Massives Fischsterben in der Oder - Umweltminister Vogel kritisiert offen polnische Informationspolitik

Do 11.08.22 | 18:05 Uhr
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In Höhe der Insel Ziegenwerder in Frankfurt (Oder) liegt ein toter Fisch am Ufer der Oder. Die Oder ist Grenzfluss zwischen Polen und Deutschland. In dem Fluss ist es zu einem massiven Fischsterben gekommen. Behörden in Brandenburg warnen davor, das Flusswasser zu nutzen oder in Kontakt damit zu kommen. (Foto: Frank Hammerschmidt/dpa)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 10.08.2022 | Michael Lietz | Bild: Frank Hammerschmidt/dpa

Noch immer ist die Ursache für das massive Fischsterben in der Oder nicht geklärt. Behörden warnen davor, mit dem Flusswasser in Kontakt zu kommen. Brandenburgs Umweltminister Vogel kritisiert die polnische Informationspolitik.

Das rbb Fernsehen sendet um 20:15 Uhr eine Sondersendung zum Fischsterben.

Mit Blick auf das Fischsterben an der Oder hat Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) die zuständigen Behörden in Polen im rbb-Interview kritisiert. Man habe zwar Kontakt mit der polnischen Seite, so Vogel. Allerdings sei man über die Ereignisse in Opole, die offenbar am 27. oder 28. Juli stattgefunden hätten, bisher nicht offiziell informiert worden.

Man wisse "nur von Dritten und aus Medien, dass in größerem Umfang Lösungsmittel freigesetzt wurden, die möglicherweise für das Fischsterben mit verantwortlich sind. Es ist festzustellen, dass die vereinbarten Meldewege nicht eingehalten wurden und wir deswegen auch viele Informationen nicht haben, die wir hätten haben sollen", unterstrich der Umweltminister.

Karte zu dem Fischsterben in der Oder und der Warnung vor Wassernutzung.(Quelle:rbb)
| Bild: rbb

Landeslabor-Ergebnisse liegen wohl erst zum Wochenende vor

In jedem Fall sei es eine seltsame Erscheinung, so Vogel, dass der Sauerstoffgehalt in der Oder in den vergangenen Tagen trotz der hohen Temperaturen merklich angestiegen sei. "Das spricht dafür, dass Stoffe abgegeben wurden, die diesen Effekt herbeigeführt haben und möglicherweise als Nebeneffekt dieses Fischsterben ausgelöst haben."

Die Analyse, um welche Stoffe es sich genau handele, sei ausgesprochen kompliziert, so der Minister, da man gar nicht wisse, nach welchen Stoffen man suche. Er gehe davon aus, dass das Landeslabor spätestens am Wochenende entsprechende Ergebnisse vorlegen werde. Außerdem werde geprüft, ob Ausbaggerungen auf polnischer Seite oder die Einleitung ungeklärter Abwässer eine Rolle gespielt haben.

Das Landesamt für Umwelt berichtete, es seien am Dienstag Proben aus der automatischen Messstation in Frankfurt (Oder) zur Analyse in das Landeslabor Berlin-Brandenburg gebracht worden. Die Einrichtung sei über die Dringlichkeit der Auswertung informiert, hieß es.

Brandenburger LKA ermittelt zu möglichem Umweltdelikt

Auch das Brandenburger Landeskriminalamt hat sich in die Ermittlungen eingeschaltet. Es seien Wasserproben entnommen worden, die das LKA auswerte, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Potsdam am Donnerstag. Wann ein Ergebnis vorliege, sei unklar.

Fischsterben weitet sich offenbar aus

Unterdessen weitet sich das Fischsterben in der Oder offenbar aus. Es ist laut einer Gefahrenmitteilung der Behörden vom Donnerstag in der gesamten Oder zu beobachten. Nach der Stadt Frankfurt (Oder) warnen inzwischen auch mehrere Landkreise entlang des Grenzflusses vor Kontakt mit dem Wasser.

