Öffentliche Bäume - Fürstenwalde lädt jeden ein, sich Obst zu pflücken

Mi 31.08.22 | 17:33 Uhr
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Reife Birnen werden in einem Birnenbaum von der Sonne angestrahlt (Bild: dpa/Hinrich Bäsemann)
Audio: Antenne Brandenburg | 31.08.2022 | Eva Kirchner-Rätsch | Bild: dpa/Hinrich Bäsemann

In Fürstenwalde warten rund 300 städtische Obstbäume darauf, dass ihnen die süße Last abgenommen wird. Die Stadt im Landkreis Oder-Spree zeigt selbst, wo die Bäume im Stadtgebiet zu finden sind. Es wird explizit gewünscht, dass Menschen dort selbst ernten und pflücken.

So biegen sich etwa die Äste der Apfelbäume im Martinigarten unter der Last der Früchte - manche sind noch etwas sauer, andere schon knackig-süß. Zehn verschiedene Apfelsorten hat die Stadt hier anpflanzen lassen, sagt Baumexperte Thomas Schmidt, der an einem Flyer [verwaltungsportal.de | pdf] mitgewirkt hat: "Die Bäume sind überall voll, zum Teil übervoll. Da müssen wir aufpassen, dass die Äste nicht abbrechen." Ein Blick in den Flyer zeigt aber auch, dass weit mehr Essbares in der Stadt wächst als der verbreitete Apfelbaum.

Kornelkirschen für Marmelade

Mirabellen, Esskastanien, Walnüsse, Maulbeeren und sogar Kornelkirschen sind in Fürstenwalde zu finden. Ihre Bäume stehen in der Schellingstraße. "Es ist ein Hartriegelgewächs", sagt Schmidt, "die Kornelkirschen müssen richtig dunkelrot, fast schwarz sein. Dann sind sie reif und man kann sie verarbeiten." Zum Beispiel zu Marmelade, das Rezept dazu steht im Flyer.

Auch wer am liebsten Birnen mag, wird in der Stadt fündig. Über 30 alte Birnbäume stehen am Ortsausgang Richtung Beerfelde. Die Früchte dieser wilden Fruchtsorte seien etwas kleiner und runder, aber dafür umso intensiver im Geschmack.

Beim Ernten des öffentlichen Obstes sind keine Grenzen gesetzt. Die Bäume sollten dabei nur ganz bleiben, bittet der Baumexperte.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.08.2022, 15:42 Uhr

Mit Material von Eva Kirchner-Rätsch

7 Kommentare

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  1. 7.

    Jo, auch in Berlin und praktisch überall wachsen solche Bäume. Am Straßenrand würde ich immer gut waschen empfehlen, und im Industriegebiet würde ich auch eher verzichten. Später auch dann Haselnuss, Esskastanien, etc. Einige sind auf der Internetseite Mundraub angegeben. Tolles Hobby!

  2. 6.

    Bei uns ist es üblich, überzähliges Obst im Karton vor die Gartentür zu stellen. Wer will nimmt mit. Da ist noch nie etwas stehen geblieben.
    In meiner Jugend gehörten Obstbäume zu den Landstraßen. Leider wurden eingegangene nicht ersetzt und so sieht man sie nur noch sehr selten. Schade, weil es sich oft um alte Sorten handelte. Wenn das wieder in Mode käme, wäre es sehr schön.

  3. 5.

    Tja schade nur das es Menschen gibt die arbeiten gehen dürfen. Sowas finde ich gehört in die Abendschau. Diese wirklich gute Info wäre mir lieber als irgendwelche Kulturbeiträge, ....

  4. 4.

    "Gab es dazu einen Beitrag im Fernsehen oder Radio? "
    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil:
    "Sendung: Antenne Brandenburg, 31.08.2022, 15:42 Uhr"
    Steht da. ganz deutlich.

  5. 3.

    Bei mundraub.org findet man auf einer Karte Obstbäume, -Sträucher und mehr. Aber bitte die Regeln beachten.

  6. 2.

    Eine sehr gute Idee, die hoffentlich Anklang findet. Es ist dieses Jahr auch in den privaten Gärten so viel Obst an den Bäumen...und gleichzeitig ist das herangekarrte Obst so teuer und schmeckt bestimmt nur halb so gut. Da müsste es mehr Vermarktung vor Ort geben.

  7. 1.

    Das finde ich eine tolle Sache. Nicht jeder kann einen Garten haben. So kommt man trotzdem in dem Genuss, Obst frisch zu pflücken. Zudem lassen sich ggf auch alte Sorten erhalten.
    Daran sollten sich viel mehr Gemeinden ein Beispiel nehmen. Das hat Potenzial.
    Gab es dazu einen Beitrag im Fernsehen oder Radio?

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