Pläne des Landkreises Oder-Spree - Erste Wohnungen für Geflüchtete in Eisenhüttenstadt ab Mai fertig renoviert

Fr 18.03.22 | 18:28 Uhr
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Ein Einfamilienhaus wird in Sichtweite von sanierten Hochhäusern aus DDR-Zeiten gebaut. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 18.03.2022 | Michael Buhrke | Bild: dpa/Patrick Pleul

Im Landkreis Oder-Spree sind Hunderte geflüchtete Menschen aus der Ukraine angekommen. Der Landkreis bereitet Unterkünfte vor und will den Kita- und Schulbesuch schnell ermöglichen.

Viele Privatpersonen haben sich freiwillig für Geflüchtete aus der Ukraine in Brandenburg eingesetzt. Doch nun ist strukturiertes Vorgehen nötig: Mehrere Tausend Schutzsuchende sind schon in Brandenburg angekommen, Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erwartet bis zu 40.000 Geflüchtete im Land. Die Landkreise werden zunehmend belastet, wie der Beigeordnete des Landkreises Oder-Spree Michael Buhrke dem rbb bestätigte.

"Im Landkreis insgesamt haben wir 880 Personen, die hier Schutz gesucht haben", sagte Buhrke. Der Landkreis selbst habe davon fast 170 Menschen untergebracht, sehr viele Geflüchtete seien über Bekannte und Verwandte untergekommen.

Turnhalle nur "ein Notquartier"

Das Technische Hilfswerk baute am Oberstufenzentrum eine Turnhalle als Notlager um. Dort könnten 60 Menschen Platz finden. Doch das sei nur "ein Notquartier", wie der Beigeordnete Buhrke sagte. Man wolle die Geflüchteten in Wohnungen überbringen.

In Eisenhüttenstadt ist der Wohnungsleerstand groß. Direkt nach Kriegsanfang wollte die Stadt 250 Wohnungen für Kriegsflüchtlinge verfügbar machen. Doch die Wohnungen seien teilweise nicht bezugsfertig und herzurichten, was eine gewisse Zeit brauche, so Buhrke. "Anfang Mai werden wir schon 100 Wohnungen renoviert haben", sagte er dem rbb.

Schulbesuch soll schnell möglich sein

Unter der Geflüchteten sind viele Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen haben keine Masern- und Polio-Impfung. Entscheiden sich die Familien, in Ostbrandenburg zu bleiben, dann können sie innerhalb von sechs Wochen Sozialleistungen beantragen und die Impfungen nachholen, wie Buhrke sagte. Bei Geimpften soll es schneller gehen: "Wir werden ganz schnell ermöglichen, gleich Kita und Schule zu besuchen", so Buhrke.

Auch andere Gemeinden und Städte bereiten sich auf die Aufnahme von Menschen vor. Aktuell wird in Grünheide (Oder-Spree) ein Ferienheim für Waisenkinder aus der Ukraine hergerichtet. Etwa 100 Kinder ohne Eltern oder Großeltern will die Caritas dort aufnehmen. Die ersten Kinder sind schon da, viele sollen noch folgen. Die ukrainische Regierung hat nämlich entschieden, alle Waisenhäuser zu räumen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.03.2022, 15:40 Uhr

Mit Material von Sabine Tzitschke

5 Kommentare

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  1. 5.

    Wo sind denn nur geimpfte Kinder in den Schulen? In Deutschland schon mal nicht. Es gibt keine Impfpflicht für Schulkinder, also mal den Ball flachhalten.

  2. 4.

    Erstaunlich, da ja bundesweit 1,5 Mio Wohnungen fehlen sollen. Offenbar in Eisenhüttenstadt nicht.

  3. 3.

    Wieso müssen die Kinder geimpft sein? Bei uns sind doch NUR geimpte Kinder an den Schulen, sonst würden sie gar nicht reingelassen. Also können Ungeimpfte erstmal am Unterricht teilnehmen und sich währenddessen immunisieren lassen! Eltern am besten gleich mit. Bei Corona gibt's keine Impfpflicht, aber 2 Jahre lockdown. Und wegen Masern wird sich jetzt ins Hemd gemacht!

  4. 2.

    Vielleicht wäre der Bau von Nissenhütten eine Lösung. Kanonenofen rein und Gemeinschaftsklo.

    Das ging ja nach den 2. Weltkrieg auch.

  5. 1.

    In Brandenburg steht sehr viel Wohnraum leer. Sei es in Städten oder Dörfern. Ebenso gibt's eine Vielzahl von Ferienlagern ect. Zeltplätze sind auch vorhanden. Alles zumutbar und geeignet.

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