Toter Migrant an deutsch-polnischer Grenze -

Nach dem Tod eines 25-jährigen Irakers an der deutsch-polnischen Grenze ermittelt nun die Mordkommission. Das teilte die zuständige Polizeidirektion Ost am Mittwoch mit. Dienstagvormittag war in einem Waldstück zwischen Breslack und Coschen (Oder-Spree) eine siebenköpfige Gruppe von Flüchtlingen entdeckt worden. Ein Mann war tot.
Von Schleuser nach Brandenburg gebracht
Sie sollen nach eigenen Aussagen von einem Schleuser von Polen nach Deutschland gebracht und im Wald bei Coschen ausgesetzt worden sein, so die Polizei. Die Flüchtlinge riefen dann selbst den Notruf, weil es einem Mann aus der Gruppe gesundheitlich sehr schlecht ging. Eintreffende Rettungskräfte konnten dem Mann aber nicht mehr helfen, er verstarb noch vor Ort. Die verbliebenen fünf Männer und eine Frau wurden von der Brandenburger Polizei vernommen.
Die Gruppe war vermutlich über Belarus und Polen nach Deutschland gereist und hatte eine kleine Brücke bei Coschen passiert. Die logistischen Umstände der Fluchtroute sind noch unklar. Eine Obduktion des Verstorbenen findet erst am kommenden Donnerstag statt. Anhand der Todesursache muss die Mordkommission entscheiden, wie sich die Ermittlungen weiter gestalten.
Erster Todesfall in Brandenburg
Seit dem Sommer flüchten tausende Menschen, vor allem aus Syrien und dem Irak, über Belarus und Polen nach Deutschland. An der belarussisch-polnischen Grenze werden regelmäßig Todesopfer unter den Geflüchteten vermeldet. An der deutsch-polnischen Grenze wurde bislang Ende Oktober nahe der A4 bei Görlitz in Sachsen ein Toter aufgefunden, der sich in einem Transporter mit Migranten befand [mdr.de].
In Brandenburg wäre es der erste bekannte Todesfall im Zusammenhang mit der aktuellen Fluchtsituation.
Sendung: Antenne Brandenburg, 24.11.2021, 12:30
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