Bauarbeiten am Hochbahnviadukt vom 30. Januar bis 5. März
Die U1 verkehrt zwischen Kottbusser Tor und Uhlandstraße.
Die U3 fährt auf der Strecke zwischen Krummer Lanke und Kottbusser Tor - allerdings ist jeder zweite Zug nur ab/bis Nollendorfplatz unterwegs
Ersatzverkehr mit Bussen gibt es zwischen Warschauer Straße und Kottbusser Tor.
U 2
U 2
Bis März 2023
Zwischen Theodor-Heuss-Platz und Ruhleben fahren barrierefreie Busse.
...
Wegen einer Gleissperrung gibt es bis auf weiteres Pendelverkehr zwischen Klosterstraße und Senefelderplatz im 15-Minuten-Takt. Entlang der U2 muss mehrmals zwischen Zügen umgestiegen werden. Bitte planen Sie mehr Zeit ein und umfahren Sie den Bereich möglichst mit Bus, Tram, U6 und S-Bahn.
S-Bahn
S 1
S 1
Bis 17. Februar
Es besteht Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen.
S 2
S 2
Bis 17. Februar
Es besteht Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen.
...
Bis 16. April 2023
Es besteht Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Blankenfelde und Mahlow.
Regionalbahn
RE 2
RE 2
Wegen kurzfristig anberaumter Bauarbeiten fallen zwischen Lübbenau bzw. Vetschau und Cottbus die Züge an folgenden Tagen aus:
01.02.23. bis 05.02.23 zwischen Vertschau und Cottbus
06.02.2023 bis 08.02.2023 zwischen Lübbenau und Cottbus
09.02.2023 bis 19.02.2023 zwischen Vetschau und Cottbus.
Es fahren Busse.
----
17. Februar, 19 Uhr bis 23. Februar, 5.30 Uhr
Zahlreiche Züge werden zwischen Lübbenau (Spreewald) und Cottbus Hbf über Calau (Nl) (zusätzlicher Halt) umgeleitet. Die planmäßigen Zwischenhalte fallen aus.
Außerdem fallen zahlreiche Züge zwischen Lübbenau (Spreewald) und Cottbus Hbf aus.
Als Ersatz nutzen Sie von/zu den ausfallenden Halten bitte die Busse zwischen Lübbenau (Spreewald) und Cottbus Hbf sowie die S-Bahnen oder andere Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs im Raum Berlin.
RE 5
RE 5
31.Januar/01. Februar bis 22./23. Februar, jeweils 20.30 Uhr bis 7 Uhr
Mehrere Züge dieser Linie fallen an unterschiedlichen Verkehrstagen in verschiedenen Abschnitten zwischen Oranienburg und Berlin Südkreuz aus.
Als Ersatz nutzen Sie bitte die S-Bahnen oder andere Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs.
Zudem fahren vom 17. bis 19. Februar Busse zwischen Oranienburg und Berlin-Gesundbrunnen als Ersatz.
Bauarbeiten am Hochbahnviadukt vom 30. Januar bis 5. März
Die U1 verkehrt zwischen Kottbusser Tor und Uhlandstraße.
Die U3 fährt auf der Strecke zwischen Krummer Lanke und Kottbusser Tor - allerdings ist jeder zweite Zug nur ab/bis Nollendorfplatz unterwegs
Ersatzverkehr mit Bussen gibt es zwischen Warschauer Straße und Kottbusser Tor.
U 2
U 2
Bis März 2023
Zwischen Theodor-Heuss-Platz und Ruhleben fahren barrierefreie Busse.
...
Wegen einer Gleissperrung gibt es bis auf weiteres Pendelverkehr zwischen Klosterstraße und Senefelderplatz im 15-Minuten-Takt. Entlang der U2 muss mehrmals zwischen Zügen umgestiegen werden. Bitte planen Sie mehr Zeit ein und umfahren Sie den Bereich möglichst mit Bus, Tram, U6 und S-Bahn.
S-Bahn
S 1
S 1
Bis 17. Februar
Es besteht Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen.
S 2
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Bis 17. Februar
Es besteht Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen.
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Bis 16. April 2023
Es besteht Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Blankenfelde und Mahlow.
