Gesperrt wegen Rutschungsgefahr - Gutachten zur Ufersicherheit am Helenesee kommt erst im Dezember

Wegen mehrerer Rutschungen ist der Helenesee seit Anfang März teilweise, seit Ende Mai komplett gesperrt. Ein Gutachten zur Sicherheit der Ufer ist nun für Ende des Jahres angekündigt. Auch der nahegelegene Katjasee soll auf seine Sicherheit überprüft werden.
Ein Sicherheitsgutachten für den aktuell gesperrten Helenesee wird frühestens Mitte Dezember vorliegen. Dies erklärte ein Vertreter des mit dem Gutachten beauftragten Landesbergbauamts am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Brandenburger Landtags. Mit dem Gutachten soll die Sicherheit aller Strandabschnitte überprüft werden. Der Gutachter soll bis dahin außerdem ein Konzept erstellen, wie der See in Zukunft gesichert werden kann.
Uwe Sell vom Landesbergbauamt sagte dazu im Wirtschaftsausschuss, dass das Ergebnis des Gutachtens sehr unterschiedlich ausfallen könne. "Wenn die Unterwasserböschungen nicht so steil sind, wie wir befürchten, kann es durchaus sein, dass man Strandbereiche mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand wiederherstellen kann", sagte Sell. Es könne aber auch sein, dass der See jahrelang gesperrt werden und aufwendig saniert werden müsse.
Sperrung bis Ende Juli
Bereits klar war, dass der Helenesee bis mindestens 31. Juli gesperrt bleiben wird. Sichere Abschnitte könnten danach wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden, sagte Sell. Badegäste können den Helenesee bei Frankfurt an der Oder frühestens ab Anfang August wieder nutzen. Bis dahin sollen Unterwasser-Messungen Aufschluss darüber bringen, ob am Ufer weitere Rutschungs-Gefahren bestehen. Bis zum 30. Juli soll die Böschung bis auf den Seegrund vermessen werden, per Unterwasser Laserscanning. Für gefährliche Uferbereiche soll dann ein Sanierungskonzept erarbeitet werden, ungefährliche Uferbereiche sollen schnell wieder für den Badebetrieb geöffnet werden, sagte Uwe Sell vom Landesbergbauamt.
Als Vorsichtsmaßnahme wolle das Landesbergbauamt auch den nahegelegenen Katjasee auf seine Sicherheit überprüfen lassen. Laut Sell gibt es aber keine Anhaltspunkte, dass von dem See eine Gefahr ausgeht, da dieser umfangreich saniert und gesichert worden war.
Der Helenesee bei Frankfurt (Oder)
Böschung im März abgerutscht
Dass der Helenesee gesperrt ist, trifft vor allem die Tourismusanbieter, die sich um den See angesiedelt haben. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte im Ausschuss, dass man auf die Analyse des Gutachters warten wolle, bevor man in Gespräche mit den Touristikern geht.
Ende Mai hatte das Landesbergbauamt das gesamte Seeufer wegen Lebensgefahr sperren lassen. Bereits im März war an einem Uferbereich etwa 30 Meter Uferkante und damit ein Teil der Böschung in die Tiefe des Sees gerutscht. Als ein Grund wird der historisch niedrige Wasserstand des Sees vermutet.
Der Helenesee ist ein ehemaliger Tagebau, der bereits 1958 stillgelegt worden war. Der See war noch zu DDR Zeiten für den Badebetrieb abgeflacht worden. Dies geschah jedoch ohne geotechnische Sicherung. Laut Landesbergbauamt war der See damals nicht saniert worden.