Menschen sollten nicht in der Oder baden, keine Tiere aus dem Fluss trinken lassen, das Wasser nicht zur Bewässerung nutzen und keinen Fisch aus der Oder essen, hieß es. So wurde beispielswiese die Flussbadestelle in Schwedt (Oder) vorsorglich gesperrt, wie der Landkreis Uckermark am Donnerstag mitteilte. Die Warnungen gelten demnach so lange, wie keine belastbaren Informationen über die Gründe für das Fischsterben vorliegen.

Mittlerweile seien 100 Kilometer flussabwärts von Frankfurt bei Schwedt im Nationalpark Unteres Odertal Fischkadaver entdeckt worden. Auch ein verendeter Biber sei bereits eingesammelt worden, sagte Michael Tautenhahn vom Nationalpark Unteres Odertal. Die schnelle Ausbreitung habe ihn entsetzt, weil der Fluss Warthe, der in die Oder mündet, sehr viel Wasser in die den Unteren Oderteil speist. "Ich habe bei uns gehofft, dass die Verdünnung die Sache bei uns entschärft. Aber offenbar das saubere Wasser der Warthe hat nicht ausgereicht", so Tautenhahn weiter.

Spurensuche nach der Ökokatastrophe in Bildern

Tote Fische werden eingesammelt

Weil noch vollkommen unbekannt ist, woran die Fische verendet sind und ob auch Gefahren für Menschen bestehen, starten Kommunen wie Frankfurt und Märkisch-Oderland damit, die toten Tiere einzusammeln. Die Kadaver müssten weggebracht werden, denn inzwischen hätten die verendeten Tiere Vögel, aber auch Schlangen angelockt, sagte der Sprecher des Landkreises Sprecher Thomas Behrendt.

In einer gemeinsamen Aktion unter anderem von Wasserwacht, der Feuerwehr und Katastrophenschutzeinheiten sowie Mitarbeitern der Stadtverwaltung und weiterer Vertreter werden die Tierkadaver nun von Wasser- und Landseite eingesammelt, erklärte Frankfurts Oberbürgermeister Rene Wilke (Linke). In Spezialbehältern sollen die Kadaver in einer Verbrennungsanlage des Landesumweltamtes gebracht und dort beseitigt werden.

Auf der polnischen Seite in Slubice haben Freiwillige - organisiert vom lokalen Anglerverein - aufgemacht, die Fischkadaver einzusammeln. "Wir sammeln die toten Fische ein, damit die Vögel sie nicht fressen, damit sie nicht auch noch sterben. Das Ökosystem ist hier wirklich kaputt", sagte Julia Mnolek, die sich in Slubice an den Aufräumarbeiten beteiligte.

Oder-Fischer befürchten erhebliche wirtschaftliche Folgen

Die Berufsfischer an der Oder rechnen mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für sie. "Auf alle Fälle. Wir sind ja viele Berufsfischereien an der Oder", sagte Andre Schneider aus Kuhbrücke (Märkisch-Oderland). Ein paar Kilometer weiter südlich, in Lebus, das gleiche Bild. Hier haben Angler am Dienstag ebenfalls massenhaft verendete Fische entdeckt. Der herbeigerufene Berufsfischer, Thomas Müller, spricht heute von einer schimmernden Brühe, in der die Fische trieben. "Das Wasser roch irgendwie nach Verdünnungsmittel", sagte er dem rbb.

Berufskollege Henry Schneider aus Brieskow-Finkenheerd (Oder-Spree) stimmt zu: "Sowas haben wir noch nicht erlebt. Tote Fische sind überall zu sehen. Es sind viele", sagte der Fischermeister. Für sein aktuelles Geschäft sieht er bislang keine direkten Folgen. "Wir kommen gut über den Sommer", sagte Schneider.

Da die Oder extremes Niedrigwasser führe, habe er bereits vor drei Wochen die Fischerei in der Oder eingestellt und sei auf andere Gewässer ausgewichen. Ob Laich- und Jungfische gestorben seien, lasse sich erst in einigen Monaten sehen. "Es kann schlimm ausgehen, oder es kann sein, dass die Anrainer mit einem blauen Auge davon kommen", unterstrich Henry Schneider.

