür fiel am Mittwochvormittag in der Grund- und Oberschule in Beeskow.

Zu langsam für Heim-Unterricht

Bislang steht den Schulen der Kreisstadt eine Geschwindigkeit von 100 Megabit/s zur Verfügung - zu wenig, um einen störungsfreien Distanzunterricht zu gewährleisten. Mit dem Ausbau jetzt soll sich das nun ändern und mit neuen Glasfaserkabeln auf ein Gigabit pro Sekunde aufgestockt werden. Sven Nitzel von der Telekom sagte dem rbb gegenüber: "Nicht jeder Endkunde braucht sofort die 1.000 Mbit/s. Aber bei den Schulen und den Firmen ist das notwendig. Wenn beispielsweise ein Architekt große Konstruktionszeichnungen verschickt, soll das nicht ewig dauern."

Möglich machen den Ausbau in Oder-Spree die Förderprogramme von Bund und Land. Etwa 9.500 Haushalte und 500 Firmen sollen bis Ende 2022 kostenlos mit schnellem Internet versorgt werden. Das gilt auch für Regionen, die langsame Verbindungen unter 30 Megabit/s haben. Zuzügler würden eher nach Highspeed-Internet als nach Busverbindungen fragen, sagt Beeskows Bürgermeister Frank Steffen (SPD). "Das ist einer der wichtigen Standort-Faktoren im sogenannten ländlichen Raum."

Oder-Spree zieht anderen Kreisen nach

Erstmals sollen die Glasfaser-Kabel bis ins Haus oder die Wohnung verlegt werden. Technologisch sei dies in Oder-Spree eine neue Stufe, denn der Kreis ist der letzte in Ostbrandenburg, in dem der Ausbau gestartet wurde. Zu den Gründen sagte Sascha Gehm, Wirtschaftsbeigeordneter in der Kreisverwaltung Oder-Spree: "Wir haben bei diesem Förderprogramm sehr viele Änderungen erfahren und es wurde immer besser. Wir haben uns daher entscheiden, diese Verbesserungen auch gleich weiterzugeben."

Die Haushalte, die kostenlos Anspruch auf das schnelle Internet haben, wurden am Ende des vergangenen Jahres vom Landkreis angeschrieben. Haushalte, die bislang noch nicht auf das Schreiben reagiert haben, haben für die Rückmeldung noch bis in den Mai Zeit. Danach läuft die Frist aus. Danach kostet der Anschluss dann 800 Euro.

Bund verspricht "Recht auf Internet"

Auch der Bundestag hat am Donnerstag das neue Telekommunikationsgesetz beschlossen, dass ein "Recht auf schnelles Internet" verspricht. In dem Gesetz stehen unter anderem Mindestgeschwindigkeiten für das Hoch- und Runterladen von Daten. Helfen soll das bei den langsamen Internetleitungen auf dem Land.

Ab Juni nächsten Jahres können sich Bürgerinnen und Bürger bei der Bundesnetzagentur beschweren, wenn sie zu langsames Internet in ihrer Wohnung haben. Die Behörde müsse das dann prüfen und eine Firma beauftragen, damit bessere Leitungen verlegt werden. Bezahlen müssten das Telekommunikationsfirmen wie zum Beispiel die Telekom. Aber auch Messenger-Dienste wie WhatsApp könnten an den Kosten beteiligt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.04.2021, 14:40 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Ein Anfang. Viel zu wenig und es muss auch schneller gehen !

  2. 1.

    Zitat: "Ostbrandenburg, in dem der Ausbau gestartet wurde." und Überschrift!
    Oh Nein! Da werden die Brandenburger*Innen dann aber sauer sein, baut ihnen das Ding (= breites Band) doch lieber ein oder schließt die Haushalte und Firmen endlich daran an!

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