Auftakt in Eberswalde - Nonnemacher startet Pflege-vor-Ort-Tour

Mo 18.07.22 | 19:10 Uhr
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Ursula Nonnemacher (l, Bündnis 90/ Die Grünen), Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz von Brandenburg, ist auf ihrer «Pflege-vor-Ort-Tour» in der Begegnungs- und Beratungsstätte «Aufwind» bei einer Übung zur Verdeutlichung der Krankheit Demenz. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 18.07.2022 | Tony Schönberg | Bild: dpa/Patrick Pleul

Die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat am Montag ihre sogenannte Pflege-vor-Ort-Tour gestartet. Dabei will sie sich über Projekte zur Unterstützung der Pflege vor allem im ländlichen Raum informieren. "Die Pflege der Zukunft ist eine 'Pflege im Quartier'. Genau dort, wo die Menschen leben, zuhause sind und alt werden möchten", sagte die Ministerin am Montag zum Auftakt ihrer Sommertour in Eberswalde (Barnim).

Mit dem 2020 gestarteten "Pakt für Pflege" fördert die Landesregierung mit 22 Millionen Euro jährlich landesweit Projekte zur Unterstützung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen. So baut der Landkreis Barnim derzeit eine digitale Pflegeberatung auf. Mit dem Pflege-Pakt sollen auch die Tages- und Kurzzeitpflege sowie die Gewinnung von Pflegekräften gefördert werden.

Flexible und vielfältige Angebote schaffen

Generell sei es ein großes Problem, dass sich zu wenig junge Menschen für einen Pflegeberuf begeistern lassen, sagte Nonnemacher dem rbb. Zugleich nehme aber die Zahl zu pflegender Personen massiv zu: "Diese Aufforderung 'Schafft mal 30.000 neue Pflegestellen bis 2030', das wird so nicht funktionieren."

Daher sei es wichtig, pflegebedürftige Menschen solange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu belassen. Für sie wolle man "durch vielfältige und flexible Angebote und Hilfen ein möglichst selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen", so die Ministerin.

154.000 pflegebedürftige Menschen in Brandenburg

In Brandenburg leben nach Angaben des Ministeriums knapp 154.000 pflegebedürftige Menschen. Deren Anteil an der Gesamtbevölkerung liege mit 6,1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von rund 5 Prozent und werde angesichts der demografischen Entwicklung weiter steigen, hieß es.

Im Jahr 2019 wurden den Angaben zufolge mehr als 80 Prozent der Pflegebedürftigen zuhause versorgt.

Sendung: Antenne Brandennburg, 19.07.2022, 06:30 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Die Vermutung, dass die Meisten nicht stationär betreut werden müssen bestätigt der Artikel. Oder anders, die Zahl der echt aktiv zu Betreuenden ist extrem klein. Wenn dann 22 Mio. € bereitgestellt werden, warum wird dann hier regelmäßig kommentiert: "Es passiert einfach nichts" oder "an die Schwachen denkt keiner" usw? Was die Ministerin für ein Ziel hat und ob sie dieses erreicht, bleibt unklar.

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