Grüne Landtagsabgeordnete kritisiert polnische Informationspolitik

Sarah Damus, Frankfurter Landtagsabgeordnete der Grünen, hat am Mittwoch mit Parteifreunden im Nachbarland telefoniert, "die schon vor einer Woche eine ganze Reihe von Fragen an die polnische Regierung gestellt haben". Es sei nach Sofortmaßnahmen gefragt worden, um die Folgen dieser ökologischen Katastrophe einzudämmen. Geantwortet wurde aber noch nicht. Damus zeigte sich stark verwundert. Sie frage sich, warum die deutsche Seite nicht früher gewarnt wurde, wenn es in Polen schon Ende Juli bekannt war, dass der Fluss verunreinigt wurde.

Im Raum steht zudem die Vermutung, dass das ausgetretene Gift aus einer der vielen polnischen Staustufen heraus gezielt die Oder runtergespült worden ist. Anzeichen dafür: Obwohl es nicht regnete, war der Oderpegel in den letzten Tagen überraschend und kurzzeitig um mehrere Zentimeter gestiegen.

Linksfraktion will Fischsterben im Umweltausschuss thematisieren

Unterdessen beantragte die Linksfraktion das Thema Fischsterben im Umweltausschuss des Brandenburger Landtags zu thematisieren. Das Ministerium solle dabei über Ursachen und Konsequenzen berichten. "Die Bilder von den toten Fischen in der Oder sind schlimm. Jetzt muss es darum gehen, schnell die Ursachen zu klären und die Fischkadaver zu entsorgen, um Gefahren für Menschen und Umwelt abzuwenden", sagte der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag, Thomas Domres, laut Mitteilung. "Da das Fischsterben offenbar auf polnischer Seite schon vor Tagen aufgetreten ist, muss außerdem geklärt werden, warum der Informationsfluss zwischen polnischer und deutscher Seite nicht geklappt hat."

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.08.2022, 12:30 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Ich bin eine junge Polin. Es ist schwierig, Scham darüber auszudrücken, wie mein Land funktioniert. Wir entschuldigen uns

  2. 34.

    "Und was hat die Vergiftung mit dem polnisch gewollten Ausbau der Oder zu tun? " Die Frage verwundert etwas. Der Grüne Vogel läßt es an Ruppigkeit in anderen Fragen, die Polen betreffen, nicht fehlen. Falls sich ein Chemieunfall ereignet hat, ist leider manchmal die übrigbleibende realistische Situation die, dass die Brühe stromabwärts ins Meer gelangt. Beim Sandoz-Chemieunfall in der Schweiz wurde die Trinkwasserentnahme für drei Wochen am gesamten Rhein eingestellt.Es sind die Grünen, die alles mit allem verknüpfen. Das schafft kein Vertrauen zwischen den Ländern. Ob nun bei den angeblich geplanten AKW's oder beim Schiffbarmachen der Oder. Und natürlich sind bei diesen Themen die Grünen immer die Guten. Obwohl sie beispielsweise sich mit der von ihnen betriebenen "Energiewende" gewaltige Schäden angerichtet haben, wie in den nächsten Monaten noch vielen Menschen bewusst werden wird.

  3. 33.

    Einen preiswerten „Nichtstuervorschlsg“ wie z.B. eine „Wasserqualitätsampel“ passt sehr gut in das Vogelsche „Erfolgloskonzept“.

  4. 31.

    Vielleicht hat auch Russland etwas mit der Flußvergiftung zu tun.

  5. 30.

    Leider haben Sie rechts...
    Ich schäme mich schrecklich für Polen. Bei uns ist alles ganz wie immer. Ich hoffe dass Deutschland kann etwas tun. Ich
    fürchte, dass PIS wird nichts tun, oder zu wenig...wie immer. Ich bin davon fest überzeugt, dass niemand bestraft wird. Besonders wenn Deutschland oder EU werden nicht kategorisch leisten.

  6. 29.

    Wenn Gift im Spiel ist und ein überregional bedeutendes Ökosystem arg gestresst wird, sollte Diplomatie unter Freunden keine große Rolle mehr spielen.
    Da darf man schonmal den Holzhammer schwingen. Deshalb wird niemand die Grenzen dicht machen und alles in den letzten 30 Jahren erreichte wieder einreißen. Das polnische Volk insbesondere die polnischen Angler werden Aufklärung einfordern, wenn nötig energischer als wir Deutschen das von unserer Regierung können.
    Und was hat die Vergiftung mit dem polnisch gewollten Ausbau der Oder zu tun? Oder anders ihr Kommentar mit dem Thema?