Regionalbahn
RE 2
RE 2
Wegen kurzfristig anberaumter Bauarbeiten fallen zwischen Lübbenau bzw. Vetschau und Cottbus die Züge an folgenden Tagen aus:
01.02.23. bis 05.02.23 zwischen Vertschau und Cottbus
06.02.2023 bis 08.02.2023 zwischen Lübbenau und Cottbus
09.02.2023 bis 19.02.2023 zwischen Vetschau und Cottbus.
Es fahren Busse.
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17. Februar, 19 Uhr bis 23. Februar, 5.30 Uhr
Zahlreiche Züge werden zwischen Lübbenau (Spreewald) und Cottbus Hbf über Calau (Nl) (zusätzlicher Halt) umgeleitet. Die planmäßigen Zwischenhalte fallen aus.
Außerdem fallen zahlreiche Züge zwischen Lübbenau (Spreewald) und Cottbus Hbf aus.
Als Ersatz nutzen Sie von/zu den ausfallenden Halten bitte die Busse zwischen Lübbenau (Spreewald) und Cottbus Hbf sowie die S-Bahnen oder andere Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs im Raum Berlin.
RE 5
RE 5
31.Januar/01. Februar bis 22./23. Februar, jeweils 20.30 Uhr bis 7 Uhr
Mehrere Züge dieser Linie fallen an unterschiedlichen Verkehrstagen in verschiedenen Abschnitten zwischen Oranienburg und Berlin Südkreuz aus.
Als Ersatz nutzen Sie bitte die S-Bahnen oder andere Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs.
Zudem fahren vom 17. bis 19. Februar Busse zwischen Oranienburg und Berlin-Gesundbrunnen als Ersatz.
Das verheerende Oderhochwasser 1997 bewirkte auch ein Umdenken im Umweltschutz. Was ist 25 Jahre danach daraus geworden? Und wie gehen Oderausbau und Hochwasserschutz zusammen? Von Tobias Hausdorf
"Das war gewaltig", sagt Siegfried Schulze, "das kann man sich kaum mehr vorstellen." Wer heute an der Oder entlangspaziert, wird dem 80-jährigen Rentner beipflichten: Friedlich, beinahe träge fließt sie durch Ratzdorf, wo sie die Neiße als Grenzfluss zu Polen ablöst. An manchen Stellen kann man hindurchwaten. Schulze wohnt nur etwa 100 Meter vom berühmt gewordenen Oderpegel entfernt. An diesem sonnigen Tag im Juli zeigt der Pegel 1,64 Meter an.
Der heute 80-jährige Siegfried Schulze. | Bild: Tobias Hausdorf/rbb
Das Bild des kleinen Häuschens auf der beinahe überfluteten Steinpyramide ging zum Oderhochwasser im Juli 1997 durch die Medien: Die Marke näherte sich sieben Metern. Siegfried Schulze war vor 25 Jahren dabei und hat Säcke um Säcke gestapelt, um das Dorf zu schützen. Er ist bei der Freiwilligen Feuerwehr Ratzdorf - noch immer als Ehrenmitglied - und betont, dass damals alle mitangepackt haben: "Männer, Frauen, die Bundeswehr."
Der Pegel Ratzdorf. Vor 25 Jahren stand die Wassersäule bei 6,91 Meter. Auf dem Bild stand das Wasser bei bei normalen 1,64 Meter | Bild: Tobias Hausdorf/rbb
Mehr Raum für die Flüsse
Er und Ratzdorf hatten Glück: In Schulzes Haus stand das Wasser "nur Gummistiefel-hoch", der provisorische Deich hielt - an anderen Stellen nicht. 74 Menschen starben, die Opfer waren auf polnischer und tschechischer Seite zu beklagen. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) besuchte Ratzdorf, versprach Hilfen und forderte schnell: "Gebt den Flüssen mehr Raum". Doch was ist aus dieser Forderung geworden?
