Zwangspause beendet - Am Oder-Spree-Kanal wird wieder geschleust

Di 30.08.22 | 11:09 Uhr
Die Kersdorfer Schleuse
Audio: Antenne Brandenburg | 30.08.2022 | Maren Schmelzer | Bild: picture alliance/dpa / Patrick Pleul

Um Eintragungen möglicherweise giftigen Wassers aus der Oder zu verhindern, wurde der Betrieb an den Schleusen im Oder-Spree-Kanal im August für mehrere Wochen unterbrochen. Nun können Hobby- und Freizeitkapitäne wieder fahren.

Die Schleusen in Kersdorf und Neuhaus im Brandenburger Landkreis Oder-Spree sind wieder in Betrieb. Drei Mal täglich ist seit Dienstag wieder eine Sammel-Schleusung möglich - jeweils um 9, 13 und 17 Uhr. Das erklärte Maren Schmelzer, Leiterin des Außenbezirks Fürstenwalde vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel, dem rbb.

Am Freitag wurde bereits eine Sonder-Schleusung durchgeführt, um den im Kanal feststeckenden Booten die Weiterfahrt zu ermöglichen.

Wegen des Fischsterbens in der Oder waren die Schleusen Kersdorf und Neuhaus sowie Eisenhüttenstadt aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. Das hatte die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt in Absprache mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und dem Land Brandenburg Mitte des Monats beschlossen.

Verdünnung durch Regen?

Das Wasser der Oder fließt sonst an der Schleuse Kersdorf ins Berliner System. Durch die Stilllegung sollte kein Oder-Wasser in die Spree und damit in die Millionen-Metropole gelangen. Bislang seien laut Schmelzer keinerlei Auffälligkeiten festgestellt worden. Es werde weiterhin geprobt. Am Mittwoch werden neue Ergebnisse zur Belastung der Oder vorliegen, "und danach werden wir eine neue Empfehlung vom Landesamt für Umwelt bekommen", sagte Schmelzer, "wir hoffen alle, dass durch die erhöhten Niederschläge sich der toxische Zustand der Oder verbessert."

Sobald unbedenkliche Ergebnisse vorliegen, könne dann auch die Schleuse in Eisenhüttenstadt ab voraussichtlich Mittwoch wieder geöffnet werden, so Schmelzer weiter.

Vorerst wird nur mit Spree-Wasser geschleust

Um im Kanal schleusen zu können, müsse Wasser aus der Oder oder Spree gepumpt werden. Das Oder-Wasser solle jedoch aus der Spree ferngehalten werden, weshalb von dort vorerst kein Wasser verwendet wird, so die Expertin vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Um die Wasserstände im Kanal aufrecht zu erhalten und die Schifffahrt zu ermöglichen, werde in Neuhaus Wasser aus der Spree in den Kanal gepumpt.

Zwischenzeitlich saßen dutzende Sport- und Freizeitboote wegen der Umweltkatastrophe in der Oder im Oder-Spree-Kanal fest. Vor allem zwei sächsische Hobbykapitäne, die zwei Wochen einen Zwangsstopp einlegen mussten, stießen auf großes Interesse. In der Sonderaktion am Freitag wurden auch sie von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung durchgeschleust.

Sendung: Antenne Brandenburg, 30.08.2022, 15:00 Uhr

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