  7. 28.

    "Polen hat endlich gehandelt, kein Wildschwein mit afrikanischer Schweinepest kommt nun mehr lebend rüber........"
    Mein Tee hat mich beim lesen freudig verlassen.
    ++1

  8. 27.

    Die Meldekette hat (leider mal wieder)wie bei Hochwassern,-Waldbränden, Sturmkatastrophen nicht bzw. zu langsam funktioniert und das zu beiden Seiten der Oder. Gut, man hätte auch am Unterlauf nur noch wenig machen können.Und das alte sozialistische Prinzip des Mist bauen und solang wie möglich vertuschen hat sich seit Stalin und Tschernobyl auch in Polen nicht geändert, genausowenig wie der träge arbeitende deutsche Apparat.Jetzt muss gehandelt werden, bin dabei !
    Böse Zungen meinen schon ironisch,Polen hat endlich gehandelt, kein Wildschwein mit afrikanischer Schweinepest kommt nun mehr lebend rüber........

  9. 26.

    " verklebt die Kiemen von Fischen"
    Das habe ich nicht bezweifelt.
    Aber vielleicht reicht Ihr Rat ja für
    >>Christian Wolter vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin
    "Wolter sagte allerdings auch, dass ein Mesitylen-Austritt Ende Juli schon längst durch die Oder durchgeflossen sein müsste. Er vermutet stattdessen, dass der niedrige Wasserstand, die hohen Temperaturen und der Ausbau von Buhnen auf der polnischen Oderseite für das Fischsterben verantwortlich seien."
    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/panorama/2022/08/brandenburg-fischsterben-oder-frankfurt-warnung-ermittlungen-polen.html

    Und nu haben wir schon Hg in einer Konzentration, die die Messgeräte nicht mehr anzeigen können....
    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/panorama/2022/08/oder-fischsterben-quecksilber-nachgewiesen-polen.html
    Ist das ein Abbau-/Spaltprodukt von Mesitylen??

  10. 25.

    Die Oder hat zwischen Stettin und Swienemünde keine Kampfstoffe aus den Kriegen mehr. Das wurde alles in den letzten Jahren im zuge der Odervertiefung geräumt. Das war auch der Bereich, der im Krieg, das Meiste abbekommen hat.

  11. 24.

    Der Grüne Vogel scheint keinen guten Draht zu den polnischen Stellen entwickeln zu können. Mit der Methode "Hopla jetzt komme ich" hat er bei der Diskussion zum Oderausbau schon viel Porzellan zerschlagen. Vogel ist einfach nicht flexibel genug, auch die polnischen Interessen in sein Handeln einzubeziehen. Denn die Polen wollen die Oder wieder schiffbar machen, von Cosel bis zur Ostsee, wie das auch vor dem Krieg der Fall war. Natürlich muss auch Polen die internationalen Vereinbarungen einhalten. Ob sie das nicht tun, ist bisher nicht ersichtlich. Da müssen schon mehr Fakten her, als linksgrüne Vorhaltungen.

  12. 23.

    Die Tragik der Umweltsünden beinhaltet immer den Trugschluss, wenn die Sünde weggespült wird, beträfe sie einen nicht mehr. Nicht weit gedacht, wir sitzen tatsächlich alle in einem Boot, wenn es sinkt, sinken alle mit.

  13. 22.

    Ich gebe euch recht aber sie müssten mal langsam mal was machen da oben nicht nur reden sonder auch handeln wenn es weiter geht dann ist nix mehr drin im wasser und möchte mich nicht ausmalen wenn es richtung Küste geht was da denn los ist

  14. 21.

    " der Grüne Umweltminister kritisiert die Informationspolitik ".....
    Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Schnecken werfen.....

    Immer erst an die eigene Nase fassen

  15. 20.

    Nur ein Wahnsinniger baut Druckwasserreaktoren und benutzt die Oder als Kühlung.
    Denn bei den zukünftig zu erwartenden unkalkulierbaren Füllständen und Wassertemperaturen ist der GAU Gewissheit.

