Flüchtlinge an Belarus-Grenze -

Der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen (CDU) hat sich gegen Vergleiche zwischen den aktuellen Grenzübertritten von Flüchtlingen und der Situation im Herbst 2015 gewandt.
"Wir haben jetzt seit August 10.000 Migranten, die über Belarus und Polen gekommen sind - 2015 waren es 10.000 am Tag", sagte Stübgen am Donnerstag im Landtag zu einem Antrag der AfD, die darin durchgehende Grenzkontrollen forderte. "Wenn Sie fordern, dass wir Grenzen in Europa wieder schließen, unterstützen Sie das Kalkül von Lukaschenko, der Europa destabilisieren will", so Stübgen.
Wie bereits bei einer Sondersitzung des Landtags vor drei Wochen hatte die AfD in einem Antrag neben durchgehenden Kontrollen an der polnischen Grenze auch die Unterstützung Polens bei der Sicherung der EU-Außengrenze gefordert.
Stübgen: Handeln Polens grundsätzlich richtig
Stübgen hatte sich dafür ausgesprochen, Polen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise an der EU-Außengrenze zu Belarus stärker zu unterstützen. Tatsache sei, dass Polen gewaltsame Grenzdurchbrüche verhindere, sagte Stübgen am Donnerstag gegenüber dem rbb. Berichte, dass Polen Migranten gewaltsam nach Belarus zurückdränge, halte er nicht für belastbar. Das Handeln Polens sei grundsätzlich richtig, so der CDU-Politiker.
Polnische Sicherheitskräfte haben in der Nacht rund einhundert Flüchtlinge festgenommen. Die Migranten hätten versucht, von Belarus über die Grenze nach Polen zu gelangen, teilte das Verteidigungsministerium in Warschau mit.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) berät am Freitag mit der polnischen Regierung über die Lage an der EU-Außengrenze.