"Das Oderhochwasser 1997 erinnert uns wie die Elbe-Flut 2002 und die Ahrtal-Katastrophe im vergangenen Jahr daran, welche Urgewalt Flüssen innewohnt", sagt Astrid Eichhorn von der Umweltschutzorganisation WWF. Sie leitet das Büro Mittlere Elbe und hat dort Helmut Kohls Mahnung befolgt: Eichhorn hat sich dafür eingesetzt, Deiche zurückzuverlegen und Überflutungsgebiete zu schaffen.
Die Oder-Flut von 1997
Bild: dpa/Janek Skarzynski
Auslöser: Tiefdruckgebiet "Zolska" bringt Anfang Juli 1997 in den tschechischen und polnischen Gebirgsregionen sintflutartige Niederschläge mit. Es kommt zu weiträumigen, verheerenden Überschwemmungen in Tschechien und Polen. Bis zu 586 Liter Regen pro Quadratmeter fallen über dem Atlasgebirge. (Durchschnittliche Niederschlagsmenge in Mitteleuropa 500 bis 600 Liter pro Jahr)
Bild: dpa/Klaus Franke
8. Juli 1997: Das Landesumweltamt Brandenburg gibt eine Hochwasserwarnung für den gesamten Grenzabschnitt der Oder heraus. Am 14. Juli ruft das Hochwassermeldezentrum im Landesumweltamt für alle vier betroffenen Landkreise und die Stadt Frankfurt (Oder) die Alarmstufe I aus.
Im Bild: Harald Berfelde verwaltet das Katastrophenschutzlager des Landes Brandenburg in Beeskow und kontrolliert am 14. Juli 1997 aufgeschichtete Sandsäcke, von denen zu dieser Zeit rund 30.000 auf Vorrat lagern.
Bild: dpa/Patrick Pleul
17. Juli 1997: Die Flut erreicht Brandenburg in Ratzdorf, am Zusammenfluss von Oder und Neiße. Der Pegel steht mit 6,20 Meter fast 3,5 Meter über den langjährigen Sommerwerten. Die niedrigsten Deichstrecken werden vorsorglich mit Sandsäcken erhöht. Im Bild: Ein Baum in Ratzdorf mit der Hochwassermarkierung von 1997, aufgenommen im Jahr 2010.
Bild: dpa
17. Juli 1997: Matthias Platzeck, Umweltminister des Landes Brandenburg - der wegen seines Einsatzes beim Oderhochwasser den Spitznamen "Deichgraf" erhält - verlegt eine Kernmannschaft aus dem Ministerium nach Frankfurt (Oder) und sagt später: "Das ist am besten vor Ort zu meistern. Ich bin selbst bis zum August vor Ort geblieben und habe das nie bereut. Denn es gab ja keine Blaupause für die oft schwierigen Situationen."
Bild: dpa/Berliner Verlag/Jörg Bergmann
18. bis 21. Juli 1997: Niederschläge lösen im oberen Einzugsgebiet der Oder eine zweite Hochwasserwelle aus. Die Wassermassen weichen die Deiche auf. Der Wasserdruck steigt auf sechs Tonnen je Quadratmeter. Neben Hunderten von Sickerstellen gibt es zwölf große Brüche. Am Deich des Oder-Spree-Kanals in Eisenhüttenstadt kommt es zu Rissen der Deichkrone. Ausgedehnte Böschungen rutschen ab. Mit Sandsäcken und Faschinen verhindern Sicherheitskräfte einen vollständigen Deichbruch. Die Bewohner von Aurith und der Ernst-Thälmann-Siedlung müssen ihre Häuser verlassen. Im Bild: Überflutete Häuser am 18. Juli 1997 am Oderkanal in Eisenhüttenstadt
Bild: Wolfgang Kumm/dpa
19. Juli 1997: Der Blick aus einem Hubschrauber zeigt, wie weit das Wasser der Oder nördlich von Frankfurt in das Landesinnere von Polen (r) vorgedrungen ist. 25 Jahre nach der Jahrhundertflut an der Oder ist die Gefahr extremhoher Pegelstände in Flüssen der Region nicht gebannt.
Bild: Wolfgang Kumm/dpa
21. Juli 1997: Blick aus dem Flugzeug auf die überschwemmte Ortschaft Ratzdorf, südlich von Eisenhüttenstadt. Der Ort am Zusammenfluss von Oder und Neiße ist damals nicht durch einen Deich geschützt.