  16. 19.

    Der Herr Schneider vom Fischereihof in Kuhbrücke, der vor 9 Jahren den größten Fisch, den ich je gesehen hab - einen 2,25 m langen, 75 kg schweren und geschätzte 40 Jahre alten Wels - fing, hat jetzt wahrscheinlich ein doppeltes Problem.
    Wegen des Gestanks der Oder könnten auch die Radfahrer, die sonst den Oder-Neiße-Radweg entlang radeln und bei ihm in der Pension übernachten, wegbleiben.
    Aber noch viel schlimmer: Wie auf dem einen Bild zu sehen ist, sterben jetzt auch noch die anderen großen Welse, die es bisher geschafft haben, auf der Wasserstraße zu überleben und alt zu werden.
    Ich bin so traurig. heul ...

  17. 18.

    Mesitylen (1,3,5, - Trimethylbenzol), eine hochgiftige Verbindung aus der Gruppe der aromatischen Kohlenwasserstoffe, die als Lösungsmittel in der organischen Synthese verwendet wird, verklebt die Kiemen von Fischen. D. h., sie ersticken qualvoll. Der Sauerstoffgehalt im Wasser war dagegen sogar erhöht.

  18. 17.

    Ja, da haben Sie auf alle Fälle sehr viel verpasst. Es ist leider noch nicht klar, in welche Richtung man suchen muss, aber das hat ja Superbrain Björn schon umfassend erklärt ( Björn, das soll keine Ironie sein )

  19. 16.

    "Ich frage mich eher wie lange es dauert Wasserproben auszuwerten?"
    Die Fragestellung ist schon falsch.
    Wenn Sie wissen nach was Sie suchen, ist es einfacher, als wenn Sie etwas suchen, von dem Sie nicht mal wissen ob es da ist.
    Vor allem steht hier Raume, das evtl. ein Abbau- bzw. Spaltprodukt der Auslöser sein könnte.

  20. 15.

    "Auf einem Foto sind bei einem Fisch herausgequollene Augen zu sehen, dass spricht für Sauerstoffmangel!"
    Wenn so ein Fisch am Ufer liegt, geht ihm - anders als landläufig gedacht - irgendwann buchstäblich die Luft aus.

  21. 14.

    Das Problem ist, dass angeblich in Polen zu viel Sauerstoff gemessen wurde?? Deswegen wohl der Verdacht, dass Substanzen mit stark oxidierenden Eigenschaften eingeleitet wurden. Vielleicht alte schlummernde Kampfstoffe aus dem Weltkrieg in der Oder??
    Deswegen sollten auch die toten Lebewesen stichprobenweise obdukziert werden. Denn bestimmte Gifte bauen sich nicht so schnell im Körper ab bzw. hinterlassen messbare Schädigungen, während sie vielleicht im Wasser nur noch schwer nachweisbar sind. Und Todesumstände werden in der Leiche zumeist gut konserviert. Für ein Pathologen wahrscheinlich Formsache.
    So oder so, dafür haben wir schließlich im Zweifel auch die Bundeswehr und einen Kanzler der die Weichen richtig stellt, damit nicht wertvolle Zeit mit der kommunalen, landesweiten "Rumpopelei" verplempert wird bzw. wirklich unabhängig und objektiv gefandet wird.

  22. 13.

    Wenn es sich bestätigt, dass es in Polen einen Chemieunfall gab und wie hier geschrieben " Im Raum steht zudem die Vermutung, dass das ausgetretene Gift aus einer der vielen polnischen Staustufen heraus gezielt die Oder runtergespült worden ist. Anzeichen dafür: Obwohl es nicht regnete, war der Oderpegel in den letzten Tagen überraschend und kurzzeitig um mehrere Zentimeter gestiegen."
    dann wäre das eine unglaubliche Sache, die Konsequenzen nach sich ziehen muß. Wenn etwas passiert, dann muß man sofort reagieren werden, um den Schaden minimal zu halten und nicht noch zu warten und dann heimlich das vergiftete Wasser zu entsorgen. Mir schwant schon schlimmes, wenn Polen seine geplanten AKWs an der Oder baut und in Betrieb nehmen wird sollte sich das mit dem Chemieunfall leider bestätigen....

