Schläuche, Pumpen und Bergungsmaterial - Brandenburger Feuerwehren fahren Konvoi mit Hilfsgütern in die Ukraine

Mi 09.03.22 | 17:08 Uhr
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Brandenburger Feuerwehr schickt Konvoi mit Hilfsgütern und Spenden in die Ukraine
Audio: Antenne Brandenburg | 09.03.2022 | Marie Stumpf | Bild: rbb

Die Ukrainische Feuerwehr ruft um Hilfe und die Feuerwehr in Brandenburg antwortet. In wenigen Tagen haben die Kameraden in der Mark notwendige Ausrüstung gesammelt und zwei Konvois mit 250 Paletten in Richtung Krisengebiet geschickt.

Die Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine ist auch in Brandenburg weiter hoch. Viele Freiwillige sammeln Spenden oder fahren direkt selbst in die Ukraine. Zwei spezialisierte Hilfskonvois der Brandenburger Feuerwehren sind am Mittwoch im Rüdersdorfer Ortsteil (Märkisch-Oderland) und in Falkensee (Havelland) zur polnisch-ukrainischen Grenze aufgebrochen.

250 Paletten aus der ganzen Mark

Seit 7 Uhr morgens waren die Kameraden in Herzfelde auf den Beinen. In einer großen Lagerhalle rollten zwischen tragbaren Pumpen und langen Feuerwehrschläuchen die Gabelstapler. Insgesamt 250 Paletten mit Hilfsgütern wurden dort in die wartenden Fahrzeuge verladen, erzählt Daniel Brose vom Landesfeuerwehrverband dem rbb vor Ort.

Brandenburger Feuerwehr schickt Konvoi mit Hilfsgütern und Spenden in die Ukraine
Feuerwehr beim Verladen in Herzfelde | Bild: rbb

An dem Hilfskonvoi beteiligten sich Werks- und Freiwillige Feuerwehren aus ganz Brandenburg. Auch Unternehmen der Region, wie die Zementfabrik Cemex, unterstützen, etwa indem sie den Diesel für die Fahrt spenden. "Wir dachten, da kommen drei bis vier LKW zusammen", so Brose. "Im Endeffekt ist es aber eine riesengroße Welle der Hilfsbereitschaft geworden und sensationell, was die Feuerwehren in kürzester Zeit zusammengetragen haben."

Großer Mangel bei Ukrainischen Feuerwehren

Der Konvoi habe vor allem Ausrüstung, wie Pumpen und Schläuche, aber auch Krankentragen und Bergungsmaterial für die ukrainische Feuerwehr an Bord. Laut Daniel Brose ist es der größte Hilfstransport dieser Art in Deutschland. Die Ausrüstung werde in der Ukraine dringend benötigt. "Uns wurde berichtet, dass die Feuerwehren dort aktuell nichts haben, um im Falle eines Brandes mit tragbaren Schläuchen und Pumpen zu helfen. In den kleineren Gemeinden gibt es nur kleine oder gar keine Feuerwehren, die so gut wie keine Ausrüstung haben."

Gerade in Städten, die bombardiert werden, würde es derzeit häufig brennen. Deshalb habe der Katastrophenschutz in der Ukraine entsprechende Hilfe-Gesuche, so Brose weiter.

Hilfe soll am Abend ankommen

Der Hilferuf der ukrainischen Kameraden erreichte über die polnische Feuerwehr schließlich auch die Brandenburger. Ihr Hilfskonvoi aus 18 Fahrzeugen ist am Vormittag aufgebrochen. Mit dabei sind auch Kameraden aus Rüdersdorf oder Woltersdorf (Oder-Spree). John-Paul Gansewendt gehört zur Ortswehr in Petershagen-Eggersdorf. Er hat die Sammelaktion mit organisiert. "Es macht mich stolz, dass wir so etwas auf die Beine gestellt haben, um den Leuten da drüben zu helfen."

Gansewendts Familie hat selbst Freunde in der Ukraine und schon privat mehrere Hilfstransporte organisiert, erzählt seine Mutter Heike: "Es könnte uns alle treffen. Es ist nicht weit weg. Aber ich finde toll, dass es noch genug Menschen gibt, die so ticken wie wir." Bereits am Mittwochabend soll der Brandenburger Hilfskonvoi an der polnisch-ukrainischen Grenze ankommen. Dort werden die ukrainischen Kameraden die Ausrüstung dann in Empfang nehmen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.03.2022, 14:40 Uhr

Mit Material von Marie Stumpf

4 Kommentare

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  1. 4.

    "Hoffentlich denkt man auch einmal bei dem Arrangement der Hilfe, an die festsitzenden LKW-Fahrer aus Russland und Weißrussland," Nö, warum? Die LKW sollte man einziehen und zu Geld machen und das umgewandelt in Hilfsgüter in die Ukraine schicken. Das wäre ne gute Sache ja.

  2. 2.

    Der Beitrag passt leider nicht zu Ihrer Antwort, hier geht es um Hilfsgüter für die Ukraine, dort findet gerade ein Genozid an der Zivilbevölkerung statt. Wer würde da nicht helfen? Sind Sie schon dabei?

  3. 1.

    Hoffentlich denkt man auch einmal bei dem Arrangement der Hilfe, an die festsitzenden LKW-Fahrer aus Russland und Weißrussland, die wegen den Sanktionen ohne Diesel und Geld auf den Parkplätzen deutscher Autobahnen festsitzen! Diese Leute können nicht dafür, dass Krieg herrscht! Da wird in den Medien von Deutschland nicht darauf eingegangen!

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