Bild: dpa
23. Juli 1997: Der Deich bei Brieskow-Finkenherd bricht. "Am 23. Juli 1997 hält bei Brieskow-Finkenheerd der Damm dem Wasser nicht mehr stand. Der Deichfuß bricht auf einer Breite von anfangs 70 Meter. Die Deichlücke kann mit Sandsäcken und Betonteilen, die aus Hubschraubern abgelassen werden, nicht mehr geschlossen werden. Die Höhenunterschiede zwischen Oder und der Ziltendorfer Niederung beschleunigen die Wassermassen. Die Bruchstelle erweitert auf über 200 Meter. Die Niederung läuft von unten her voll. Die Gefahr droht, dass der Fluchtweg für die Verteidiger der Deiche abgeschnitten wird. Sie ziehen sich zurück", so der Brandenburgische Landtagsabgeordnete Jörg Vogelsänger.
Im Bild: Eine Kuhherde wird bei Brieskow-Finkenheerd von einem Hubschrauber aus auf eine trockene Wiese gescheucht.
Bild: Jochen Eckel via www.imago-images.de
24. Juli 1997: Nur noch mit einem Boot kann Hildegard Luhn ihr vom Hochwasser eingeschlossenes Haus in Eisenhuettenstadt verlassen.
Bild: dpa/Torsten Silz
24. Juli 1997: Volker Rühe, Bundesminister für Verteidigung, besucht die Region und die Bundeswehrsoldaten, die vor Ort im Einsatz sind. Es ist der größte Einsatz der Bundeswehr seit der Sturmflut 1962 in Hamburg.
Bild: dpa/Jens Büttner
24. Juli 1997: Der Deich bei Aurith bricht auf einer Länge von etwa 400 Metern. Im Bild: Luftaufnahme vom 26. Juli 1997
Bild: imago images/Jochen Eckel
24. Juli 1997: Aurith wird überflutet. Im Bild: Ein Busdepot in Aurith, aufgenommen am 2. August 1997.
Bild: Ralf Hirschberger/dpa
26. Juli 1997: Ein Taucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) rettet einen Rehbock aus den Hochwasserfluten in der überschwemmten Ortschaft Aurith, südlich von Frankfurt (Oder).
Bild: Ralf Hirschberger/dpa
26. Juli 1997: Zwei Männer schwimmen mit persönlichen Sachen in einer Mülltüte durch die Eingangstür ihres überfluteten Hauses in der Thälmann-Siedlung, südlich von Frankfurt (Oder). Bundesgrenzschutz und Technisches Hilfswerk fahren pausenlos mit Booten durch die Ortschaften, um zurückgebliebene Einwohner aus den überfluteten Häusern herauszuholen und bei der Bergung persönlicher Sachen zu helfen. Das Hochwasser der Oder von 1997, später als Jahrhundertflut bezeichnet, löste eine bis dahin nicht gekannte Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität in Deutschland aus.
Bild: Ralf Hirschberger/dpa
27. Juli 1997: Fast bis zum Dach stehen diese Busse in der vom Oderhochwasser überfluteten Thälmann-Siedlung nahe dem brandenburgischen Eisenhüttenstadt.
Bild: Jochen Eckel via www.imago-images.de
28. Juli 1997: Anwohner eines überfluteten Hauses sitzen in Brieskow-Finkenheerd auf Sandsäcken.
Bild: dpa/Kay Nietfeld
29. Juli 1997: Mit einem Besuch des Deiches bei Hohenwutzen beendet der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl seine Visite des Hochwassergebietes im Oderbruch. Er war am 22. Juli angereist.
Bild: Kay Nietfeld/dpa
30. Juli 1997: Ein CH-53 Hubschrauber der Heeresflieger lädt Sandsäcke in das abgesackte Teilstück am Oderdeich bei Hohenwutzen (Archivfoto vom 30.07.1997).