  23. 12.

    Ich habe eben nochmals den Bericht über den Unfall bei Sandoz gelesen. Dort flossen 15.000 cbm hochkontaminiertes Löschwasser in den Rhein und sorgten bis Mannheim für ein Fischsterben und das bei normalen Wasserstand.
    Wenn Unfall im Juli war, warum verenden die Fische erst jetzt? Ggf dürften hier mehrere Faktoren ausschlaggebend sein. Auf einem Foto sind bei einem Fisch herausgequollene Augen zu sehen, dass spricht für Sauerstoffmangel!

  24. 11.

    @ Köhler, aber wenn die Oderfische nun mal wirtschaftliche Einbußen befürchten ist es doch kein Fehler.
    Also nicht so kleinlich.

  25. 10.

    Das zieht erhebliche Folgen für die Nahrungskette und Fischereiwirtschaft nach sich. Die Menschheit hat sich (mal wieder)selbst nichts Gutes getan...

  26. 9.

    Sowas dauert nicht Minuten, es ist aufwändig, bedarf Kontrollen und Arbeitskraft, die in den Laboren mit pcR Tests beschäftigt sind.

  27. 8.

    Ich hoffe die obduzieren auch parallel die gestorbenen Lebewesen. Ehrlich gesagt würde ich mir wünschen, dass das unser Bundeskanzler zur Chefsache erklärt und hier mit Nachdruck eine lückenlose Aufklärung stattfindet.
    Es klingt auch mit den anderen Hiobsbotschaften, wie beispielsweise die diesjährige Gletscherschmelze, alles danach, dass die Folgen des Klimawandels vollkommen unterschätzt wurden. Hier benötigen wir insbesondere für die nächsten Jahre Gewissheit, was hier nun eigentlich wirklich im Detail los ist.
    Und wenn es tatsächlich eine chemische Umweltsauerei gegeben hat, muss ja die chemische Signatur direkt zum Verursacher führen. Und hier sollte auch das max. Strafmaß im Straf- und Zivilrecht ausgeschöpft werden.

  28. 7.

    Die armen Fische!
    Wenn bei Umweltproblemen jedes Mal das Klima als Ursache genannt wird, verliert man natürlich wertvolle Zeit, die wahren Ursachen zu finden.
    Gifteinleitung / Brandstiftung usw.
    Ebenso fehlt die alltägliche Aufmerksamkeit für Gewässerschutz und Umweltgifte.
    Solche Themen gehen leider unter, denn man kennt nur ein Gift: CO²

  29. 6.

    Das dauert länger als ein paar Minuten. Für die Anorganik geht das per IC noch relativ schnell. Gesucht werden aber wohl organische Verunreinigungen, da wird wohl eine GC dafür laufen + evtl. noch Anreinigungsschritte - rechnen Sie mal für die reine Analytik ab Probenahme einen Arbeitstag. Sollte es nicht der vermutete Analyt sein, brauchen Sie noch eine zeitaufwendige Identifizierung eines unbekannten Analyten - ich gehe aber mal davon aus, daß mögliche Analyten soweit bekannt sind.

  30. 5.

    Glauben sie echt daran , das hier jemand an einer Aufklährung interessiert ist ?

  31. 4.

    Wieder ein Beispiel für die sehr gute Zusammenarbeit von EU Mitgliedern.
    Danke und Daumen hoch.
    Man kann nicht mehr darüber lachen.

  32. 3.

    Ich frage mich eher wie lange es dauert Wasserproben auszuwerten? Das dürfte doch wohl nur Minuten dauert, oder habe ich hier was verpasst?

  33. 2.

    Liest sich alles nicht gut. Schon gar nicht, wenn bei 5 Wörtern 2 Fehler drin sind…

  34. 1.

    Bei der Gelegenheit könnte man gleich die Buhnenfelder beiderseits der Oder mal leerräumen, das bietet sich bei Niedrigwasser an und evtl. eingeschwämmte Schadstoffe aus der letzten Welle könnte man so auch entfernen und ein Remobilisieren bie höheren Wasserstand verhindern.

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