Märkisch-Oderland - Erneut Vogelgrippe in Brandenburger Puten-Mastbetrieb

Mi 05.01.22 | 14:03 Uhr
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Sybolbild: Ein Schild mit der Aufschrift «Geflügelpest Sperrbezirk». (Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.01.2022 | Dominik Lenz | Bild: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Erneut gibt es in Brandenburg einen Vogelgrippe-Fall, Tausende Puten sind bereits getötet worden. Vor Kurzem war in direkter Nachbarschaft ebenfalls in einem Putenbestand der H5N1-Erreger nachgewiesen worden.

In Märkisch-Oderland ist weiterer Fall von Vogelgrippe in einem Putenmastbetrieb aufgetreten. Wie das Verbraucherschutzministerium in Potsdam am Mittwoch mitteilte, bestätigte das Friedrich-Löffler-Institut (FLI), dass es sich bei dem Fall im Landkreis Märkisch-Oderland um die hochpathogene Variante H5N1 handele. Nach Angaben von Kreissprecher Thomas Behrend wurden 16.500 Tiere getötet.

Der Gorgaster Bestand liegt einen knappen Kilometer von der Geflügelhaltung entfernt, in der vor wenigen Tagen Geflügelpest aufgetreten ist. Dort wurden 19.000 Puten nach dem H5N1-Nachweis getötet.

Übertragungsweg noch unklar

"Die Experten des Gesundheitsamts und die betroffenen Betriebe spulen die notwendigen Parameter ab, um diesen erneuten H5N1-Ausbruch unter Kontrolle zu bringen", sagte Behrend dem rbb. "Zu den Übertragungswegen können wir aktuell noch nichts sagen. Die Ursachenforschung ist noch ganz am Anfang", so der Kreissprecher weiter.

Schutzzonen um Bestand bestehen schon

Die bereits bestehende Schutzzone im Radius von drei Kilometern und die Überwachungszone im Radius von zehn Kilometern um die Ausbruchsbestände bleiben bestehen, ergänzte Ministeriumssprecher Dominik Lenz. "Es gilt in beiden Zonen Aufstallungspflicht für mindestens 30 Tage. Die genauen Grenzen der Restriktionsgebiete wurden durch das zuständige Veterinäramt von Märkisch-Oderland per Allgemeinverfügung festgelegt." Die betroffenen Geflügelhalter würden durch den Landkreis über die erforderlichen Maßnahmen in diesen Gebieten informiert, so Lenz weiter. Geflügelhalter sind aufgefordert, Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln zu unterbinden.

Bislang überschaubares Infektionsgeschehen

In diesem Herbst und Winter war das Geflügelpestvirus bislang bei Wildvögeln und in zwei Kleinstbeständen sowie in einer Putenmast in Brandenburg nachgewiesen worden. Im vergangenen Herbst und Winter gab es bereits eines der schwersten Infektionsgeschehen bei der Geflügelpest. In Brandenburg wurden elf Ausbrüche in Geflügelbeständen verzeichnet, insgesamt mussten rund 159.000 Tiere getötet werden.

Unter Vogelgrippe (aviäre Influenza) versteht man laut Robert-Koch-Institut (RKI) in erster Linie eine Erkrankung durch Influenza A-Viren bei Vögeln. Diese Viren können unter Umständen auch Erkrankungen bei Menschen hervorrufen. Eine Ansteckungsgefahr besteht laut RKI jedoch nur bei sehr engem Kontakt zu erkranktem oder verendetem Geflügel. Vermutlich müssen Menschen sehr große Virusmengen aufnehmen, um sich zu infizieren.

Die direkte Übertragung von Influenzaviren von Geflügel auf den Menschen ist laut Bundesregierung erst seit 1997 eindeutig belegt. Die Vögel scheiden das Virus mit dem Kot aus. Die Inhalation von Staubpartikeln oder mangelnde Hygiene bei den Händen stellen daher vermutlich die hauptsächlichen Übertragungswege dar.

Sendung: Antenne Brandenburg, Regionalnachrichten, 05.01.2022, 12:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 3.

    Bin ich ganz bei Ihnen und am meisten die, die von Tierhaltung keinen blassen Schimmer haben, aber ihre Meinung kundtun wollen ;-)

  2. 2.

    Scheint nur wenige zu interessieren.
    Aber wehe der Wolf tötet.

  3. 1.

    Ganz furchtbar......wenn ich mir nur vorstelle, alle meine Hühner und Gänse schlachten zu müssen, da machen sich Sorge und Tränen breit!
    Ich drück mir mal selbst die Daumen, New Castle Schluckimpfung hab ich durch!

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