Bild: Kai Nietfeld/dpa
30. Juli 1997: Mehr als 600 Soldaten versuchen, den Oderdeich bei Hohenwutzen mit Planen und Sandsäcken zu befestigen, weil die Deichkrone an der Stelle durch das anhaltende Hochwasser sehr aufgeweicht ist und abzurutschen droht. Mit einer Festveranstaltung im Ortsteil Hohenwutzen will die Stadt Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) am 29. Juli an das Oderhochwasser und das "Wunder von Hohenwutzen" vor 25 Jahren erinnern.
Bild: dpa/Jens Kalaene
31. Juli 1997: Soldaten, wie die des Panzer-Artillerie-Bataillons 425 aus Lehnitz bei Berlin, werden vor Ort u.a. in Schulen untergebracht. Sie sichern die Deiche am Oder-Spree-Kanal, füllen Sandsäcke für den Hubschraubereinsatz und kümmern sich nachts um die Versorgung der Helfer mit Essen und Trinken.
Im Bild: Der Obergefreite Cristian Kulbe verabschiedet sich am 31.7.1997 von der Schülerin Tanja und lässt sie noch einmal seinen Helm anprobieren.
Bild: Jochen Eckel via www.imago-images.de
2. August 1997: Blick auf das ueberflutete Frankfurt (Oder) (rechts), Slubice, polnische Seite (links). Dazwischen befindet sich die Zollbrücke.
Bild: IMAGO/Jochen Eckel
2. August 1997: Das überflutete Dorf Aurith in der Ziltendorfer Niederung
Bild: Jochen Eckel via www.imago-images.de
2. August 1997: Einwohner des Dorfes Altranft im Oderbruch füllen Sandsäcke für den Schutzdeich.
Bild: dpa/Eckehard Schulz
4. August 1997: Das "Wunder von Hohenwutzen": An mehreren Stellen ist der Deich bereits abgerutscht. Häuser werden geräumt, Tiere evakuiert. Bundeswehrhubschrauber bringen Sandsäcke im Minutentakt. Einsatzkräfte der Bundeswehr stabilisieren damit die Schadstellen. Taucher dichten die aufgeweichten Deiche mit Folien ab. Der Deich bei Hohenwutzen bricht nicht und die Lage beginnt, sich zu entspannen.
Bild: dpa/Peer Grimm
5. August 1997: In einer Sondersitzung des Bundestags hält Bundeskanzler Kohl eine Regierungserklärung zum Hochwasser: "Wir müssen den Flüssen ihren Raum lassen. Sie holen ihn sich sonst — mit schlimmen Folgen für die betroffenen Menschen — zurück." Und weiter: "Meine Damen und Herren, die schlimme Erfahrung der Hochwasserkatastrophe an der Oder muss ein Anlass sein, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit an diesem Fluss zu vertiefen." Im Bild: Ein Grenzschutzbeamter zeigt Bundeskanzler Helmut Kohl am 22.7.1997 von der Stadtbrücke in Frankfurt (Oder) das Ausmaß der Überschwemmungen an der Uferpromenade der Grenzstadt.
Bild: dpa/Carsten Rehder
Anfang August 1997 hält der damlige Brandenburger Ministerpräsident Manfred Stolpe im Bundestag eine Rede zur Lage in seinem Bundesland. Er erzählt von katastrophalen Zuständen im Oderbruch und von den dramatischen Ereignissen, als einige Deiche brachen. Er berichtet aber auch bewegt von der überbordenden Hilfsbereitschaft, die die Menschen an der Oder jeden Tag erleben. Als Schlussfolgerung aus der Katastrophe fordert auch er, dass es gemeinsam mit Polen, Tschechien und der Europäischen Union ein Europaprojekt "Lebensraum Oder" geben sollte, in dem es um den Schutz der Menschen, einen sinnvollen Umgang mit der Natur und wirtschaftliche Existenzgrundlagen geht.
Im Bild: In einem Polizeiboot fährt Manfred Stolpe (Mitte, stehend), am 30. Juli 1997 durch die vom Oder-Hochwasser überflutete Ernst-Thälmann-Siedlung südlich von Frankfurt (Oder).
