Ausbreitung in Polen -
Das Risiko der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg wächst nach Ansicht der Landesregierung vor allem im Norden des Landes. Die Tierseuche breite sich derzeit in Westpolen weitgehend ungebremst Richtung Norden aus, teilte das Verbraucherschutzministerium am Freitag mit. "Dadurch erhöht sich auch der Infektionsdruck auf das nördliche Brandenburg."
"Seuchendruck wird nicht nachlassen"
Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer verwies auf den Ausbau der Schutzmaßnahmen mit einem weiteren Zaun. "Leider ist nicht zu erwarten, dass der Seuchendruck aus Polen absehbar nachlässt", sagte sie nach Besuchen in Lunow-Stolzenhagen und Angermünde. "Darum bin ich sehr froh, dass der Bau des zweiten festen Zauns für den Schutzkorridor entlang der Grenze zu Polen so zügig vorangeht."
80 Kilometer des zweiten Schutzzauns fertig
Der Landeskrisenstab hatte den Bau eines zweiten festen Zauns entlang von Oder und Neiße beschlossen, um durch einen mindestens 500 Meter breiten Schutzkorridor die Gefahr einer Einschleppung zu minimieren. Zwischen den Zäunen sollen möglichst alle Wildschweine getötet werden, es findet eine intensive Suche statt und schweinehaltende Betriebe werden besonders überwacht. Landesweit sind laut Ministerium von rund 270 Kilometern des zweiten Schutzzauns 80 Kilometer fertig.
Die ASP, eine schwere Virusinfektion, ist für Wild- und Hausschweine meist tödlich, aber für Menschen ungefährlich. Im September 2020 wurde der erste Fall bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt - in Brandenburg. Später war auch Sachsen betroffen. Im Juli waren erstmals Hausschweine in Brandenburg betroffen. Ende Juli 2021 wurde das erste infizierte Wildschwein im Kreis Barnim bestätigt, vergangene Woche in der Uckermark.
Sendung: Antenne Brandenburg, 20.08.2021, 16:30 Uhr