"Wir müssen aus Erinnerungen an Fluten auch Konsequenzen ziehen", sagt sie. Denn Eichhorn geht davon aus, dass durch die Klimakrise weitere starke Hochwasser kommen werden. Extremwetterereignisse wie im Ahrtal werden wahrscheinlicher. Jedoch werden an der Oder gerade zum Teil alte Fehler wiederholt, warnt die WWF-Expertin.
Auf polnischer Seite werden zum Beispiel in Slubice Deiche neu gebaut und zwischen Ścinava und Lausitzer Neiße 341 Buhnen erneuert. Das sind Steindämme, die die Strömung in die Mitte drücken, so dass sich das Flussbett selbst vertieft. Das Ziel: Schiffbarkeit, vor allem zur wirtschaftlichen Nutzung.
Das Hochwasserrisiko bleibt
Eichhorn sieht dadurch nicht nur Naturlandschaften wie den Nationalpark Unteres Odertal gefährdet, "das Hochwasserrisiko verschärft sich ebenfalls". Experten betonen, dass durch die etwa 1.000 Deichbrüche in Polen 1997 die Flut in Deutschland deutlich abgeschwächter wütete.
Sintflutartige Regenfälle in Polen und Tschechien hatten sie ausgelöst, die Brüche in den Deichen aber für Abfluss gesorgt. Mehr Buhnen und höhere Deiche würden die Kraft der Oder bei Extremwetter verstärken. Sie sind das Gegenteil von Kohls Forderung nach mehr Raum für den Fluss.
Die Lösung könnten Überflutungsmöglichkeiten auf beiden Seiten der Oder sein. Natürlicherweise sind das Auen. Die sind vor allem im 19. Jahrhundert bereits durch Flussbegradigungen, Deichbau und Trockenlegungen verschwunden - ließen sich aber wieder schaffen. Denn Deiche können zurückverlegt werden.
Genau das ist Astrid Eichhorn in einem Auenwald-Projekt an der Elbe gelungen: Ein neuer Deich wurde 2,5 Kilometer vom alten entfernt gebaut. Der wurde zusätzlich an zehn Stellen gebrochen. Bei Hochwasser kann sich die Elbe hier nun auf 600 Hektar Fläche ausbreiten. Das Projekt hat allerdings auch etwa zehn Jahre gedauert.
Ähnliches hatte sich Matthias Freude, der damalige Präsident des Landesumweltamtes Brandenburg, für die Ziltendorfer Niederung vorgestellt, die gänzlich überflutet wurde. Die stark betroffene Thälmann-Siedlung hätte er nicht wieder aufgebaut und lieber umgesiedelt, Deiche zurückverlegt und Überflutungsmöglichkeiten geschaffen.
Hannelore Lange.
Laut einem Bericht des Bundesamts für Naturschutz zum Zustand von Auen sind die Rückhalteflächen von Flüssen in Deutschland in den Jahren 1983 bis 2020 statt wie geplant um zehn nur um 1,5 Prozent vergrößert worden. Bei der Schaffung von Auenflächen sieht Astrid Eichhorn daher noch Potenzial. Ein Umdenken und eine Sensibilität für Hochwasserschutz beobachte sie aber schon.
Zurück nach Ratzdorf, wo Siegfried Schulze wohnt. Er und seine 88-Jährige Cousine Hannelore Lange erinnern sich nicht nur an Zerstörung, sondern auch an den Zusammenhalt bei der Flut 1997. Eines möchten beide noch loswerden: Auch nach 25 Jahren bedanken sie sich herzlich bei allen Helfern, Spenderinnen und der Bundeswehr.
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2.
Wieder ein Problem, wo die Lösung eigentlich bekannt ist, seit langem versprochen wird man werde etwas tun, aber letztlich die Verantwortung für die tatsächliche Änderung an die nächste Regierung abgegeben wird... business as usual also.
1.
Die Überschrift suggeriert Leistungen als Konsequenz. Die sind eher bei den Nachbarn erfolgt? Das bedeutet, dass eine "Entlastung" wie 97, mit ca. 1000 Deichbrüchen, nicht mehr zu erwarten ist. Wie hoch genau ist der Einfluss auf der deutschen Seite dann? Der Artikel macht so deutlich, dass wieder bei uns etwas sehr "Typisches" passieren wird...